Die intelligente Energieverteilung zählt zu den wichtigsten Aufgaben in einer modernen Gesellschaft. Infrastrukturen, Gebäude und Industrieanlagen stützen sich dabei auf Lösungen mit einem hohen Informationsgrad. Diese Informationen lassen sich unter anderem mit Hilfe der Powerline-Technologie über Schienenverteiler-Systeme transportieren. Dafür werden Daten auf dem gleichen Weg übertragen wie der Strom selbst. Digitale Daten spielen auch eine wesentliche Rolle bei der Realisierung einer umweltbewussten Energienutzung. Zu den weiteren bekannten Vorteilen von Schienenverteiler-Systemen im Niederspannungsbereich bis 1.000V, wie zum Beispiel ihre kompakte Bauweise und das hohe Leistungsniveau, zählen jedoch ihre einfache Planung und Projektierung. Die Simaris-Suite von Siemens mit unterschiedlichen Softwaretools bietet beispielsweise Elektroplanenden von der Idee bis zur Montage die passenden Tools zum Aufbau hocheffizienter Energieverteillösungen. Während Simaris Design die Planung, Berechnung und Dimensionierung von elektrischen Netzen unterstützt, deckt Simaris Project die Themenbereiche Raumplanung, Budgetplanung und Ausschreibung ab. Mit Simaris Curves lassen sich Auslösekennlinien und spezifische Parameter von Geräten im IEC-Bereich visualisieren.
Plug-in für die 3D-Planung
Mitte 2021 kam nun ein neues Tool zur Simaris-Suite hinzu, das die BIM-konforme (Building Information Modeling) Planung und Projektierung von Schienenverteiler-Systemen spürbar vereinfacht. Mit Simaris Busbarplan lassen sich nun komplette Energieverteilungen im dreidimensionalen Raum planen und projektieren. So entstehen konsistente, digitale Gebäudemodelle, die in jeder Phase für Übersicht, Sicherheit und Kollisionsfreiheit sorgen. Das neue Plug-in von Siemens für die BIM-Software Autodesk Revit – die einheitliche Modellierumgebung für Architektur, Ingenieurwesen und alle Gewerke im Bauwesen – unterstützt damit den Trend zur volldigitalen 3D-Gebäudeplanung. Schon der Aufbau der Software signalisiert den hohen Praxisbezug, denn sie lässt sich entsprechend der Aufgabenstellung individuell bedienen bzw. konfigurieren. Das bedeutet: Planende nutzen in Simaris Busbarplan auf der Plattform von Autodesk Revit die für sie notwendigen Schienenverteilerverläufe und visualisieren in 3D ihre Ideen einer optimierten Energieverteilung – individuell, schnell und flexibel. Projektierende erhalten zusätzlich feingranulare Auswahlmöglichkeiten mit höherem Detaillierungsgrad und konkretisieren damit die Energieverteilung mit ihrer Auswahl der nötigen Komponenten und Systeme von Siemens. Auf diese Weise wird ein volldigitaler Projektkreislauf geschlossen, der auch bei sehr komplexen Aufgabenstellungen die Möglichkeit iterativer Optimierungsprozesse zwischen Planenden und Projektierenden erlaubt.
Vollständiger digitaler Zwilling
So entsteht von Anfang an ein vollständiger digitaler Zwilling der später real verbauten Energieverteilung mit Schienenverteiler-Systemen. Ein weiterer Vorteil des neuen Tools, das von der Simaris-Suite kostenfrei heruntergeladen werden kann, ist neben der hohen Marktdurchdringung das standardisierte, einheitliche Arbeiten sämtlicher Gewerke mit den Ergebnissen aus Simaris busbarplan. Denn sämtliche 3D-Informationen lassen sich nicht nur im proprietären Revit-Format abspeichern, sondern auch als standardisierte ifc-Datei exportieren und damit in anderen Programmen nutzen. Rechenzentren, Hochhauskomplexe, Powerplants, Industrieparks, Einkaufszentren, E-Mobility und viele weitere Gebäudetypen profitieren von den Vorteilen einer durchgängigen, volldigitalen 3D-Energieverteilung mit Schienenverteiler-Systemen. Mit Simaris Busbarplan gibt es keinen Bruch mehr von der Idee bis zur Montage. Zum Beispiel integrieren Planende ihre Erfahrung sehr schnell und einfach in das Gebäudemodell, indem sie die Energiewege im dreidimensionalen Raum vorgeben. Sie wählen beispielsweise Stellen für Energieabgriffe aus und berücksichtigen, üblicherweise ausgehend von der Verbraucherseite, ohne großen Aufwand die baulichen Gegebenheiten.
