Deutsche Elektroindustrie mit gedämpfter Konjunktur

April 2019

Deutsche Elektroindustrie mit gedämpfter Konjunktur

Im April 2019 hat die deutsche Elektroindustrie insgesamt 7% weniger Bestellungen erhalten als ein Jahr zuvor. Die Aufträge aus dem Inland gingen um 8% zurück, die aus dem Ausland um 6,2%. Während die Bestellungen aus dem Euroraum im April um 2,8% gegenüber dem Vorjahr nachgaben, fielen die Auftragseingänge aus Drittländern deutlich stärker um 8,1%.

 (Bild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)
(Bild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen)

Im Zeitraum von Januar bis einschließlich April verfehlten die Bestellungen ihren entsprechenden Vorjahreswert um 1,8%. Hier sanken die Auslandsbestellungen stärker (-2,9%) als die aus dem Inland (-0,5%). Die Nachfrage von Kunden aus der Eurozone lag in den ersten vier Monaten dieses Jahres 1,9% unter dem Vorjahr. Geschäftspartner aus Drittländern orderten 3,5% weniger. Die preisbereinigte Produktion blieb im April 1,7% unter dem Vorjahr. Von Januar bis April lag der aggregierte Branchenoutput 2,2% unter seinem entsprechenden Vorjahreswert. „Zudem haben die Elektrounternehmen ihre Produktionspläne im Mai deutlich abwärts revidiert. Hier fiel der Saldo aus Firmen, die ihren Output in den nächsten drei Monaten erhöhen bzw. senken wollen, von plus zehn auf jetzt minus einen Prozentpunkt“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Mit 15,1Mrd.€ lag der Umsatz der deutschen Elektroindustrie im April nur unwesentlich höher als vor einem Jahr (+0,1%). Während die Inlandserlöse um 0,9% auf 7,1Mrd.€ zurückgingen, stiegen die Auslandserlöse um 1% auf 8Mrd.€. In den ersten vier Monaten des Jahres nahm der aggregierte Branchenumsatz um 1% gegenüber Vorjahr auf 62,6Mrd.€ zu. Hier wurden mit Inlandskunden 29,5Mrd.€ erlöst (+0,8%) und mit Auslandskunden 33,1Mrd.€ (+1,3%). Aktuell hat die deutsche Elektroindustrie 888.400 Beschäftigte im Inland. Allein im vergangenen Jahr wurden 22.000 neue Jobs geschaffen. Von Ende 2009 bis Ende 2018 nahm die Zahl der Mitarbeiter um 80.000 – also um 10% – zu. Ein Zehntel der gesamten Belegschaft (88.000) arbeitet im Bereich Forschung & Entwicklung. Angesichts der langsameren Konjunktur fielen die Beschäftigungspläne der Unternehmen zuletzt allerdings zurückhaltender aus. „Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im Mai unterm Strich leicht erholt“, so Dr. Gontermann. „Zwar wurde die aktuelle Lage etwas ungünstiger beurteilt als im Vormonat, die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen jedoch besser aus.“ Die Exporterwartungen blieben im Mai nahezu unverändert. Hier liegt der Saldo aus positiven und negativen Antworten knapp über null Prozentpunkten.