Ein Schlüssel zu mehr Effizienz in der Planung

Im Zentrum der technischen Gebäudeausrüstung laufen die Rohrleitungs- und Instrumentenstränge sowie die Schaltschränke mit der SPS für die Mess-, Steuer- und Regelungsfunktionen zusammen.
Im Zentrum der technischen Gebäudeausrüstung laufen die Rohrleitungs- und Instrumentenstränge sowie die Schaltschränke mit der SPS für die Mess-, Steuer- und Regelungsfunktionen zusammen.Bild: Protec Technologies

Protec Technologies wurde 2004 von Rolf Martens als Ein-Mann-Unternehmen gegründet. Heute beschäftigt er 27 Mitarbeitende mit der Planung, Projektierung und Ausführung von MSR-Technik in der Gebäude- und Prozessautomation. Geschäftsführer Martens erklärt: „Auf Basis einer kundenindividuellen Planung bieten wir von der Gebäudevisualisierung, über die Planung, die Konstruktion und die Programmierung bis hin zu Anlagenausrüstung, Schaltanlagenbau, VPN-Anlagenvernetzung und Montage alles an. Dazu natürlich auch Service, Instandhaltung und Fernwartung.“ Praktisch seit der Gründung werden Softwarelösungen und Services von Eplan dabei genutzt. „Eplan unterstützt uns durchgängig von der Angebotserstellung bis zum Service und Wartung,“ erläutert Armin Schwarze, Konstruktionsleiter bei Protec Technologies. Eplan Electric P8 wird etwa für die Schaltplan- und Stücklistenerstellung, Artikelverwaltung und Etikettengenerierung eingesetzt, Eplan Pro Panel u.a. für die Montageplattenbestückung, Kabelrouting oder 3D-Schaltschrankkonstruktion. Eplan Preplanning dient zur Erstellung der Regelungsschemata, zur Vorplanung von Anlagenübersichten und zur Planung der Gebäudeautomatisierung. Der Klemmenleistenaufbau- und die Konfiguration erfolgen in Clip-Project von Phoenix Contact.

Angebotsrealisierung bis Wartung

Rolf Martens weiter: „Wir hatten anfangs eine verbreitete Softwarelösung in der Gebäudeautomatisierung getestet – eigentlich ein gutes Werkzeug, aber es hatte einen erheblichen Nachteil: Die Datendurchgängigkeit war damit nicht gegeben. Deswegen haben wir uns für Eplan als durchgängige Lösung entschieden. Und darüber sind wir heute sehr froh.“ Jüngstes Projekt mit Eplan war die Einführung von Eplan Preplanning. „Die Software bietet die Möglichkeit, die Struktur beim Kunden nachzubilden, sein ganzes Werk, seine Gebäude, seine Liegenschaften und seine Anlagen“, erklärt Armin Schwarze. Ein Ziel war es, damit die Projektierungsphase zu verkürzen. „Das ist uns bereits gelungen“, so Schwarze. Eplan Preplanning bietet eine strukturierte Erfassung der Prozess- und Instrumentationsdaten und deren Verwaltung. Schwarze und sein Team können damit erste Datenblätter und Spezifikationen schnell erzeugen. So kann u.a. die Materialbeschaffung bereits in der Vorplanung strukturiert angelegt werden.

Beim Schaltschrankbau arbeitet Protec Technologies mit zwei Zulieferunternehmen zusammen. Diese erhalten direkt aus Eplan Electric P8 alle notwendigen Daten.
Beim Schaltschrankbau arbeitet Protec Technologies mit zwei Zulieferunternehmen zusammen. Diese erhalten direkt aus Eplan Electric P8 alle notwendigen Daten.Bild: Protec Technologies

