Lichtplanung und Lichttechnik mit Vollspektrum-LEDs

Smartes Licht für den Wohnbereich

Im Wohnbereich steht Entspannung im Mittelpunkt. Natürlich wirkendes Licht mit hoher Qualität, das sich flexibel den Bedürfnissen des Menschen anpasst, fördert das Wohlbefinden. Sollen damit auch kreative Lichtszenen umgesetzt werden, stößt herkömmliche LED-Technik schnell an ihre Grenzen. Für eine dynamische Lichtlösung in einer modernen Villa in Grünwald setzten die Lichtplanung und Lichttechnik deshalb auf Vollspektrum-LEDs des japanischen Herstellers Nichia.
Bild: Jasmin Hirschbach, luxophil, München

Eine Villa nach den eigenen Wünschen gestalten zu können, hat Vorteile: Bauherren können sich kreativ verwirklichen und ihren Wohnsitz auf die persönlichen Bedürfnisse zuschneiden lassen – auch beim Lichtkonzept. Im privaten Bereich muss Licht nicht nur Identität stiften, sondern unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Privathäuser liegen im Spannungsfeld zwischen Rückzug und Wohlbefinden und Repräsentation bei Gästen – vielfältige Nutzungen und Sehaufgaben also, für die auch Katrin Rohr ein passendes Lichtdesign entwerfen durfte: Die Lichtplanerin vom Architekturbüro Luxophil Lighting in München erhielt den Auftrag, die Räume einer Villa im Münchner Vorort Grünwald in bestem Licht erstrahlen zu lassen. Der Besitzer wünschte sich flexible Lichtstimmungen. Zudem sollte das Licht eine möglichst homogene Lichtwirkung entfalten. Das künstliche Licht sollte das natürliche Tageslicht im Innenraum aufgreifen und verbessern. Mit dem Knowhow des Lichtspezialisten Feno und den LED-Lösungen von Nichia ist es der Lichtplanerin gelungen, eine dynamische Lichtsteuerung zu realisieren. Diese ist dem natürlichen Licht nachempfunden und lässt dem Besitzer freie Hand bei der Einstellung verschiedener Lichtstimmungen.

Standard-LEDs genügten nicht

Gutes Licht benötigt Partner, weiß Rohr: „Die Planung und genauso die Ausführung ist ein vielschichtiger Prozess, in dem Licht nur ein Baustein ist“, sagt sie. Damit aus dem Baustein Licht ein ganzheitliches Lichtkonzept entsteht, arbeitet sie eng mit Architekten und Bauherren, aber auch mit spezialisierten Unternehmen zusammen. Dazu gehört seit 2006 auch Feno. In Grünwald war die Expertise des LED-Spezialisten gefragt, denn schon in den ersten Gesprächen wurde deutlich, dass der Bauherr hohe Ansprüche an Lichtqualität und -technik stellt. Gewünscht war ein Allgemeinlicht, das natürliches Licht im Tagesverlauf nachbildet und gleichzeitig als Hintergrundlicht für den Alltag dient.

Bild: Jasmin Hirschbach, luxophil, München

Zu wenig Flexibilität

Die Aufgabe bestand darin, das Tageslicht im Innenraum mit Kunstlicht zu verstärken, das sich je nach Stimmung und Aktivität einfach regulieren lässt. Dabei war es wichtig, den Betrachter von der Lichtwirkung nicht durch sichtbare Lichtquellen abzulenken. Eine Herausforderung stellten auch unterschiedliche Tageslichtintensitäten in verschiedenen Bereichen der Villa dar, die durch Allgemeinbeleuchtung, Stimmungslicht und punktuelle Lichtquellen ausgeglichen werden sollten. Zudem war eine homogene Lichtwirkung in Räumen gewünscht, die durch offen gestaltete Übergänge verbunden sind. Herkömmliche LED-Technik mit Tunable White oder RGB(W)-Farbmischung stieß bei diesen Anforderungen an ihre Grenzen. Zwar lässt sich die LED-Farbtemperatur mittels Tunable White zwischen 2.700 und 6.500 Kelvin einstellen. Allerdings fehlen zusätzliche Farbräume für maximale Flexibilität. RGB- oder RGBW-LEDs lassen sich andererseits zwar in nahezu jeder Farbnuance einstellen, bilden aber nicht das große Farbspektrum des Tageslichts ab.