Einfache Handhabung
Planende kennen Verbrauchswerte, Dimensionierungen, individuelle Stromverteilungen und zeichnen dazu notwendige ‚Hardware‘ im Softwaretool mit wenigen Klicks ein. Im Hintergrund überprüft das Programm ständig die Baubarkeit der Planung. Nach erfolgter Planung und nach quasi idealisierter Darstellung des gesamten Schienenverteilerverlaufs kann das Projekt an die Projektierenden übergeben werden. Diese können dann mit der Split-Funktion sämtliche Schienenverteilersysteme in bestellbare Einzelkomponenten auflösen und in die Detailplanung und Auftragsabwicklung übergehen. Schienenlängen, Richtungsänderungen, Abgangskästen, Aufhängungen, Preiskriterien und viele weitere Möglichkeiten stehen dann den Projektierenden in Simaris busbarplan zur Verfügung, um die Detailarbeit mit den realen Gewerkebedingungen in Einklang zu bringen. So entsteht ein dreidimensionaler digitaler Zwilling der gewünschten Energieverteilung, bevor Arbeiten ausgeführt und Kosten verursacht werden. Die von den Projekteuren und Projekteurinnen getroffene Komponenten- und Systemauswahl steht dann als Grundlage für die Ausschreibung und Preiskalkulation mittels Exports in Simaris Project zur Verfügung. Gibt es bei sehr komplexen Bauten bzw. Energieverteilungen im Projektverlauf weiteren Klärungsbedarf, so können Planende und Projektierende über die ‚Split‘- bzw. ‚Unsplit‘-Funktionalität gewünschte Teilbereiche neu ausführen – jeder auf seiner gewohnten Bedienebene. Eine solch enge Verzahnung zwischen Planenden und Projektierenden fördert iterative Optimierungsprozesse und schafft damit die Grundlage einer effizienten und wirtschaftlichen Gesamtlösung.
Strukturiertes Arbeiten
Mit Simaris Busbarplan hat Siemens nun seine Simaris-Suite mit einem wichtigen Baustein ergänzt, um künftig die Vorteile der Digitalisierung noch stärker zu nutzen. Nicht selten werden Gewerke parallel ausgeführt bezüglich Planung, Bauteilbestellung, Fertigung, Vormontage, Bau etc. Nun lassen sich Simulationen bezüglich Montagekollisionen, Temperaturhaushalt, Fluchtwege, Phasenabstände, Brandschutz und vieles mehr bereits lange vorher am digitalen Zwilling der Energieverteilung simulieren. Das spart Zeit, Aufwand, Kosten und nicht zuletzt auch Stress, wenn der Übergabetermin des Bauprojekts sukzessive näher rückt. Die digitale Durchgängigkeit der Schienenverteiler-Planung bis zur Montage sorgt für ein transparentes und strukturiertes Arbeiten sämtlicher Gewerke. Siemens bietet mit den Schienenverteilern Sivacon 8PS fünf Systeme für unterschiedliche Anwendungen und Ströme von 40A bis 6.300A auf der Niederspannungsebene. Sie bilden das Grundgerüst für alle Aufgaben in der Haupt- und Unterverteilung. Flexibilität, einfache Installation, platzsparende Ausführung und Leistungsfähigkeit sind die Eckpfeiler wirtschaftlicher Lösungen mit Sivacon 8PS. Die Simaris-Suite mit seinen unterschiedlichen Softwaretools bildet den digitalen Rahmen für die BIM-konforme Planung und Umsetzung unterschiedlichster Gebäude-, Industrie- und Infrastrukturprojekte. Mit dem Autodesk Revit Plug-in Simaris Busbarplan als jüngstes Mitglied der Simaris-Suite ist nun auch die Energieverteilung auf Basis der Schienenverteiler-Systeme Sivacon 8PS ein zentraler Part für die zukunftsgerichtete und professionelle Planung sowie Projektierung moderner Energieverteilungen.