Smart-Home-Upgrade für die Elektroinstallation

Haussteuerung ohne Ballast

Die Jung Home App bietet direkten Zugriff auf alle Geräte – ohne Internet, WLAN-Router oder Server. – Bild: Albrecht Jung GmbH & Co. KG

Noch ein weiteres System für die Gebäudeautomatisierung? Die Frage scheint berechtigt. Es stehen schließlich bereits ausgereifte Lösungen zur Wahl. In der Breite gibt es aber oft Hemnisse bei der Umsetzung: Zu aufwendig ist teilweise die Technologie, zu umfangreich die Planung, um smarte Projekte im Alltag von Elektrikern und Fachbetrieben voranzutreiben. Deshalb geht Jung das Thema Digitalisierung im Gebäude noch einmal neu an – mit einem System, das auf die Bedürfnisse des Handwerks zugeschnitten ist. Jung Home basiert auf bekannter Technik. Es wird geplant, verkabelt und montiert wie eine konventionelle 230-V-Elektroinstallation, ohne Geräte in der Unterverteilung oder spezielle Leitungen. Damit erfülle nahezu jedes Zuhause – ob Bestand oder Neubau – die Voraussetzungen für eine digitale Infrastruktur, so das Unternehmen. Das Fachhandwerk kann so ohne viel Aufwand Lösungen anbieten, die Energie und Heizkosten sparen, den Wohnkomfort steigern und zum Klimaschutz beitragen können.

Das Jung-Home-System basiert auf der konventionellen 230V-Installation und wird einfach wie gewohnt installiert. – Bild: Albrecht Jung GmbH & Co. KG

Systemumfang und Design

Die Systemeinsätze ersetzen konventionelle Unterputz-Geräte wie Dimmer, Taster und Jalousiesteuerungen. Der Einbau der Komponenten funktioniert wie die Installation eines Lichtschalters. Jung Home ist skalierbar: Von der einzelnen, smarten Schuko-Steckdose bis zum komplett vernetzten Haus. Ein Gateway ermöglicht außerdem Sprachsteuerung und die Verbindung zu anderen Systemen. Alle Taster, Aufsätze und Steckdosen sind im Design der Jung Serien A, CD und LS erhältlich – der Klassiker LS 990 darüber hinaus in den 63 Farben von Les Couleurs Le Corbusier. Damit fügt sich das System in jede Wohnumgebung ein und ermöglicht einen schrittweisen Ausbau.

Die Schuko Steckdosen gibt es in zwei Varianten. Beide sind schaltbar über Taster, die App oder an der Steckdose selbst.
Die Schuko Steckdosen gibt es in zwei Varianten. Beide sind schaltbar über Taster, die App oder an der Steckdose selbst. – Bild: Albrecht Jung GmbH & Co. KG

Konfiguration und Steuerung

Für die Konfiguration vor Ort genügt ein Smartphone. Die gleichnamige App Jung Home nimmt via Bluetooth Kontakt zu den Geräten auf. Die komplette Inbetriebnahme und auch die Steuerung per App im Alltag sind ohne WLAN-Router, Server oder eine Internetverbindung möglich. Sobald die Systemeinsätze installiert und die Abdeckungen aufgesteckt sind, können alle Taster, Aktoren und die weiteren Jung-Home-Geräte bedient werden – auch ohne App oder spezielle Inbetriebnahme.

Sicherheit und Kommunikation

Das Jung Home Raumthermostat-Display im Programm LS 990, hier abgebildet in der Farbe Alpinweiß. – Bild: Albrecht Jung GmbH & Co. KG

Alle Funkverbindungen in Jung Home sind mit 128Bit verschlüsselt und authentifiziert. Die Kommunikation findet lokal zwischen den Geräten statt. Das Smart Home hat keine Verbindung ins Internet, sofern dies von Kunden nicht gewünscht wird, etwa für Sprachsteuerung. Der Funkstandard Bluetooth Mesh gewährleistet robuste Übertragung mit hoher Reichweite. Mesh ist weltweit standardisiert und basiert auf der bewährten Bluetooth-Technologie. Damit stehen künftig auch Komponenten anderer Anbieter zur Verfügung, mit denen sich Jung Home erweitern lassen könnte.

Wie Fachbetriebe es sich wünschen

Für Elektrikerinnen und Elektriker heißt das: Sie können ihr vorhandenes Know-how nutzen, müssen sich nicht in komplizierte Planungs-Tools einarbeiten oder das Programmieren lernen. Ein kurzes Video auf der Webseite des Herstellers zeigt, wie das System montiert und eingerichtet wird. Von der Inbetriebnahme über Updates bis hin zum Service genügt die App. Es ist dieselbe, die auch Kunden zur Bedienung im Alltag verwenden. Bei der Übergabe speichern Installierende den aktuellen Stand und schicken ihre Projektdatei an das Smartphone des Kunden. Das kann direkt per Messenger-Dienst, E-Mail oder auf einem anderen digitalen Übertragungsweg geschehen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Projekt auf einen USB-Stick zu exportieren. Einstellungen für die Automatisierung nehmen die Anwenderinnen und Anwender danach auch einfach selbst in ihrer App vor. So bleibt es dem Handwerksbetrieb überlassen, wie tief er in die Materie einsteigt und welche Service-Angebote er unterbreitet.