Passende Lösung: Vollspektrum-LEDs

Um die von der Lichtdesignerin geplante dynamische Lichtsteuerung dennoch zu realisieren, entwickelte Feno eine LED-Platine für Lichtvouten, die mit integrierter Dimm- und DaliI-Elektronik auch für andere Leuchtenhersteller eine Basis bietet. Das Herzstück bilden warmweiße Optisolis-LEDs von Nichia. Die Vollspektrum-LEDs mit einer Farbtemperatur von 3.000 Kelvin gehen mit sanften Dimmverläufen, einem sonnenlichtähnlichen Lichtspektrum und ihrer Farbwiedergabe über die Möglichkeiten von Tunable White und RGB(W) hinaus. „Mit den High-End-LEDs von Nichia bilden wir das volle Spektrum des Sonnenlichts ab“, sagt Alexander Müller, Head of Sales and Marketing bei Feno. „Das warmweiße Optisolis-Licht dient uns als Hauptfarbe für das Tageslichtspektrum. Zusätzlich ergänzen Nichias Amber- und Royal-Blue-LEDs die Lösung, um jede beliebige Lichtwirkung zu erreichen“, so Müller. Im Rahmen des Lichtkonzepts in Grünwald ist es möglich, basierend auf der Optisolis-Technologie das gesamte Spektrum von diffusem, weißem Himmelslicht mit hohem Blauanteil über das warme Licht eines Sonnenuntergangs bis hin zum charakteristischen Licht der blauen Stunde abzubilden. Mit Optisolis-LEDs bietet der japanische Hersteller eine High-End-Lösung für verschiedene Anwendungsbereiche. „Optisolis-LEDs eignen sich z.B. ausgezeichnet für den Einsatz in Museen und Kunstgalerien“, so Müller. „Durch den hohen CRI-Wert von nahezu 100 lässt sich Kunst farblich unverfälscht inszenieren, gleichzeitig sind die UV-Emissionen der LEDs so gering, dass die Ausstellungsstücke vor Schäden geschützt sind“, ergänzt er.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Autorin | Anna Liza Bernaldez Müller, Business Development Manager, Nichia Europe GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: ©SasinParaksa/stock.adobe.com
Bild: ©SasinParaksa/stock.adobe.com
Sicherheit entsteht durch einen ganzheitlichen Blick

Sicherheit entsteht durch einen ganzheitlichen Blick

Cybersicherheit ist in aller Munde – was dagegen oft vernachlässigt wird, ist die physische Sicherheit von Unternehmen einschließlich ihrer Verwaltung, der Gebäude und Produktionsstätten. Dabei zeigt sich: Sicherheitsstrategien, die Gefahren wie Einbruch, Sabotage und Naturkatastrophen mitberücksichtigen, haben oft große Lücken. Ein ganzheitliches Sicherheitskonzept mit Gefahrenmanagementsystem kann diese Lücken schließen, indem es die Belange von Gebäude- und IT-Sicherheit vereint.

Bild: Gossen Metrawatt GmbH / Graphisoft Building Systems GmbH
Bild: Gossen Metrawatt GmbH / Graphisoft Building Systems GmbH
Zeitersparnis mit geteilten Stromkreisdaten

Zeitersparnis mit geteilten Stromkreisdaten

Diese Schnittstelle spart Zeit und verhindert Fehler: Die Projektierungssoftware DDScad und Prüfgeräte von Gossen Metrawatt können in beide Richtungen Daten austauschen. So müssen Verteilerdokumentationen nicht doppelt angelegt werden. Auch darüber hinaus werden Elektrofachkräfte durch Automatikfunktionen beim E-Check unterstützt. Damit ist dies ein Musterbeispiel für die Vorteile der Digitalisierung für das Elektrohandwerk.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Richtig Crimpen leicht gemacht

Richtig Crimpen leicht gemacht

In Industrie und Handwerk geht es oft darum, zuverlässige Verbindungen schnell und in großer Zahl herzustellen. Hierfür ist das Crimp-Verfahren bestens geeignet. Wird ein Crimp korrekt ausgeführt, ist er einer Lötverbindung vorzuziehen und hält selbst hohen mechanischen Belastungen stand. Richtig Crimpen ist jedoch komplizierter, als man zunächst denkt. Die korrekte Ausführung erfolgt gemäß der Norm DIN EN60352-2. Sie definiert grundlegende Anforderungen und enthält wichtige Empfehlungen, auf denen die folgenden Praxistipps basieren.

Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
PoE-Applikationen sicher mit Strom versorgen

PoE-Applikationen sicher mit Strom versorgen

Für Access Points, Kameras und weitere Anwendungen, die kommunizieren können und mit Strom versorgt werden müssen, wird Power over Ethernet (PoE) immer häufiger verwendet. Der Vorteil: Kommunikation und Versorgung finden über das gleiche Ethernet-Kabel statt. Eine neue Generation von Stromversorgungen lässt sich optimal in PoE-Anwendungen einbinden und sorgt für eine sichere und zuverlässige Kommunikation.

Bild: METZ CONNECT GmbH
Bild: METZ CONNECT GmbH
Hohe Bandbreiten für das Smart Building

Hohe Bandbreiten für das Smart Building

Smart-Home-Anwendungen, Streaming-Sender, große Datenmengen und der Trend zum Homeoffice erfordern hohe Datenraten. Um einen kontinuierlichen und reibungslosen Datentransfer zu gewährleisten, werden Gebäude zunehmend mit einem Glasfaseranschluss ausgestattet. Das klingt zunächst nicht schlecht, es bedarf aber im Haus einiger technischer Vorkehrungen, um die Performance bis zur hintersten Ecke zu bringen. Hierfür ist eine durchgängige und strukturierte Netzwerkverkabelung unerlässlich.