Was Wireless M-Bus leistet

Verbrauchserfassung leicht gemacht

Der OMS-zertifizierte Energiezähler EM24 W1 von Carlo Gavazzi ermöglicht die Verwendung in wM-Bus-Infrastrukturen mit weiteren OMS-zertifizierten Komponenten.
Der OMS-zertifizierte Energiezähler EM24 W1 von Carlo Gavazzi ermöglicht die Verwendung in wM-Bus-Infrastrukturen mit weiteren OMS-zertifizierten Komponenten.Bild: Carlo Gavazzi GmbH

Mit dem Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) sind die Stromzähler in Gebäuden in den Fokus von Energiedienstleistern, Gebäudemanagern und Verbrauchern gerückt. Das MsbG ist Bestandteil des im Jahr 2016 in Kraft getretenen und 2021 geänderten Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende, das den Aufbau eines intelligenten Stromnetzes vorantreiben soll. Es verpflichtet Verbraucher in Haushalt und Gewerbe mit einem Jahresverbrauch von über 6.000kWh seit 2020 zum Einbau eines intelligenten Messsystems oder auch Smart Meters.

Stromzähler als Basis-Komponente

Die Basisarbeit für ein intelligentes Messsystem leistet der digitale Stromzähler, auch als moderne Messeinrichtung (mME) bezeichnet. Im Unterschied zum herkömmlichen analogen Ferraris-Zähler, der den Zählerstand anzeigt, machen die modernen Energiezähler mit elektronischem Messwerk und digitaler Anzeige Parameter wie Energieverbrauch und Nutzungszeit verfügbar. Teil des intelligenten Messsystems und Datenübermittler auf dessen unterster Ebene wird der Energiezähler jedoch erst durch die Verbindung mit einem Smart-Meter-Gateway. Das Gateway sammelt die Daten von mehreren Zählern, nicht nur für Strom, sondern gegebenenfalls auch für Gas, Wärme oder Wasserverbrauch, und überträgt sie, z.B. zu Abrechnungszwecken, an weitere Instanzen. Für die Datenübermittlung an das Gateway bzw. den Datenaustausch mit dem Gateway muss der Energiezähler über eine Kommunikationsfunktion verfügen. Grundsätzlich können die beiden Funktionen Messen und Kommunikation in ein Gerät integriert oder aber auf zwei Geräte aufgeteilt sein, die über eine drahtgebundene Verbindung wie M-Bus oder Modbus RTU oder ein proprietäres Protokoll verbunden sind. Die Kommunikation zwischen Stromzähler und Gateway hingegen kann drahtgebunden oder drahtlos realisiert werden. Wegen des geringeren Installationsaufwandes wird öfters eine drahtlose Funkverbindung für das Energiemanagement oder für die Zuweisung von Kostenstellen bevorzugt. Dies tritt sowohl bei der Nachrüstung von privaten oder kommerziellen Gebäuden als auch in der Industrie ohne festinstalliertes Kommunikationsnetz auf.

Große Auswahl an Funk-Technologien

Der Energiezähler EM24 W1 vereint die Funktionen Messen und Kommunikation in einem Gehäuse.
Der Energiezähler EM24 W1 vereint die Funktionen Messen und Kommunikation in einem Gehäuse.Bild: Carlo Gavazzi GmbH

Für die drahtlose Kommunikation bietet der Markt eine Vielzahl von Technologien, von Wi-Fi und Bluetooth über Mobilfunk bis zu LoRaWAN und NB-IoT. Da für den Einsatzbereich der Übertragung von Messdaten Anforderungen wie kostengünstige Installation, geringe Betriebskosten und geringer Stromverbrauch, eine große Übertragungsreichweite und die Möglichkeit zum Anschluss einer Vielzahl von Messgeräten mehr Gewicht haben als eine hohe Kommunikationsgeschwindigkeit, hat sich angesichts der anwendungstypisch kleinen zu übertragenden Datenmengen der drahtlose M-Bus oder auch Wireless M-Bus als praktikabel für die Fernauslesung von Verbrauchsmessgeräten erwiesen.

Was Wireless M-Bus leistet

Von der technischen Seite her ist M-Bus ein von der europäischen Norm EN 13757 beschriebenes mehrteiliges Kommunikationsprotokoll. Der Standard EN 13757-4 bezieht sich auf die Fernauslesung von Verbrauchszählern und Sensoren für den Wireless M-Bus (wM-Bus); er beschreibt unterschiedliche Varianten der drahtlosen M-Bus-Kommunikation für Zähler und deckt alle Arten der Kommunikation mit Zählern ab. Dazu gehören auch die mobilen Auslesemodi Walk-by und Drive-by, bei denen Bedienpersonal ein mobiles Gateway-Gerät in den Bereich der Zähler bringt, sowie stationäre Auslesemodi mit fest installierten und in der Regel mit dem Internet verbundenen Gateways im Bereich der Signalreichweite. Mittels stationärer Auslesemodi können Nutzer auf Verbrauchsdaten und Trends in Echtzeit zugreifen als Grundlage für Energieeffizienzmaßnahmen. Weiterhin definiert EN 13757-4 unidirektionale und bidirektionale Übertragungsmodi, Letztgenannte relevant im Zusammenhang mit der Vernetzung von Stromerzeugern und Stromverbrauchern über ein intelligentes Netz (Smart Grid).

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