Die SPS als Allround-Talent

Die SPS als Allround-Talent

Heutzutage werden vom Kunden einfache und unkomplizierte Lösungen für die Aufgabenstellungen in der HLK-Technik gefordert. Oft müssen im Facility Management nicht nur die Heizungs- und Lüftungsanlagen eingestellt, angepasst und gewartet werden, sondern auch Solarapplikationen und Wärmepumpenanlagen halten mehr und mehr Einzug in die Gebäudeautomation. Dies erfordert standardisierte Lösungen, die es ermöglichen, Personal zu schulen, Wartungen schnell und kostengünstig durchzuführen und Dokumentation einfach und verständlich zu erstellen.
Bisher musste oft die Entscheidung gefällt werden, ob ein komplexes DDC-System eingesetzt werden muss oder ob Kompaktregler für die verschiedenen Anforderungen eingesetzt werden. Dabei entsteht jedoch oft das Dilemma, das ein DDC-System zu umfangreich und damit zu teuer ist. Auf der anderen Seite sind Kompaktregler meist nur für feste Aufgabenstellungen geeignet. Das bringt den Nachteil, dass oft viele verschiedene Regler eingesetzt werden müssen, die nicht immer im Bedienkonzept gleich gehalten sind.

Die Alternative – Speicherprogrammierbare Steuerung

Eine speicherprogrammierbare Steuerung hat diesen Nachteil nicht. Viele verschiedene Applikationen können hier einprogrammiert und angewendet werden. Dies war bisher der größte Vorteil aber auch gleichzeitig der größte Nachteil einer SPS. Die Programmierung eines solchen Gerätes ist meist nur durch geschultes Personal und nicht für den Anwender durchführbar, gerade wenn es sich um komplexe Heizungs- oder Lüftungsanlagen handelt. Mit der SPS Trovis 5571 ist es gelungen, die Vorteile von Kompaktreglern und speicherprogrammierbaren Steuerungen, bzw. DDC-Systemen, zu vereinen. Es handelt sich bei dem Gerät um eine Kompakt-SPS die neben einem vollgrafischen Display auch mit einer Klartextanzeige punktet. Die Konfiguration sowie die Parametrierung der Funktionen erfolgt durch eine Dreitastenbedienung mit deren Hilfe der Anwender intuitiv durch die Menüs geführt wird. Für dieses Gerät sind nun Standardapplikationen verfügbar, die es dem Kunden ermöglichen, ohne Programmierkenntnisse standardisierte Anwendungen mit nur einem Gerätetyp abzudecken. Es sind derzeit fünf Standardprogramme verfügbar, die jeweils die Bereiche Lüftung, Heizung, Wärmetauscherfolgeschaltungen, Solarapplikationen und Wärmepumpenanwendungen abdecken. Jeder Anwendungsbereich kann direkt über die Menüführung der speicherprogrammierbaren Steuerung flexibel angepasst werden. So kann mit einer Applikation eine einfache Zulufttemperaturregelung oder auch eine komplexe Vollklimaanlage geregelt werden. Gleiches gilt für das Standardapplikation Heizung. Hier umfasst die einfachste Anwendung die Ansteuerung eines einstufigen Kessels. Die komplexeste Applikation ermöglicht die Regelung von zwei modulierenden Kesseln in Folge mit zusätzlich zwei Heizkreisen und einer Trinkwarmwasserbereitung. So können nahezu alle marktüblichen standardisierten Anwendungen in der HLK-Technik abgedeckt werden. Sollten dennoch einmal Abweichungen vom Standard gefordert sein, kann dank der freien Programmierbarkeit des Gerätes Trovis 5571, die Anwendung individuell angepasst werden.

