Fehler in der Modernisierung von Gewerbebauten

Bild: Loxone Electronics GmbH

Es gilt bei der Modernisierung von gewerblichen Gebäuden nicht nur, die technischen Aspekte und gesetzlichen Bestimmungen zu verstehen, sondern auch die Bedürfnisse der Menschen, die das Gebäude nutzen. Dabei gleicht das Vorhaben dem Modernisieren eines Schiffes in voller Fahrt. Während es durch das offene Meer stampft, werden neue Motoren eingebaut, Kabinen renoviert und die Navigationssysteme aktualisiert – und zwar so, dass die Passagiere ihre Reise weiterhin genießen können. In ähnlicher Weise ist die Modernisierung von gewerblichen Gebäuden eine Aufgabe, bei der zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden müssen und viele Dinge schiefgehen können. Einige Kardinalfehler gilt es dabei klar zu vermeiden.

1. Zweckbau zwecklos: Geschäftsbedürfnisse vernachlässigen

Im Gegensatz zu Wohngebäuden haben gewerbliche Gebäude spezifische Geschäftsanforderungen und -standards. Es gilt, diese Bedürfnisse im gesamten Modernisierungsprozess zu berücksichtigen. Dazu gehören Aspekte wie Geschäftsentwicklung, Bedürfnisse der Mitarbeiter und Kunden sowie Sicherheitsanforderungen. Beispiel Schallisolierung: Fehlt diese oder ist unzureichend, sind Störungen oder Konflikte vorprogrammiert. In einem Großraumbüro mit viel Telefonverkehr kann eine intelligente Audiolösung helfen, die etwa einen gewissen Grundpegel schafft und so mögliche Lautstärkeduelle unterbindet. Zudem sorgt eine solche Lösung auch für eine zuverlässige Alarmierung.

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2. Vernachlässigung von Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Ähnlich wie bei Wohngebäuden ist die Energieeffizienz auch bei gewerblichen Gebäuden von großer Bedeutung. Sie zu vernachlässigen wäre angesichts der hohen Energiekosten ein Kardinalfehler par excellence. Intelligente Gebäudeautomation kann einen wesentlichen Beitrag zur Energieeffizienz leisten. Besonders im Bereich Heizen, Lüftung und Klimatisierung. Doch auch woanders liegen ungehobene Einsparungsschätze. In einem Pilotprojekt bei einer Restaurantfiliale einer weltweiten Gastronomiekette konnte z.B. durch die Implementierung einer intelligenten HVAC-Regelung des Unternehmens eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 30 Prozent erreicht werden. Diese Optimierung gelang ohne Komfortverlust und zeigte dabei eine schnelle Effizienzsteigerung, schneller als z.B. durch eine nachträgliche Installation einer Photovoltaikanlage.

3. IT-Infrastruktur nicht berücksichtigen

Die IT-Infrastruktur ist ein zentraler Bestandteil jedes gewerblichen Gebäudes. Das sollte auch bei der Modernisierung berücksichtigt werden. Dazu gehört auch die Aktualisierung der IT-Infrastruktur, einschließlich Netzwerk, Datenverwaltung und Sicherheitssysteme. Ein weiterer Vorteil: Eine solche Infrastruktur kann von einer intelligenten Gebäudeautomation optimal genutzt werden. Tipp: Es kann Vorteile bringen, bei der Installation auf eine Verkleidung zu verzichten, also Kabel & Co offen zu führen. Das erleichtert oftmals die Wartung aber auch die Umsetzung von Änderungen.