Anlagenschlüssel häufiger gefordert

Ein weiterer wesentlicher Grund für die Einführung war die immer häufiger werdende Forderung der Protec-Kunden nach Erstellung eines sogenannten Anlagenschlüssels, also eines einheitlichen Kennzeichnungssystems für die technische Gebäudeausrüstung. Dieser enthält bereits in der Bezeichnung jedes Elements Informationen, etwa die Gebäudebezeichnung, den Informationsschwerpunkt, Gewerkerkennung (z.B. Elektro), Anlagenart, Funktion wie Temperatur- oder Feuchtigkeitswert. Anlagen und Komponenten lassen sich auf diese Weise einheitlich und durchgängig bezeichnen und beschreiben. „Preplanning erstellt automatisch im Hintergrund den Anlagenschlüssel, den wir dann beispielsweise zur Erstellung von Schaltplänen nutzen“, meint Schwarze. Zuvor wurde der Anlagenschlüssel anhand von Daten generiert, die händisch in Excel-Listen und in die Access-Datenbank eingepflegt wurden. „Da musste man aufpassen, dass keine Duplikate entstehen. Das war ein sehr aufwendiger und fehlerbehafteter Prozess. Eplan macht das nun auf Knopfdruck automatisch. Insgesamt lassen sich dadurch die Projektlaufzeiten um bis zu 20 Prozent reduzieren, wie erste Erfahrungen zeigen.“

Mit dem QR-Code, den wir in Eplan Preplanning erzeugen und auf jeder Komponente anbringen, haben der Kunde oder unser Monteur alle Informationen dazu immer über die Cloud verfügbar.

Armin Schwarze, Konstruktionsleiter bei Protec
Mit dem QR-Code, den wir in Eplan Preplanning erzeugen und auf jeder Komponente anbringen, haben der Kunde oder unser Monteur alle Informationen dazu immer über die Cloud verfügbar.“ – Armin Schwarze, Konstruktionsleiter bei Protec – Bild: Protec Technologies

Beispiel MSR-Technik im Klinikum

Wie einfach seine Arbeit dadurch geworden ist, demonstriert er am Beispiel der Planung der Mess-, Steuer- und Regeltechnik für eine Klinik im nordbayerischen Raum, die Protec gegen starken Wettbewerb gewonnen hat. „Wir konnten ein attraktives Angebot machen“, erklärt Rolf Martens, „und dabei spielte natürlich auch die Arbeits- und Zeitersparnis durch Einsatz der Eplan-Lösungen eine Rolle. Das Projekt geht über eine Million Euro und dauert zwei Jahre. Das ist ein toller Erfolg für uns.“ Protec Technologies arbeitet bei diesem Projekt mit einem Ingenieurbüro zusammen, von dem die betriebstechnischen Daten der Anlage kommen. Schwarze erläutert: „Datenlisten erhalten wir in Fremdformaten, die nicht in der von uns für die Weiterverarbeitung benötigten Form vorliegen.“ Eplan kann jedoch die Daten, die entweder in Form von CAD-Daten auf DWG-Basis oder einfachen PDF-Dateien ankommen, nutzen und weiterverarbeiten. „Liegen uns die Regelschemen als DWG oder PDF vor, übernehmen wir diese in Preplanning und ergänzen diese mit intelligenten Informationen. Wenn ich allerdings ein umfangreiches R+I, wie z.B. ein Heizungsregelschema, abzeichnen muss, benötige ich dazu einen Tag“, erklärt der Konstruktionsleiter. „So können wir praktikabel nur das Bild hinterlegen und die PLT-Stellen angeben. Eplan Preplanning vereinfacht hier die Arbeitsweise. Statt eines ganzen Tages fürs Abzeichnen benötigen wir je nach Anzahl der Datenpunkte nur einen Bruchteil der Zeit.“ Anschließend legt Schwarze alle wichtigen Daten im Schema fest, die benötigt werden, damit die Software den Anlagenschlüssel erstellen kann. „Der bildet sich automatisch, durch die ganze Struktur, durch das ganze Werk, durch die ganze Anlage. Das Schöne daran: Wenn eine Änderung erfolgt, etwa eine andere Komponente oder Typänderung, werden die entsprechenden Daten in der gesamten Struktur korrigiert. Früher mussten wir das in allen Schaltplänen, Excel-Listen usw., aufwendig ändern.“

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