Sicherheit für Neubau und Bestand

Schutz vor Blitz- und Überspannungsschäden

Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH

Alle Anlagenteile von der Einspeisung bis zum Endverbraucher können von einer Überspannung betroffen sein. Der Einsatz eines leistungsstarken Blitz- und Überspannungsschutzes sorgt also nicht nur für unterbrechungsfreie Stromversorgung und damit eine höhere Verfügbarkeit der Anlage, sondern verhindert auch Gefahren durch Brände und damit einhergehende finanzielle Verluste. Unabhängig vom Einsatzbereich ist das Hauptstromversorgungssystem der Teil einer elektrischen Installation, in dem Überspannungen mit besonders hoher Energie auftreten können. Mit einem professionellen Schutzkonzept und modernen Überspannungsschutzgeräten lässt sich das Szenario wirkungsvoll verhindern.

Egal ob Trag- oder Sammelschiene - Phoenix Contact bietet für beide Systeme Blitz- und Überspannungsschutz an
Egal ob Trag- oder Sammelschiene – Phoenix Contact bietet für beide Systeme Blitz- und Überspannungsschutz anBild: Phoenix Contact Deutschland GmbH

Überspannungsschutz ist Brandschutz

Egal ob Neuanlage oder Nachrüstung: Für Wohn- oder Zweckgebäude, eine Ladeinfrastruktur oder Industriehalle ist eine stabile und zuverlässige Stromversorgung essenziell. Spätestens, wenn ein äußerer Blitzschutz vorhanden ist, wird der Einsatz eines Typ 1 Blitzschutzes unumgänglich, auch bei Freileitungseinspeisung ist Blitzschutz Pflicht. Allerdings ist in Deutschland der Einsatz eines Typ 1 Blitzschutzes für Wohngebäude auch ohne äußeres Blitzschutzsystem oder Freileitungseinspeisung bei Neu- oder Bestandsbauten schon seit Jahren üblich. Die DIN VDE 0100443 und DIN VDE 0100534 vom Oktober 2016 regeln, wann Überspannungsschutz in Niederspannungsanlagen erforderlich ist, welcher SPD (Surge Protective Device) Typ zu verwenden ist und wo und wie die Fachkraft diesen einbauen muss. Durch die Erweiterung der Entscheidungskriterien ist in jedem Neubau oder bei Änderungen an bestehenden Installationen Überspannungsschutz vorzusehen, da dieser ein Isolationsversagen mit gefährlicher Funkenbildung verhindert und somit dem vorbeugenden Brandschutz dient. Elektroinstallateure haben die Pflicht, ihre Kunden darüber zu informieren. In der VDEARN 4100 (TAR Niederspannung) vom April 2019 sind weitere Festlegungen zum konkreten Einbauort in einem Zählerplatz formuliert. Außerdem enthält die Anwendungsregel technische Anforderungen, die ein SPD Typ 1 erfüllen muss, wenn er im Hauptstromversorgungssystem eingesetzt wird.

Der FLT-MB wird einfach auf die Tragschiene aufgerastet und mithilfe des optionalen Fernmeldekontaktes in das lokale Gebäudeleitsystem integriert.
Der FLT-MB wird einfach auf die Tragschiene aufgerastet und mithilfe des optionalen Fernmeldekontaktes in das lokale Gebäudeleitsystem integriert.Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH

Blitzschutz für den Vorzählerbereich

Installation des FLT-MB auf einer Tragschiene innerhalb einer Ladesäule
Installation des FLT-MB auf einer Tragschiene innerhalb einer LadesäuleBild: Phoenix Contact Deutschland GmbH

Für den Blitzschutz am Speisepunkt einer Niederspannungsanlage bietet Phoenix Contact für Sammelschienensysteme mit dem FLT-SEC-ZP2 einen kompakten Blitz- Überspannungsschutz an. Der Zählerplatzableiter ist ein Kombiableiter des Typs 1+2+3 und schützt nicht nur die Komponenten in der Hauptverteilung, sondern auch alle Endgeräte im Gebäude innerhalb eines Schutzbereichs, der mit einer maximalen Leitungslänge hinter einem SPD nach VDE 0100-534 definiert ist. Der FLT-SEC-ZP2 hat sich seitdem deutschlandweit als zuverlässiger Schutz für den Vorzählerbereich bewährt. Allerdings ist der FLT-SEC-ZP2 ausschließlich für die Montage auf Sammelschienensystemen im netzseitigen Anschlussraum (NAR) geeignet. Eine Tragschienenmontage ist hier nicht möglich. Mit der neuen und kompakten Flashtrab-Monoblock-Produktfamilie ändert sich das. Der Einsatz des FLT-MB auf Tragschiene steht dem FLT-SEC-ZP2 in nichts nach. Der FLT-MB ist wie der FLT-SEC-ZP2 ein Kombiableiter des Typs 1+2+3, welcher für die Blitzschutzklasse III/IV ausgelegt ist. Er zeichnet sich aus durch ein platzsparendes Design, da die Baubreite trotz des Einsatzes einer leistungsfähigen Funkenstrecke maximal 72mm bzw. 4 Teilungseinheiten beträgt. Mit einem niedrigem Schutzpegel von 1.500V werden energiereiche Blitzströme sicher beherrscht und Überspannungen stark begrenzt. Die komplett gekapselte, leck- und netzfolgestromfreie Funkenstrecke begrenzt blitzbedingte Spannungsspitzen und Schaltüberspannungen auf das Niveau der Überspannungskategorie II. Der Flashtrab Monoblock erfüllt die Anforderungen der VDE AR-N 4100 (TAR-Niederspannung) zum Einsatz im sogenannten Vorzählerbereich und schützt somit innerhalb des Schutzbereichs nicht nur die Energieverteilung und die feste Installation, sondern auch alle Endgeräte. Sollte eine Unterverteilung im Gebäude vorhanden sein, in der ein Typ 2 SPD von Phoenix Contact eingesetzt wird, ist eine energetische Koordination zu diesem nachgelagerten Überspannungsschutz gesichert. Wird etwa für die Infrastruktur von Ladeparks ein leckstromfreier SPD Typ 1 der Blitzschutzklasse III/IV benötigt, dann schützt der FLT-MB die Ladestation und die darin verbauten elektronischen Komponenten. So lässt sich der Ladevorgang unbeeinflusst von Blitz- bzw. Überspannungen aller Art unterbrechungsfrei fortführen und das Elektroauto ist auch bei Blitz und Donner jederzeit einsatzbereit.

Fazit

Der FLT-MB ist eine passende Lösung sowohl für Neuanlagen als auch für Nachrüstungen im Bestand mit beengten Platzverhältnissen. Approbiert nach EN 61643-1 (DIN EN 61643-11) kann der FLT-MB in Stromversorgungssystemen mit einer Nennspannung von 230/400V AC eingesetzt werden. Seine Schutzschaltung ist universell in TN- und TT-Systemen einsetzbar. Dank seiner robusten und wartungsfreien Funkenstrecke eignet sich FLT-MB auch für den Einsatz in Applikationen mit exponierter Lage und hoher Blitzdichte.