Smarte Technologien

Tech-Trends, die 2023 die Sicherheitsbranche bewegen werden

4. Cybersicherheit wird zum Eckpfeiler der Sicherheitsbranche

Nicht nur aufgrund neuer lokaler und internationaler Gesetze wie dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen ‚Cyber Resilience Act‘ wird Cybersicherheit zu einem immer wichtigeren Aspekt der gesamten Technologie- und damit auch der Sicherheitsbranche, für die das Kundenvertrauen in die angebotenen Produkte und Services besonders wichtig sind. So ist beispielsweise im Bereich (Netzwerk-)Video eine umfassende Absicherung der einzelnen Geräte sowie des Netzwerks, in dem sie eingebettet sind, essenziell, um verlässliche Daten und Metadaten zu erhalten. Vor allem Maßnahmen, mit denen die Authentizität der Daten bei der Erfassung und Übertragung von der Kamera in die Cloud gewährleistet werden kann, helfen dabei, das Vertrauen in die erhobenen Daten zu steigern.

Als ein hochdynamisches Wachstumsfeld wird es herstellerseitig verschiedene neue und innovative Ansätze geben, um die Cybersicherheit ihrer Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg zu steigern. Insbesondere Bug-Bounty-Programme und Bill of Materials Software (SBOM) werden als proaktive Lösungen in Zukunft häufiger zum Einsatz kommen.

5. Regulierung wird noch wichtiger

Der Technologiesektor wird das private und öffentliche Leben weiterhin signifikant beeinflussen und steht damit auch in Zukunft im Fokus nationaler und internationaler Regulatoren. Die Sicherheitsbranche als Teil des Technologiesektors wird aufgrund der Tatsache, dass sie an vielen Stellen kritische Infrastrukturen unterstützt, dabei ganz besonders ins Visier von Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern rücken.

Vor allem in der Europäischen Union wird es im neuen Jahr voraussichtlich weitere Gesetzesentwürfe, Verordnungen und Richtlinien geben, die vor allem die Bereiche künstliche Intelligenz, Anforderungen an Cybersicherheit, Datenschutz, die Eindämmung des Einflusses von nichteuropäischen Big-Tech-Konzernen und die Förderung von technischer und digitaler Souveränität der europäischen Staaten betreffen. Idealerweise wird sich die Regulierung dabei auf spezifische Anwendungsfälle von Technologien und nicht auf die Technologie an sich konzentrieren. Dennoch werden sich Technologieunternehmen mit den für ihre Bereiche relevanten Regularien beschäftigen müssen, um rechtliche Fallstricke, Geldstrafen und Reputationsschäden zu vermeiden.

6. Nachhaltigkeit und einwandfreie Lieferketten bleiben hochrelevant

Das Thema Nachhaltigkeit bleibt angesichts des voranschreitenden Klimawandels branchenunabhängig hochrelevant – und nach dem zurückliegenden Jahr, in dem Unternehmen und Gesellschaft zusätzlich noch zahlreiche weitere Herausforderungen und Krisen zu meistern hatten, wird sich dieser Fokus 2023 noch weiter verstärken. Von Unternehmen aller Branchen wird von der Öffentlichkeit und Gesetzgebern erwartet, dass dieses Thema auf der Agenda steht. Kunden setzen voraus, dass Unternehmen nachweisen können, dass Produkte und Dienstleistungen die eigenen Nachhaltigkeitsziele unterstützen.

Insbesondere für Technologieunternehmen endet diese Verantwortung nicht am eigenen Werkstor: Sie sollten nicht nur die eigenen Geschäftsabläufe überprüfen, sondern auch die ökologischen, gesellschaftlichen und geschäftlichen Praktiken ihrer Zulieferer messen und verbessern. Denn selbst die ehrlichsten und umfassendsten Anstrengungen zur Reduzierung der eigenen Emissionen können untergraben werden, wenn die vor- und nachgelagerten Teile der Wertschöpfungskette nicht auf die gleichen Ziele ausgerichtet sind.

Seiten: 1 2