Lichtsteuerung goes Matter

Bild: Tridonic GmbH & Co. KG

Der Open-Source-Kommunikationsstandard Matter soll eine Brücke zwischen einem smarten Ökosystem wie Apple Home und den intelligenten Endgeräten unterschiedlicher Hersteller schlagen. Matter ist das Ergebnis einer gemeinsamen Initiative von Tech-Playern wie Amazon, Apple, Google in der Connectivity Standards Alliance (CSA). Mehr als 300 Unternehmen aus verschiedensten Industriezweigen treiben als Mitglieder der Matter-Arbeitsgruppe den Ausbau der Interoperabilität der smarten Welt voran. Matter als standardisierte Open-Source-Sprache verringert die Zeit zur Installation und spart damit Kosten beim Aufbau einer smarten Gebäudesteuerung. Zudem reduziert Matter die Komplexität der Verbindung intelligenter Geräte untereinander. Nutzer können damit eine intelligente – und auf Wunsch sprachgesteuerte – Umgebung aufbauen, in der verschiedene Elemente dieselbe Sprache sprechen und miteinander interagieren können: nicht nur die Beleuchtung, sondern auch Jalousien, Heizung, Unterhaltungsgeräte, Sicherheitssysteme, die Klimatisierung, Smart Locks und vieles mehr. In der Praxis bedeutet dies bestenfalls: Wenn der User ein Matter-Symbol auf einem Gerät sieht, muss er sich keine Gedanken mehr darum machen, ob und wie sich dieses Gerät in sein Smart Home oder Smart Office fügt. Denn Matter vernetzt Geräte einfach und nachhaltig, egal ob zu Hause, in Hotels, in Büros oder Gesundheitseinrichtungen.

Als einer der ersten Hersteller bietet 
Tridonic Matter-kompatible Komponenten für die Beleuchtung an.
Als einer der ersten Hersteller bietet Tridonic Matter-kompatible Komponenten für die Beleuchtung an.Bild: Tridonic GmbH & Co. KG

Hey Siri, dimme das Licht um 20%

Der Gedanke der Interoperabilität zieht sich auch durch die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten von Tridonic. Der Technologiepartner der Lichtindustrie und Anbieter von Hard- und Software für intelligente Beleuchtung engagiert sich seit mehreren Jahren für Interoperabilität der Systeme in der Lichtwelt. Der Hersteller hat u.a. maßgeblich an der Entwicklung des Dali-2-Standards mitgewirkt und bietet seit 2022 die ersten LED-Treiber, die nach Zhaga Book 24 zertifiziert sind. Nun komplementiert Matter den bewährten Dali-Standard für kabelgebundene Beleuchtungssysteme. Mit der Unterstützung des Matter-Protokolls möchte Tridonic Leuchtenherstellern im Bereich Smart Lighting einen Wettbewerbsvorteil verschaffen: Diese können Matter-kompatible Leuchten entwickeln, die sich problemlos in die verschiedensten smarten Ökosysteme einbinden lassen – z.B. für Anwendungen im High-Residential-Bereich, im Office, im Einzelhandel oder in Hotels und Ferienwohnungen. Der gesamte Raum, die gesamte Wohnung oder das gesamte Haus: Alle smarten Gadgets lassen sich dank Matter-kompatiblen Elementen über nur ein Endgerät mit wenigen Klicks einrichten. Dabei kann Matter sowohl über WLAN als auch über Thread kommunizieren. Als Basis für das Wireless-Mesh-Netzwerk setzt Tridonic auf das IP-basierte Funkprotokoll Thread. Im Vergleich zum klassischen WLAN überzeugt Thread auch bei einer großen Anzahl von Netzwerkknoten durch einen geringeren Energieverbrauch sowie eine stabile und dank AES-Verschlüsselung gesicherte Datenübertragung mit geringer Latenz. Ein einfaches Kommando wie z.B. „Hey Siri, dimme das Licht im Büro auf 20 Prozent“ reicht dann aus, um das LED-Lichtband anzusteuern.

Erste Wireless-Matter-Treiber und Matter-Module für Dali-Systeme

Als einer der ersten Hersteller bietet Tridonic Matter-kompatible Komponenten für die Beleuchtung an:

  • Konstantspannungs-Treiber: Der dimmbare 24V Konstantspannungs-LED-Treiber ist für den Einsatz mit flexiblen Konstantspannungs-LED-Flextapes konzipiert. Er kann zum Leuchteneinbau oder als unabhängiger LED-Treiber mit aufschnappbarer Zugentlastung verwendet werden.
  • Wireless-Modul MTR (Matter): In zwei Varianten – mit und ohne integrierter Dali-Spannungsversorgung – ist das Wireless-Modul MTR für den Leuchteneinbau vorgesehen und kann auch für die Aufrüstung einer Dali-Leuchte auf Matter-Betrieb verwendet werden. Das Modul kann auch in einer Unterputzdose installiert werden.
  • Wireless-Modul mit Zugentlastung (SR) MTR: Das Wireless-Modul mit optionaler Zugentlastung ist für Neuinstallationen oder zur Nachrüstung in der Zwischendecke konzipiert. Es rüstet eine Dali-Leuchte zum Matter-Betrieb auf und ist für Spot- und Downlights oder abgehängte Leuchten geeignet.

Der Einsatz von Matter in der Beleuchtung kann wie folgt aussehen: Als Fernbedienung und Werkzeug zur Inbetriebnahme des smarten Netzwerks fungiert ein Smartphone mit der App des bevorzugten Ökosystems, z.B. die vorinstallierte Apple Home App auf jedem iPhone. Möchte man ein Matter-fähiges Device hinzufügen, scannt man mit der Smartphone-Kamera den QR-Code des jeweiligen Geräts. Ein Smart-Home-Device wie der Apple Home Pod Mini oder ein Wireless Charger von Samsung dient als Hub für die Matter-Kommunikation. Es leitet die Befehle des Endgeräts via Wireless-Mesh-Netzwerk an ein Lichtbandsystem weiter, das dank integrierter Matter-Intelligenz im LED-Treiber die Befehle verstehen und in die gewünschte Lichtstimmung umsetzen kann. Matter schlägt so auf eine hersteller- und bedienerfreundliche Weise eine Brücke zwischen professionellen und hochwertigen privaten Applikationen – was ein Meilenstein auf dem Weg zum flächendeckenden IoT darstellen kann.

Vorteile von Matter mit Tridonic

1. Ein einheitliches System: Dank der Matter-Kompatibilität können mehrere Matter-kompatible Geräte nahtlos zusammenarbeiten und mit jeder der wichtigsten Plattformen eingerichtet werden. Die Kommunikation ist immer gewährleistet – unabhängig vom Hersteller oder der (Funk-)Technologie.

2. Kommunikation über Thread: Tridonic-Geräte verwenden das Thread-Protokoll für die Mesh-Kommunikation und profitieren von Vorteilen wie geringem Stromverbrauch, geringer Latenz, Selbstheilung und Sicherheit. Zusätzlich können Thread Board Router in Produkte integriert werden, wodurch Hubs überflüssig werden.

3. Einfache Inbetriebnahme: Für die Einrichtung von Matter-Geräten steht der leicht verständliche Prozess mittels QR-Code oder numerischer Code-Eingabe zur Verfügung.

4. Zukunftssicher: Jeden Tag treten mehr und mehr Unternehmen der CSA bei. Je mehr Hersteller sich mit Matter beschäftigen, desto breiter wird das Spektrum an potenziellen Anwendungen.

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