Akzeptanz für die Systeme schaffen

Selbstbestimmt durch Ambient Assisted Living

Mittels Ambient Assisted Living (AAL) ist das Leben in den eigenen vier Wänden auch mit Einschränkungen komfortabel möglich. Die Gesellschaft wird älter und damit eingeschränkter - der Bedarf an unterstützenden Technologien wächst.
Ein barrierefreies Bad ermöglicht das Leben im Rollstuhl in den eigenen vier Wänden. Präsenzmelder garantieren jederzeit gute Lichtverhältnisse.
Ein barrierefreies Bad ermöglicht das Leben im Rollstuhl in den eigenen vier Wänden. Präsenzmelder garantieren jederzeit gute Lichtverhältnisse.Bild: Theben AG

In den eigenen vier Wänden leben bis ins hohe Alter trotz körperlicher Einschränkungen, das ist nicht nur der Wunsch der meisten Menschen, sondern auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit, weil es z.B. zu wenig Betreuungsplätze gibt. Unterstützen können dabei allerlei technische Einrichtungen. Man kann sie zusammenfassen unter dem Titel ‚Ambient Assisted Living‘, kurz AAL. Ambient Assisted Living ist der Überbegriff für verschiedene Technologien, die pflegebedürftigen Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags helfen. Die technischen Mittel für altersgerechte Assistenzsysteme reichen von einfachen Anpassungen bei Mobiltelefonen bis hin zu komplexen Smart-Home-Systemen. Die Assistenzsysteme passen sich den individuellen Bedürfnissen der Menschen an. AAL-Technologien haben zum Ziel, älteren oder auch körperlich eingeschränkten Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen und ihre Lebensqualität dadurch wesentlich zu verbessern. Der demografische Wandel wird den Bedarf und die Nachfrage nach Assistenzsystemen sprunghaft ansteigen lassen.

1. Aktuell ist ein Taster zum Licht ein- und ausschalten eingebaut.
1. Schritt: Aktuell ist ein Taster zum Licht ein- und ausschalten eingebaut.Bild: Theben AG

Haustechnik unterstützt

Abseits von all den Assistenzsystemen wie Alarmknopf oder Hausnotruf können bereits einige technische Besonderheiten den Alltag zu Hause viel sicherer machen. Genau diese will dieser Beitrag betrachten. Doch warum sollten Bewohner sich darauf einlassen? Ganz einfach: Zunächst einmal ermöglicht die technische Unterstützung, Dinge zu tun, die man sonst nicht tun könnte und Abläufe zu automatisieren, die allein nur noch mühsam realisierbar wären. Ambient-Assisted-Living-Lösungen springen genau da ein, wo alltägliche Handgriffe schwerfallen. So ermöglichen sie, lange ein selbstbestimmtes Leben in der gewohnten Umgebung zu führen, und bewahren die Bewohner letztlich auch vor potenziellen Unfällen. Um im eigenen Heim sicher und komfortabel zu wohnen und viele Gefahrenquellen zu vermeiden, sind einige technische Möglichkeiten, die heute im Repertoire der Hersteller sind, bestens geeignet.

2. Der Taster wird durch einen Wandmelder ersetzt.
2. Schritt: Der Taster wird durch einen Wandmelder ersetzt.Bild: Theben AG

Schalter betätigen nicht notwendig

In der Praxis kann das Leben mit Ambient Assisted Living z.B. so aussehen: Ein MS-Patient lebt seit Jahren in seiner Mietwohnung. Die fortschreitende Krankheit bedeutet für ihn, nur noch mit dem Rollator sicher gehen und stehen zu können. So hat er, während er sich in seiner Wohnung bewegt, nie eine Hand frei, um Schalter zu betätigen, bzw. riskiert er in genau diesen kleinen Alltagssituationen einen Sturz. Jeder Lichtschalter wird somit zum potenziellen Risiko. Wandbewegungsmelder lösen das Problem einfach und komfortabel. Sie schalten das Licht bei Bewegungs- und Präsenzdetektion an und berücksichtigen dabei die aktuellen natürlichen Lichtverhältnisse. Große Räume sind dabei kein Hindernis für die Nutzung: Der Bewegungs- und Präsenzmelder TheMura von Theben z.B. hat einen Erfassungsbereich von 12x17m.

3. Die Nachrüstung ist abgeschlossen und das Licht wird bewegungsabhängig geschalten.
3. Schritt: Die Nachrüstung ist abgeschlossen und das Licht wird bewegungsabhängig geschalten.Bild: Theben AG

Volle Kontrolle mit Zentral-Aus

Die Nutzung eines Melders bietet einen weiteren Komfortvorteil. Jedem ist es schon einmal passiert: Man geht abends ins Bett und kaum liegt man, stellt man fest, dass das Licht in einem anderen Raum noch brennt. Und während es für die meisten Menschen einfach unkomfortabel ist, wieder aufstehen zu müssen, um nicht die ganze Nacht mit Licht und dementsprechend unruhig zu schlafen, ist es für körperlich eingeschränkte Menschen oft ein Kraftakt. Hier hilft es, wenn das Licht nach einer definierten Nachlaufzeit von allein erlischt. Eine noch konsequentere Lösung wäre ein Zentral-Aus-Schalter, der, neben dem Bett und dem Eingang platziert, alle Stromkreise unterbricht, die nicht auf Dauerstrom angewiesen sind. Solche Systeme können auch mit Funk nachgerüstet werden, sodass nicht die ganze Wohnung aufgespitzt werden muss, um ein solches System zu installieren. Die Arbeit ist dann schnell erledigt, was die Hemmschwelle der Bewohner senkt, sich für die technische Aufrüstung zu entscheiden.

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Autor | Elmar Schnekenburger, Productmanager Business Unit Building Automation, Theben AG

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