Wie finde ich das richtige Lüftungskonzept?

Verschiedene Arten der Wärmerückgewinnung

Welche Dinge bei einer effektiven Wohnraumbelüftung zu beachten sind und welche typischen Fehler es zu vermeiden gilt, erklärt Lüftungsspezialist Michael Merscher vom Lüftungstechnik-Hersteller Lunos im Expertentalk.
Welche Dinge bei einer effektiven Wohnraumbelüftung zu beachten sind und welche typischen Fehler es zu vermeiden gilt, erklärt Lüftungsspezialist Michael Merscher vom Lüftungstechnik-Hersteller Lunos im Expertentalk.Bild: Lunos Lüftungstechnik GmbH & Co. KG

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, wie sie bei Lunos verfügbar sind, eröffnen große Energiesparpotenziale. Sie entziehen der Abluft Wärmeenergie, die im Anschluss für die Erwärmung von Räumen und Wasser genutzt werden kann. Damit kann der Energiebedarf des Gebäudes deutlich gesenkt werden. Je nachdem, welche Technik verwendet wird, unterscheidet man verschiedene Arten von Wärmerückgewinnungssystemen.

  • Luft-Luft-Wärmetauscher: Luft-Luft-Wärmetauscher sind so konstruiert, dass der warme Abluftkanal am kühleren Zuluftkanal vorbeigeführt wird. Wenn es sich um eine dezentrale Zu- und Abluftanlage handelt, erfolgt der Austausch der Luft in einem einzelnen Gerät in der Außenwand.
  • Wärmepumpe: Als Alternative zum Wärmetauscher kann auch eine Wärmepumpe genutzt werden. Dabei wird die der Umwelt entzogene Wärme mittels eines Kältekreislaufs und eines strombetriebenen Kompressors auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Die überschüssige Wärme kann auch hier in das Heizungssystem eingespeist oder zur Trinkwassererwärmung genutzt werden.
  • Erdreichwärmetauscher als Zusatz z.B. an zentralen Lüftungsanlagen: Es besteht auch die Möglichkeit, Zuluftleitungen im Erdreich zu verbauen. Das bringt vor allem im Sommer Vorteile mit sich, wenn die Zuluft gegen die starke Sonneneinstrahlung abgeschirmt wird. Wichtig ist dabei, dass die Luftkanäle in einem Gefälle verlegt werden, da es sonst zu Bakterien- und Schimmelbefall kommen kann. Fließt die Kondensationsfeuchte über abgeschrägte Kanäle ab, ist dieses Risiko reduziert, da aber dennoch immer eine Verunreinigung durch Mikroben gegeben ist, werden Erdreichwärmetauscher nicht vom Umweltbundesamt empfohlen.
  • Erdreich-Sole-Wärmetauscher als Zusatz z.B. an zentralen Lüftungsanlagen: Bei einem ausreichend großen Grundstück kommt weiterhin ein Erdreich-Sole-Wärmetauscher infrage. Dabei erfolgt zunächst eine Übergabe der Wärme an einen nachgelagerten Sole-Luft-Wärmetauscher. So kann eine Beeinträchtigung der Zuluft weitgehend ausgeschlossen werden.

Die wichtigsten Aspekte bei der Planung einer Lüftungsanlage

Wenn man einen Neubau oder eine Sanierung vorhat, muss man die Lüftungsanlage frühzeitig planen. Dabei kommt es vor allem auf die folgenden Faktoren an.

  • Luftdichtheit der Gebäudehülle: Um der Lüftung eine optimale Funktionsweise zu ermöglichen, müssen die Wände ausreichend dicht sein. Dies kann mithilfe eines Blower-Door-Tests geprüft werden. So stellt man sicher, dass die Zuluft nur über die dafür vorgesehenen Belüftungsöffnungen in den Raum transportiert wird. Eine unkontrollierte Lüftung durch Spalten und Fugen wird ausgeschlossen.
  • Positionierung der Abluftzonen: Die Räume, aus denen Luft angesaugt wird, sollten möglichst nahe beieinander liegen. So kann man Steigleitungen und lange horizontale Leitungen vermeiden. Das senkt wiederum den Material- und Kostenaufwand.
  • Wartung: Um die effiziente Funktionsweise einer Lüftungsanlage sicherzustellen, muss man sie regelmäßig reinigen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass genügend Öffnungen für die Wartung eingeplant werden und die Zu- und Abluftleitungen auch während der Bauphase ausreichend gegen Staub geschützt sind.
  • Verbrauch: Der Energieverbrauch einer Lüftungsanlage ist auf die Ventilatoren zurückzuführen, die in ihrem Inneren verbaut sind. Bei Anlagen, die in Wohnungen genutzt werden, reicht im Normalfall die niedrigste Stufe aus. In Einfamilienhäusern rechnet man mit einem jährlichen Stromverbrauch von 200 bis 400kWh. Sind die Lüftungsanlagen korrekt eingestellt, kann deutlich mehr Energie gespart werden, als Strom verbraucht wird.
Bild: Lunos Lüftungstechnik GmbH & Co. KG

Automatisiertes Lüftungssystem für das Smart Home

Lüftungssysteme sorgen im gesamten Haus für frische Luft, ohne dass Bewohnerinnen und Bewohner selber lüften müssen. So gehören schlecht gelüftete Räume, Schimmelbildung, aber auch Straßenlärm, Pollen und Mücken der Vergangenheit an. Lunos denkt diesen Komfort nun nochmals weiter und möchte das Smart Home der Zukunft erdenken. Eine neu entwickelte Funkblende fungiert dabei fast als ein sich selbst reinigender Staubsauger: Egal ob Einbau, Bedienung, Filterwechsel oder Geräteverschluss, alles ist intuitiv und ohne Erklärung für alle machbar. Automatisiert halten die verschiedenen Lüftungskomponenten über Funk Kontakt, tauschen Informationen aus und sorgen zu jeder Zeit und bei jedem Wetter für das perfekte Innenklima.

Alle Steuerungs- und Regelungssysteme sowie ein Spannungswandler sind in der neuen Blende fest verbaut. Lediglich ein 110-230V-Stromanschluss ist erforderlich, um das Lüftungssystem direkt in Betrieb zu nehmen. Die Sensorik z.B. erfasst nicht mehr nur die Innenraumparameter, sie registriert auch die Luftfeuchtigkeit und Temperatur der Außenluft und passt selbstständig und punktgenau die Volumenströme der Lüfter hierauf an. Ein integrierter Drucktaster an der Seite der Blende bietet die Möglichkeit, manuell nach Bedarf und Wunsch in das Lüftungsverhalten einzugreifen. Neben Standardfiltern, welche die nationalen und internationalen Standardanforderungen erfüllen, sind auch extrem hochwertige Filter mit Filterklassen bis F7 erhältlich.

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