Interview Elektromarken. Starke Partner.

In diesem Jahr wird der Markenpreis Elmar zum zehnten Mal verliehen. Es gibt erstmals die Auszeichnung bester Arbeitgeber. An welche Handwerksbetriebe richtet sich diese neue Kategorie?

Dehn: Es ist unstrittig, dass das Thema Fachkräftemangel uns alle betrifft – Industrie, Großhandel und auch das Handwerk. Die Kategorie ‚Elmar Arbeitgeber‘ richtet sich an alle Elektrohandwerksbetriebe, die außergewöhnliche sowie innovative Mitarbeiterkonzepte entwickelt und umgesetzt haben.

Sell: Das ganze Thema geht in Richtung Employer-Branding. Gerade das Handwerk hat seine Schwierigkeiten, guten Nachwuchs zu bekommen. Viele Schulabgänger streben eher eine Karriere in der Industrie an. Deshalb ist es wichtig, gute Arbeitgeber im Handwerk, die sich in Sachen Nachwuchsgewinnung und Mitarbeiterbindung besonders engagieren, zu unterstützen.

Das ‚Markenforum der Elektrobranche‘ hat sich zu einem beliebten Branchentreff entwickelt. Was zeichnet die Veranstaltung aus?

Dehn: Das Markenforum bietet sowohl für den Azubi als auch für den erfahrenen Handwerker die Möglichkeit, sich mit Industrie und Großhandel auszutauschen. Es gibt kaum ein vergleichbares Event, wo sich die ganze Branche trifft. Dabei steht der Nachwuchs immer im Vordergrund.

Sell: Wo hat ein junger Meisterbetrieb einmal die Chance, mit den Entscheidern der Industrie und des Großhandels ins Gespräch zu kommen? Dort hat er ein Forum, wie es sonst keine andere Veranstaltung in Deutschland bietet. Für die interessierten Fachhandwerksbetriebe ist das eine tolle Sache.

Wird es diesmal wieder Meisterstipendien geben?

Dehn: Ja, die wird es auf jeden Fall geben. Vor zwei Jahren, zum 10-jährigen Bestehen der Initiative, haben wir zusammen entschieden, mehr für den Nachwuchs im Handwerk zu tun und uns zur Einführung von Meisterstipendien entschlossen. Nach dem Riesenerfolg waren wir uns alle einig, dass es die richtige Entscheidung war und es weitergehen muss. Die jungen Elektrohandwerker haben uns durch ihre Motivation und ihre Begeisterung für den Beruf nachhaltig beeindruckt und uns gezeigt, wie wichtig und richtig es ist, den Nachwuchs bestmöglich zu fördern. Wir sorgen damit dafür, dass über Jahre hinweg tolle motivierte Handwerker mit Markenverständnis und in hoher Qualität ausgebildet werden, die unsere Branche voranbringen.

Im Bereich Smart Home sieht sich das E-Handwerk zunehmend branchenfremden Wettbewerbern wie Energieversorgern sowie Firmen aus Telekommunikation und Unterhaltungselektronik ausgesetzt. Apple oder Google drängen mit großen Marketingbudgets in den Markt. Wie kann sich das E-Handwerk hier behaupten bzw. sehen Sie da eine Gefahr für das E-Handwerk?

Sell: Es ist uns allen klar, dass im Zuge der Digitalisierung neue Player auf den Markt kommen werden. Es gibt eine sehr gute Ausarbeitung des ZVEI, die folgende Aspekte differenziert: Zum einen sind da die Hersteller, die mehr im Gadget-Bereich tätig sind – wie Google Play oder Amazon mit Alexa. Zum anderen gibt es die Profi-Anwendungen. Wir als Initiative sehen uns mit den Fachhandwerksbetrieben und dem Großhandel eher im Profi-Bereich. Unsere Installationen repräsentieren einen gewissen Qualitätsstandard in Sachen Funktions- und Datensicherheit.