SHK-Konjunkturbarometer

Bild: VDS/VdZ

Das Geschäftsklima in der Haus- und Gebäudetechnik lag im vierten Quartal 2021 mit +44 deutlich im positiven Bereich. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich das Geschäftsklima leicht eingetrübt. Das belegt das im Auftrag von VdZ und VDS erhobene SHK-Konjunkturbarometer. Der Rückgang des Geschäftsklimas um 15 Punkte ist vorrangig auf die gedämpften Erwartungen bei Industrie und Großhandel zurückzuführen. Im Vergleich mit dem Ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft zeigt die SHK-Branche nach wie vor eine deutlich positivere konjunkturelle Entwicklung als das in vielen anderen Wirtschaftsbereichen der Fall ist.

„Die aktuelle Geschäftslage in der Haus- und Gebäudetechnik ist bereichsübergreifend sehr gut. Die Haus- und Gebäudetechnik profitierte 2021 von der außerordentlich guten Sanierungskonjunktur in Deutschland und von steigenden Investitionen im Neubau. Zwar sorgen Lieferengpässe oder Preissteigerungen für eine leicht eingetrübte Stimmung in der Industrie und dem Großhandel, was die Erwartungen an das neue Quartal betrifft. Die Marktnachfrage ist jedoch nach wie vor groß, sodass wir klar optimistisch in das neue Jahr blicken“, so Dr.Michael Pietsch, Präsident der VdZ, Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V.

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Jahreshöchststände bei den installierenden Unternehmen

Die aktuelle Geschäftslage der installierenden Unternehmen hat im vierten Quartal mit + 84 einen Jahreshöchststand erreicht. Auch das Geschäftsklima mit +53 erreicht einen Spitzenwert. Die installierenden Unternehmen bewerten die Konjunktur im vierten Quartal 2021 deutlich besser als die Industrieunternehmen und die Großhändler. Die Auslastung der Betriebe liegt mit aktuell knapp 14 Wochen höher als in den vergangenen Jahren. Aufgrund des großen Auftragsvorlaufs wird die Auslastung in den kommenden Wochen voraussichtlich auf diesem sehr hohen Niveau verweilen.

Erwartungen bei Industrie und Großhandel

Sowohl der Großhandel als auch die Industrie sind in ihren Einschätzungen der künftigen Geschäftslage verhaltener als noch im dritten Quartal 2021. Gründe für die sich leicht eintrübende Stimmung sind in der befürchteten Zunahme von Lieferengpässen und daraus resultierenden logistischen Herausforderungen begründet. Auch mögliche Einschränkungen aufgrund der weiteren Entwicklung der Covid-19-Pandemie drosseln die Erwartungen in beiden Wirtschaftsbereichen etwas.

Bild: VDS/VdZ
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Gestiegene Verkaufspreise in der Industrie

Das Jahr 2021 war von Materialengpässen und Preissteigerungen in vielen Produktbereichen des Wirtschaftsbereichs geprägt. 82% der Industrieunternehmen verzeichneten gestiegene Verkaufspreise. Das betraf besonders den Sanitärbereich (+100). „Diese Preissteigerungen werden daher am Ende auch an den Verbraucher weitergereicht werden müssen. Wir gehen aber davon aus, dass die starke Investitionsbereitschaft der Verbraucher in das eigene Heim mit moderner Heizungstechnik und komfortgerechten Bädern trotzdem weiter anhält“, so Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS).

SHK-Großhandel mit zurückhaltendem Ausblick

Während die aktuelle Geschäftslage nach wie vor sehr positiv bewertet wird, liegen die Erwartungen an die Konjunktur im nächsten Quartal (erstes Quartal 2022) im negativen Bereich. Die Gründe für die getrübte Stimmung dürften in den Lieferengpässen und Preissteigerungen liegen. Zusätzlich stellen Entwicklungen in der (internationalen) Logistik wie steigende Preise für Transportkapazitäten und Verzögerungen den Großhandel vor Herausforderungen. Gleichzeitig führen aktuelle Entwicklungen der Covid-19-Pandemie zu Unsicherheiten – insbesondere was mögliche Einschränkungen angeht (Beschränkungen für Händlerausstellungen, mögliche Personalausfälle etc.).

Kapazitäten bei den installierenden Unternehmen

Angesichts des hohen Auftragsvorlaufs der installierenden Unternehmen, der starken Nachfrage im Bereich Sanierung und der demografischen Entwicklungen ist das Thema Fachkräftemangel für den Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik von hoher Relevanz. Aufgrund der hohen Auslastung könnten Handwerksbetriebe nach Einschätzung von Industrieunternehmen und Großhändlern nicht mehr alle Anfragen beantworten bzw. Angebote erstellen. 94% der Befragten sehen die Kapazitätsreserven bei den installierenden Unternehmen aufgebraucht oder nahezu aufgebraucht. Ein möglicher Ansatz zur Verbesserung wird u.a. in der Qualifizierung von Branchenwechslern bzw. von Zuwanderern gesehen. Zusätzlich könnten Produktinnovationen, schnellere und einfacherer Montage, eine Vereinfachung bei Verwaltungsaufgaben sowie die Verbesserung der Produktkenntnisse zusätzliche Kapazitäten freischaffen.

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