Vom Brandschutz bis zur integrierten Abrechnung

Ladeinfrastruktur für das Smart Building

Ob Heizung, Beleuchtung, Belüftung oder Brandmeldeanlage: Im smarten Gebäude kommunizieren unterschiedliche Komponenten der Gebäudetechnik nicht nur in einem gemeinsamen Netzwerk und tauschen dort Informationen aus, sondern es kann zusätzlich auch jederzeit von außen steuernd eingegriffen werden. Das macht die Gebäudetechnik komfortabel und wirtschaftlich. Nicht zu vergessen das Thema Energieeffizienz. Vor dem Hintergrund wachsender Nachhaltigkeitsorientierung wird die Integration von Ladestationen zum Aufladen von E-Fahrzeugen in die Gebäudetechnik immer mehr zur Standardanforderung.
Bild: ChargeOne

Dabei müssen von Anfang an sowohl besondere bauliche als auch elektrotechnische Standards berücksichtigt werden. Nur mit fachgerechter Installation kann ein sicherer Betrieb – vor allem auch hinsichtlich Brandschutz – gewährleistet werden. Und für die verbrauchsgenaue Abrechnung macht eine Integration in die smarte Umgebung erst recht Sinn. Die Umstellung von Privatfahrzeugen und Firmenflotten von Verbrennern auf E-Fahrzeuge nimmt kontinuierlich Fahrt auf. Aber all die Elektroautos müssen natürlich auch irgendwo laden. Dazu ist ein massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur nötig – nicht nur bei der Wallbox in den eigenen vier Wänden oder Ladepunkten am Straßenrand, sondern grundsätzlich in jedem Gebäude mit Parkplatz – vom Wohnblock bis hin zum Firmengebäude. Entscheidend für den effizienten Betrieb des Ladestandorts ist die reibungslose Integration der Ladetechnik in das gesamte Gebäudemanagement. Die gute Nachricht dabei ist: Es gibt keine grundsätzlichen Hürden. Denn im Gegensatz zu Benzin-Zapfsäulen stellen Ladestationen in Tiefgaragen und das Aufladen der E-Fahrzeuge keine Gebäudenutzungsänderung dar. Die Ladeinfrastruktur wird als Bestandteil der technischen Gebäudeausrüstung behandelt und ist somit grundsätzlich erlaubt. Die Installation muss also nicht zusätzlich aufwendig durch das Bauamt genehmigt werden. Trotzdem gilt immer: Jede Ladestation unter 12 kVA erfordert eine Anmeldung beim Netzbetreiber, über 12 kVA dessen Genehmigung.

Alle Beteiligten ins Boot holen

Spätestens seit dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) muss sowohl bei Neubauten als auch bei der Renovierung von Bestandsobjekten der Anschluss einer Ladestation verbindlich vorgesehen werden. Ziel muss es sein, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen, die für die aktuellen Anforderungen richtig dimensioniert, aber auch für zukünftigen Bedarf skalierbar ist. Damit das möglichst reibungslos gelingt, sollten schon in der frühen Planungsphase alle involvierten Parteien mit am Tisch sitzen – vom Flottenmanager über den Facility Manager bis hin zur Hausverwaltung oder den Wohnungseigentümern. All diese Parteien kennen die Anforderungen an die spätere Nutzung der Infrastruktur, die Anzahl der zu ladenden E-Autos sowie die gewünschte Ladegeschwindigkeit und wissen, ob eine Priorisierung von unterschiedlichen Fahrzeugen gegeben sein muss. Mit diesen Daten lässt sich die Anschlussleistung bewerten und feststellen, ob z.B. ein automatisiertes oder gesteuertes Lastmanagement integriert werden sollte. Zusätzlich sind auch die betroffenen Versicherer gefragt – und zu guter Letzt natürlich der Elektroplaner und -installateur, damit all diese Aspekte von Anfang an berücksichtigt und technisch einwandfrei installiert werden.

Bestandsaufnahme und Analyse

Bei der Bestandsaufnahme unterstützen im Idealfall professionelle Elektrofachbetriebe mit ihrer Erfahrung aus einer Vielzahl von Projekten. So spart eine frühzeitige und umfassende Analyse der Liegenschaft durch Profis allen Beteiligten im Laufe des Projekts Zeit und Kosten. Die Spezialisten für Ladeinfrastruktur kümmern sich um die zielgruppengerechte Ladestandortplanung und Ermittlung des Ladebedarfs und analysieren außerdem die räumlichen Gegebenheiten und den Gebäudezustand. Zusätzlich sorgen sie dafür, dass Ladeleistung und Verkabelung richtig dimensioniert sind und übernehmen dazu auch, wenn nötig, die Absprache mit dem Versorger. Hier kommen Komplettlösungsanbieter wie ChargeOne ins Spiel, die von der Bestandaufnahme über die Lieferung der Ladesäulen und Installation bis hin zum laufenden Betrieb und der Abrechnung ein Gesamtpaket für die Ladeinfrastruktur anbieten. Zertifizierte Energie- und E-Mobilitäts-Berater übernehmen dann die Bestandsaufnahme und Analyse der Anforderungen und damit den ersten Schritt auf dem Weg zur firmeneigenen Ladeinfrastruktur. Neben der Prüfung der baulichen und elektrotechnischen Gegebenheiten und der gebäudetechnischen Herausforderungen, haben sie auch die zentralen Fragen wie Energieversorgung und Lastmanagement im Blick – und natürlich den Brandschutz.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Autor | Sascha Zeitler, Standortleitung Baden-Württemberg, ChargeOne, Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Pollmann
Bild: Pollmann
Smarte Planung und durchgängige Automation

