Energieeffizienz für kommerzielle Wohngebäude

Der EWIO2-M Datenlogger besitzt eine WLAN-Schnittstelle für die bequeme Konfiguration des Geräts mit mobilen Endgeräten
Der EWIO2-M Datenlogger besitzt eine WLAN-Schnittstelle für die bequeme Konfiguration des Geräts mit mobilen EndgerätenBild: ©vm/istockphoto.com / Metz Connect GmbH

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und steigende Energiekosten rücken das Thema Energieeinsparung immer mehr ins Bewusstsein. Mit einem systematischen Energiemanagement, z.B. nach DIN EN ISO 50001, kann es gelingen, Energie möglichst optimal zu nutzen, um kommerzielle Wohngebäude energieeffizient zu betreiben und Kosten zu sparen. Neben verbesserten Baumaterialien und ausgeklügelten Architekturen ermöglicht die Gebäudeautomation den letzten Schliff bei der Energieoptimierung. Dabei setzt die moderne Automation auf Digitalisierung, sprich auf digitale Regelkreise. Metz Connect bietet hierfür kompakte Geräte, die auch bei kleineren Projekten oder Nachrüstungen effizient sind.

Multifunktions-Zeitrelais MFRk-E08 zur Aktivierung einer Zirkulationspumpe
Multifunktions-Zeitrelais MFRk-E08 zur Aktivierung einer ZirkulationspumpeBild: Metz Connect GmbH

Automatisierungspotenziale nutzen

Dabei verfolgt das Unternehmen den Ansatz, mit intelligenten Funktionen mehr Effizienz in die Gebäudeautomation zu bringen. Das Multifunktions-Zeitrelais MFRk-E08 wurde z.B. um die Funktion ‚Sperrung Steuerkontakt‘ erweitert. Damit können sich Anwender neue Automatisierungsmöglichkeiten und Einsparpotenziale erschließen. Mögliche Anwendungen finden sich in Ein- oder Mehrfamilienhäusern sowie im Gastronomie- und Hotelbereich: Wenn der Steuerkontakt des Zeitrelais mit einem Bewegungsmelder beschaltet wird, können Handtuchtrockner, Kaffeemaschinen oder Zirkulationspumpen bedarfsgerecht aktiviert werden. Ein Präsenzmelder, der z.B. in der Nähe eines Waschbeckens installiert ist, kann an das Zeitrelais den Einschaltimpuls zur Aktivierung einer Pumpe liefern. Die Funktion ‚Sperrung Steuerkontakt‘ verhindert, dass durch mehrmaliges Betätigen des Sensors während der Ablaufzeit, in der die Pumpe über das Zeitrelais mit Strom versorgt wird, diese immer wieder neu startet. Die Pumpe läuft nur dann automatisch an, wenn die eingestellte Sperrzeit verstrichen ist und der Bewegungsmelder wieder ein Signal gibt. Die Sperrzeit und die Zeitspanne, in der die Pumpe läuft, können individuell angepasst werden. Mit dem Zeitrelais lassen sich damit einfach technische Lösungen realisieren, die einen kleinen Beitrag zur Energieoptimierung leisten können.

Das Innenleben des dezentralen Moduls MR-AIO4/2-IP65 Modbus RTU mit vier einzeln konfigurierbaren Eingängen und zwei analogen Ausgängen
Das Innenleben des dezentralen Moduls MR-AIO4/2-IP65 Modbus RTU mit vier einzeln konfigurierbaren Eingängen und zwei analogen AusgängenBild: Metz Connect GmbH