Inbetriebnahme leicht gemacht

Die Übertragung der Standardanwendungen auf die SPS Trovis 5571 erfolgt über einen Speicherstift der in die frontseitig Anschlussbuchse der SPS eingesteckt wird. Zur Übertragung ist kein PC mehr nötig. Das hat den wesentlichen Vorteil, dass das optionale Zubehör wie Übertragungskabel und Programmiersoftware nicht mehr erforderlich ist. Das spart nicht nur die Anschaffungskosten, sondern hilft auch in komplexen Anlagen mit vielen Reglern die Technik unkompliziert im Griff zu haben. Hat der Anwender sich für eine Standardapplikation entschieden, kann er diese mittels des Speicherstiftes übertragen. Dabei wird er textorientiert durch die Schritte geführt. Um ein unbefugtes Übertragen von Programmen auf das Gerät zu verhindern, muss vor der Übertragung eine Schlüsselzahl eingegeben werden. Ist das geschehen wird durch einen Tastendruck das Laden der Applikation gestartet. Die Übertragung der Daten erfolgt innerhalb weniger Sekunden und automatisch wird die erste Anwendung der jeweiligen Standardapplikation geladen. Auf den ersten Blick stehen in der grafischen Anlagenübersicht nun die wichtigsten Istwerte und Betriebszustände zur Verfügung. Dies sind unter anderem alle regelungstechnisch relevanten Temperaturen sowie Schaltzustände von Pumpen und Ventilen. Sollwerte und Parameter werden im Anwendermenü im Klartext angezeigt und können nach eigenen Wünschen angepasst werden. Um den Einsatz der Standardanwendungen auch im internationalen Markt zu ermöglichen ist eine Sprachumschaltung implementiert. In der Werkseinstellung ist Deutsch als Systemsprache eingestellt. Benötigt man je nach Einsatzgebiet eine andere Sprache, kann diese unkompliziert im Menü umgestellt werden. Deutsch und Englisch sind bereits in jeder Anwendung integriert. Weitere Sprachen können mittels eines Plug-Ins nachinstalliert werden. Im Anwendermenü erfolgt auch die Anpassung der Standardanwendung an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. In der Anlagenkonfiguration wird der Anwender durch ein Abfragemenü geführt, in dem die gewünschte Anlage zusammengestellt wird. Soll z.B. eine Heizungsanlage konfiguriert werden, wird im ersten Schritt die Anzahl und Art der Kessel abgefragt. Der Anwender kann über die Dreitastenbedienung dabei auswählen, ob er einen oder zwei Kessel im Einsatz hat und nach welcher Arbeitsweise (einstufig, zweistufig, modulierend) diese angesteuert werden. Eine Mischung lässt sich dabei realisieren, so dass sämtliche Kombinationen von Kesseln und Arbeitsweisen möglich sind. Im zweiten Schritt können angeschlossene Verbraucher hinzugefügt werden. Dabei kann ein direkter Heizkreis, ein nachgeregelter Heizkreis sowie eine Trinkwarmwasserbereitung ausgewählt werden. Im dritten Schritt wird die konfigurierte Anlage noch einmal bestätigt. Die Applikation wird initialisiert und der Anwender bekommt die grafische Anlagenübersicht seiner konfigurierten Anlage angezeigt. Gleiches Vorgehen ist auch für die Standardanwendung Lüftung vorgesehen. Hier kann der Anwender je nach Bedarf z.B. eine Mischluftklappe, eine Wärmerückgewinnung, ein Heizregister, ein Kühlregister, einen Befeuchter und einen Entfeuchter anwählen.

Mögliche Anwendungsbereiche

Die Anwendungsbereiche erstrecken sich von kleinen Handwerksunternehmen die eine einfache, standardisierte und benutzerfreundliche Regelung Ihrer Anlagen suchen, über Heizungs- und Fernheizungsanlagen bis hin zu komplexen Gebäudesystemen wie Universitäten und Einkaufszentren. Hier können z.B. sämtliche Lüftungsanlagen, die Trinkwarmwasserversorgung, die Heizungsanlage sowie die Solaranlage auf dem Dach über einen einzigen Gerätetyp geregelt werden. Auch die Anbindung an die Gebäudeleittechnik ist problemlos möglich, da die SPS Trovis 5571 über die vorhandene RS232-Slave-Schnittstelle mittels des Modbus RTU Protokolls kommunikationsfähig ist. So können die vielseitigen Aufgabenstellungen der Gebäudeautomation miteinander verknüpft und einfach, schnell sowie komfortabel gemeistert werden.

Samson AG
www.samson.de

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