Interview: Moderne Arbeitsmode mit Farbe und Wirkung

Wie kann ich denn mit Optik und Farbe der Berufskleidung mein Image optimal unterstützen?

Scherbel-Erlinghagen: Als textiler Mietdienstleister, der auch persönlich und individuell vor Ort berät, sehen wir uns immer auch den Betrieb an, schauen welche Menschen dort arbeiten und an welchen Orten sie eingesetzt werden. Es ist natürlich ein Unterschied, ob es ein rein Inhouse arbeitender Betrieb ist, etwa eine kleine Schlosserei. Oder aber ein großes Autohaus mit viel Kundenkontakt. So kommt es bei dem einen Betrieb darauf an, dass die Mitarbeiter sich einfach komfortabel in ihrer Kleidung fühlen und sich gegen Staub und Dreck schützen. Bei Farben sind hier etwa Khaki und Beige gut geeignet, um handwerkliche Leistungen rüberzubringen. Habe ich hingegen viel Kundenkontakt und bin beratend tätig, ist ein Dunkelblau ratsam. Es geht für die Betriebe ja immer auch darum, ihre Kunden da abzuholen, wo diese die Kompetenz erwarten.

Längst nicht nur für Gärtner. Grün in allen Varianten von Khaki bis Olive entwickelt sich im Handwerk zur Trendfarbe. (Bild: DBL - Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH)
Längst nicht nur für Gärtner. Grün in allen Varianten von Khaki bis Olive entwickelt sich im Handwerk zur Trendfarbe. (Bild: DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH)

Farben bei Berufskleidung haben also durchaus psychologische Momente?

Wüstefeld: Unbedingt! Bleiben wir beim Beispiel Dunkelblau. Diese Farbe hat immer die kompetenteste Ausstrahlung und Wahrnehmung beim Kunden. Nicht von ungefähr sind die Uniformen von Piloten oder die Jacketts leitender Mitarbeiter häufig dunkelblau, da sie seriös wirken, Würde und Kompetenz ausstrahlen. Grau hingegen wird mit handwerklichem Geschick verbunden, ist eine Farbe, die zupackend, begabt, patent wirkt. Man denke an den obligatorischen grauen Hausmeisterkittel. Auch mit Braun, Beige, Khaki wird hohe handwerkliche Kompetenz verbunden. Ebenso steht Beige für das Handwerk, wirkt bodenständig, naturverbunden, griffig. Wohingegen Rot eher eine Farbe des Auffallens ist und weniger eine der Kompetenz. Aber als Signalfarbe für entsprechende Aufmerksamkeit sorgt.

Was geht bei Farbe in der Berufsmode gar nicht?

Wüstefeld: Heute geht fast alles, viele Betriebe passen die Kleidung schließlich auch dem individuellen CI an. Dennoch – Lila und auch Bordeaux sind im Workwearbereich als Farbe schwierig und eher ein No-Go. Hier sind klar coolere und kernigere Farben angesagt. Und das bleibt wohl auch so. (kbn)

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