4. Bitte draußen bleiben? Zugang erschweren

Gewerbliche Gebäude müssen in der Regel Zugänglichkeitsstandards für Menschen mit Behinderungen erfüllen. Dies sollte bei der Modernisierung berücksichtigt werden, z.B. durch den Einbau von Aufzügen oder Rampen. Doch der häufigste Fehler beim Thema Zutritt ist der Verzicht auf moderne Möglichkeit des personalisierten Zutritts. Arbeitsabläufe werden häufig durch ein mangelhaftes Zugangskonzept unnötig erschwert und so sogar ungewollt Sicherheitslücken eröffnet. Eine intelligente Zugangsregelung z.B. mittels Near Field Communication oder Code sorgt hier für Flexibilität. So lassen sich Benutzer einfach verwalten. Auch können Gäste, Partner oder auch Lieferanten einfach einen Tagescode erhalten, um sich in freigegebenen Bereichen zu bewegen. Das System sperrt oder öffnet individuell bestimmte Gebäudebereiche und hilft zugleich etwa durch automatische Türöffner oder eine integrierte Aufzugsteuerungen.

5. Mangelnde Flexibilität der Lösung

Gewerbliche Gebäude sollten sich genauso an geänderte Geschäftsanforderungen anpassen können, wie das Unternehmen oder der Betrieb selber. Eine zu starre Modernisierungslösung kann zukünftige Anpassungen erschweren und zusätzliche Kosten verursachen. Bei einer intelligenten Automation helfen hier ein modularer und skalierbarer Aufbau sowie eine gebäudelebenslange Updatefähigkeit der eingesetzten Software. So lassen sich Funktionen individuell an die Bedürfnisse oder Module einfach an ändernde Geschäftsanforderungen anpassen. Das gilt auch für die Gebäudenutzung im Betrieb. Wenn z.B. weniger Büroflächen wegen Heimarbeit gebraucht werden, lässt sich die Umnutzung z.B. als Lager leicht vornehmen – einschließlich der Änderungen bei Lüftung, Heizung, Licht usw. Eine intelligente Gebäudeautomation hilft zudem, die Räume effizienter zu nutzen, indem sie z.B. automatisch erkennt, wenn Räume nicht genutzt werden und Heizung, Beleuchtung, Lüftung etc. entsprechend regelt.

6. Betrieb als Kostenfalle

Gewerbliche Gebäude erfordern regelmäßige Wartung und Betrieb. Hierfür gilt es, ausreichende Ressourcen einzuplanen und Prozesse von Anfang an günstig zu planen. Mit intelligenten Systemen, die über ein entsprechendes Monitoring verfügen, kann der Betriebszustand der Gebäudetechnik kontinuierlich überwacht und gewartet werden. Das gewährleistet einen effizienten Betrieb und minimiert Ausfälle. Eine miniserverbasierte Automationslösung wie die von Loxone geht dabei wichtige Schritte: Zuerst hilft sie, die eigenen Energiebedürfnisse zu verstehen. Danach geht es um die Senkung des Grundbedarfs (Strom und Heizung). Ein typisches Beispiel sind elektrische Handtrockner im Büro. Diese sind häufig 24 Stunden im Standby, obwohl die Bürozeiten nur zehn oder zwölf Stunden betragen. Eine intelligente Automation nimmt etwa die Handtrockner bei Nichtgebrauch komplett vom Netz und beendet damit den Dauerverbrauch. Zu guter Letzt verlagert eine Automation wann immer möglich Energieverbräuche auf Zeiten, in denen der Strom besonders günstig ist oder selbst produziert wird.

7. Nutzerkomfort und Gesundheit außen vorlassen

Auch in einem gewerblichen Gebäude sollten der Mensch und seine Bedürfnisse stets im Mittelpunkt stehen. Ein komfortables und gesundes Arbeitsumfeld kann die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter erheblich steigern. Hier gilt es, bei einer Modernisierung Faktoren wie Luftqualität, Beleuchtung, Raumtemperatur und Lärmpegel zu berücksichtigen. Der Klassiker ist der Streit im Büro um die passende Temperatur. „Zu kalt“, „zu warm“ – auch beim Dauerstreit hilft eine automatische Regelung durch eine intelligente Automatisierung, z.B. durch die Schaffung von unterschiedlichen Klimazonen im Büro.

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