Smarte Planung und durchgängige Automation

Das jüngste Werk der Firma
Pollmann, Hersteller von Schiebedach-Kinematiken und elektromechanischen Türschlossern, steht im österreichischen Vitis und wurde mit einem digitalen Zwilling virtuell geplant. Mit den wichtigsten zu erwartenden Kennzahlen gefüttert, konnten Planer und Errichter zusammen mit dem Bauherrn die realen Abläufe im 3D-Modell durchspielen, im Vorfeld optimieren und mit PC-based Control von Beckhoff durchgängig umsetzen. Das Ergebnis ist eine intelligente Vernetzung von Maschinen- und Industriebau.

Bild: E1 Energiemanagement
Bild: E1 Energiemanagement
Energieeinsparung überwachen und visualisieren

Energieeinsparung überwachen und visualisieren

Automatisierungstechnik von ABB spielt eine wichtige Rolle im Energiespar-Contracting-Projekt von E1 Energiemanagement an der Polizeiakademie Niedersachsen in Oldenburg. AC500-Steuerungen des Herstellers haben hier eine zentrale Funktion bei der Regelung und Steuerung der Gesamtanlage, während die Betriebsdatenmanagement-Software Zenon für die Überwachung und Visualisierung zuständig ist.

Bild: Regiolux GmbH
Bild: Regiolux GmbH
Lichtlösungen für hohe Hygieneansprüche

Lichtlösungen für hohe Hygieneansprüche

Die Alphaomega Labor GbR in Leipzig gehört zu den Einrichtungen, bei denen die Auswertungen von PCR-Tests in der Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben. Daneben bietet das Unternehmen ein breites Spektrum der Labordiagnostik sowie ein umfassendes Hygienemanagement an. Gutes Sehen ist für die Arbeit im Labor sehr wichtig. Als 2019 ein zweistöckiger Neubau bezogen wurde, erhielten die Räume daher ein maßgeschneidertes Beleuchtungskonzept und moderne Lichtlösungen von Regiolux.

Bild: DOGAWIST Investment GmbH
Bild: DOGAWIST Investment GmbH
Vom klassischen Büro zum modernen Ensemble

Vom klassischen Büro zum modernen Ensemble

Im Kölner Quartier Butzweilerhof belegt seit Sommer 2022 die Lise GmbH mit über 80 Mitarbeitenden rund 1.250m² des neuen und modern gestalteten Bürokomplexes Kite. Der Name des dreiteiligen Baus steht für Aufwind – was nicht nur im übertragenen Sinn ein gutes Omen für die im Gebäude ansässigen Unternehmen sein soll, sondern auch Bezug nimmt auf das ehemals an dieser Stelle gelegene Flughafengelände. Das KNX-Bedienpanel Controlpro und die Youvi App von Peaknx erleichtern dabei den Arbeitsalltag.

Bild: CES-Gruppe
Bild: CES-Gruppe
Schlüsselmanagement für Kommunen

Schlüsselmanagement für Kommunen

Kommunale Liegenschaften werden von verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten betreten. Bereiche mit Publikumsverkehr und nicht öffentliche Bereiche müssen zuverlässig voneinander getrennt sein. Meist sind die Gebäude über die gesamte Kommune verteilt und je nach Alter sind unterschiedliche Schließsysteme im Einsatz. Rein mechanische Schließsysteme haben hier z.B. den Nachteil, dass Teile der Schließanlage ausgetauscht werden müssen, wenn ein übergeordneter Schlüssel verloren geht. Ein intelligentes Zutrittssystem mit passendem Schlüsselmanagement bietet hierfür viele Vorteile.

Bild: Fränkische Rohrwerke
Bild: Fränkische Rohrwerke
KWL-Komplettsystem

KWL-Komplettsystem

Profi-Air heißt das Komplettsystem von Fränkische für die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL). Alle Komponenten des Systems sind aufeinander abgestimmt, beanspruchen nur wenig Platz und verschwinden fast vollständig hinter Wänden oder in Decken. Dank zahlreicher Komponenten bleiben Nutzer flexibel und können das System bei Bedarf an ihre Vorstellungen anpassen.

Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Bild: Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Passende Ladelösungen für E-Fahrzeuge

Passende Ladelösungen für E-Fahrzeuge

Mit den Wallboxen der Witty-Produktfamilie hat das Unternehmen Hager für verschiedene Anforderungen Lösungen im Portfolio. Alle Ladestationen zeichnen sich durch eine einfache Montage und Bedienfreundlichkeit aus. Sie sind auf ihre jeweiligen Einsatzzwecke abgestimmt, sodass Elektrohandwerker und
Planer ihren Kunden immer eine passende Lösung anbieten können. Dazu gehören auch PV-optimierte
Anwendungen sowie Produkte für den halböffentlichen Raum. Auch an das passende Zubehör ist gedacht.