Wohlbefinden und Energieeffizienz

Der CO2-Gehalt der Raumluft beeinflusst das Wohlbefinden von Anwesenden im Gebäude. Eine einfache Methode für die Regelung, die während der Corona-Pandemie populär geworden ist, ist das Aufstellen einer CO2-Ampel: Bei einer gelben oder roten Anzeige war es Zeit zu lüften. Tausende von Klassenzimmern und Büros heizten auf diese Weise die Umgebung auf. Dann wurde das Fenster geschlossen, der Raum wieder wärmer und der manuelle Regelkreis begann erneut. Die Aufgabe der Überwachung wurde aber oft vernachlässigt. Zudem sollte auch die Energieeffizienz nicht zu kurz kommen – insgesamt eine komplexe Angelegenheit. Eine Regelung, die auch die Gebäudeautomation übernehmen kann. Gerade für Temperatur, Feuchte oder CO2-Regelungen ist das altbekannte Verfahren mit PID-Reglern auch in der heutigen digitalen Automation immer noch weit verbreitet. Moderne Regelungen enthalten digitale Regler mit einer hohen Genauigkeit und Präzision. Digitale Regelkreise werden üblicherweise mit teuren Controllern realisiert, was ein hohes Wissen bei der Programmierung voraussetzt. Das Fachpersonal ist in der heutigen Zeit aber oft nur schwer zu finden. Und auch die Wirtschaftlichkeit spielt eine Rolle.

Einstellungen der PID-Regler über die MR-GW Weboberfläche
Einstellungen der PID-Regler über die MR-GW WeboberflächeBild: Metz Connect GmbH

Modbus-RTU-Modul mit PID-Reglern

Für kleinere Objekte oder bei Nachrüstungen von Lüftungsregelungen verfügt Metz Connect über passende Lösungen, darunter das analoge I/O-Gerät MR-AIO4/2-IP65 Modbus RTU, in dem zwei PID-Einstellregler bereits im Modul integriert sind. Das dezentrale Modul verfügt über vier einzeln konfigurierbare Widerstands- oder Spannungseingänge und zwei analoge Ausgänge (alle Eingänge und Ausgänge für 0 bis 10V). Die Eingänge dienen zur Erfassung von Widerständen und Spannungen, z.B. von passiven und aktiven Temperaturfühlern, elektrischen Lüftungs- und Mischklappen oder Ventilstellungen. Die Ausgänge dienen als Stellgrößengeber. Über einen Modbus-TCP-Master können alle Eingänge und Ausgänge über Registereinträge individuell konfiguriert werden. Eine vordefinierte und im Gerät gespeicherte Liste gängiger Temperatursensoren erleichtert diese Prozedur. Bei Verwendung eines Modbus-Gateways MR-GW des Herstellers kann die Konfigurierung über den integrierten Webserver vorgenommen werden. Die richtige Wahl eines Reglers hängt von der geforderten Regelgenauigkeit und dem Zeitverhalten ab. Alle von außen wirkenden Störgrößen müssen beachtet und kompensiert werden. Der PID-Regler ist der am häufigsten eingesetzte Standardregler, der u.a. für Raumregelung verwendet wird. Ein PID-Regler setzt sich aus einem P-Glied, einem I-Glied und einem D-Glied zusammen. Das bedeutet, dass die Stellgröße aus den Proportional-, Integral- und Differenzial-Anteilen der Regeldifferenz gebildet wird. Vereinfacht ausgedrückt regelt ein PID-Regler kontinuierlich den Ausgangswert – und zwar vorausschauend in die Zukunft und unter Berücksichtigung der Vergangenheit. Solche Regler sind daher sehr beliebt, da sie viele Vorteile kombinieren, z.B. eine schnelle Reaktion und eine exakte Ausregelung. Das I/O-Modul MR-AIO4/2 kann mit beliebigen Steuerungen kombiniert werden. Die Einstellungen der PID-Regler im Modul erfolgen über Modbus-Register. Diese sind detailliert im Modbus-Handbuch beschreiben. Bei Verwendung des Modbus Gateways MR-GW lassen sich die Einstellungen über die graphische Oberfläche des integrierten Webservers vornehmen. Zugleich können anhand der Weboberfläche die Änderungen aller Ein- und Ausgangsgrößen unmittelbar beobachtet werden. Um ein einfaches funktionierendes Regelsystem zu bauen, werden für das MR-AIO4/2 nur ein regelbarer Lüfter (0 bis 10V) und Sensoren benötigt.

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