Energiemanagement im Privathaushalt

Energiemanagement im Privathaushalt

Für Unternehmen mit hohem Energieverbrauch wird Energiemanagement künftig politisch gefordert und auch Normen stehen hierfür bereits zur Verfügung. Die europäische Norm EN16001 wurde 2009 finalisiert und seit Mitte 2011 beschreibt nun auch die internationale Norm ISO50001 die Anforderungen an Energiemanagement Systeme. Was im industriellen wie auch im gewerblichen Sektor schon lange kein Fremdwort mehr ist erfreut sich aufgrund stark steigender Strompreise und politisch gesetzten Rahmenbedingungen auch im Privathaushalt zusehends an Beliebtheit.
Allgemein kann Energiemanagement als Optimierung des Energieverbrauchs (z.B. Wärme, Strom, Wasser) nach ökonomischen oder ökologischen Gesichtspunkten verstanden werden. Zu den einfachsten Formen von Energiemanagement zählen z.B. die Nachtabsenkung der Heizung oder der sparsame Umgang mit Wasser im Haushalt. Für ein umfangreiches Energiemanagement ist es unerlässlich den genauen Energiehaushalt zu Erfassen und zu Analysieren. In Folge dessen wird durch verschiedenste Maßnahmen die Effizienz der Energienutzung gesteigert, um somit Energiekosten zu senken. Diese Vorgänge übernehmen meist vollautomatische Systeme, welche Daten über den Energieverbrauch von Heizung, Maschinen, Pumpen usw. protokollieren, verarbeiten und oft auch die intelligente Steuerung dieser Verbraucher ermöglichen.

Einsatz, wo gespart werden kann

Je höher das Einsparungspotential, desto sinnvoller ist der Einsatz von Energiemanagement. Gerade im industriellen Sektor lassen sich die Energiekosten mit Lastmanagement (Vermeidung von Lastspitzen durch kontrolliertes Zu- bzw. Abschalten von Verbrauchern) teils enorm senken. In öffentlichen Bauten, Kaufhäusern und Bürogebäuden wird Energiemanagement ebenfalls erfolgreich eingesetzt. Sukzessive findet es auch im Privathaushalt Einzug.

Energiemanagement im Haushalt schon jetzt sinnvoll

In Verbindung mit erneuerbaren Energien im Speziellen mit Photovoltaik (PV) – und politisch gesetzten Maßnahmen wird Energiemanagement auch im privaten Bereich immer lukrativer. Das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) fördert seit 2009 verstärkt den Eigenverbrauch von Photovoltaik-Anlagen und schafft so die nötigen Rahmenbedingungen für den Einzug von Energiemanagement im Haushalt. Neben der schon lange bestehenden Einspeisevergütung kann nun auch eine Förderung für den selbst genutzten Strom beantragt werden. Auf diese Weise spart sich der Anlagenbetreiber Strombezugskosten und kassiert zusätzlich für jede selbst verbrauchte Kilowattstunde die Eigenverbrauchsvergütung. Die Regelung sieht für Anlagen bis 30kW mit Eigenverbrauch unter 30% derzeit eine Vergütung von 12,36ct/kWh und für den 30% überschreitenden Anteil 16,74ct/kWh vor. Gegenüber dem Einspeisetarif von 28,74ct/kWh lässt sich somit bereits ab einem Bruttostrompreis von ca. *19,5ct/kWh ((28,74 – 12,36) + 19% USt. = 19,49ct) ein finanzieller Vorteil erzielen, der mit jeder Strompreissteigerung weiter zunimmt. Der Vorteil der Eigenverbrauchsregelung beträgt bei getroffenen Annahmen derzeit ca. 4% und nach fünf Jahren bereits 6,5%, geht man von einer Strompreissteigerung von nur 2,5% p.a. aus (22.6ct/kWh). Eine PV-Anlage mit 70% Eigenverbrauch würde bei dem angenommenen Nettostrompreis von 20ct sogar jetzt schon einen um rund 15% höheren Gewinn erzielen als bei Volleinspeisung. Wie in der Grafik oben ersichtlich, ist also vor allem die Eigenverbrauchsquote der ausschlaggebende Faktor für die Profitmaximierung.

Faktoren für die Höhe des Eigenverbrauchs

Wie hoch der individuelle Eigenverbrauch ausfällt hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab. Einerseits vom Verbrauchsverhalten, also zu welcher Zeit im Haushalt am meisten Strom verbraucht wird, andererseits vom Verhältnis PV-Anlagengröße zu Jahresstromverbrauch. Kleiner dimensionierte Anlagen (Anlagenertrag