Akustisch wirksame Textildecke und innovatives Lichtkonzept

Statt einer einfachen Flachdecke entschieden sich die Planer nach einem Gutachten für eine Decke aus akustisch wirksamem Textilstoff, die den Charakter des zerstörten, ursprünglichen gotischen Kreuzgewölbes erhält. „Im Gegensatz zu einer Flachdecke fügt sich das Hightech-Material exzellent in das Ambiente des historischen Gebäudes ein. Die Gliederung der Akustikdecke nimmt den Duktus der ursprünglichen Geometrie des Gewölbes auf und reduziert die Nachhallzeit“, erklärt Martin Beyer. Auch für die Beleuchtung wurde eine Lösung benötigt, die sich ohne viel Aufwand in die bestehenden alten Gemäuer integrieren ließ und einfach zu bedienen war. Nach einer digitalen 3D-Analyse fiel die Wahl schließlich auf Homeworks QS von Lutron.

Umsetzung: Deutschlandweit einmalige Lösung

Nachdem das Projekt mit den verschiedenen Verantwortlichen wie Bürgermeister, Pfarrer und Kirchengemeinde, Landeskonservator und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, abgestimmt war, begann im Dezember 2013 die Installationsphase, die bis Februar 2014 dauerte. Für die neue Akustikdecke wurden drei Textilsegel auf eine Aluminiumkonstruktion gespannt. Jedes der freitragenden Segelelemente ist 10x10m groß. Die Konstruktion der in der Mitte hochgezogenen und lediglich an den Wänden fixierten Decke ist deutschlandweit einmalig. Dank der Lichtlösung entstand im Innenraum der Klosterkirche ein Ambiente, das Tradition und Moderne auf beeindruckende Weise verbindet: Neben drei Kronleuchtern wurden insgesamt 28 dimmbare Halogenleuchten installiert. Dabei sorgte das mittelalterliche Mauerwerk bei Planern und Installateuren für Kopfzerbrechen: „Es existiert in der Kirche kein rechter Winkel“, sagt Detlef Jeenicke, der als Repräsentant für Lutron und für den Hersteller der Leuchtenlösung Spittler Lichttechnik u.a. beratend für das Projekt tätig war. „Die Herausforderung bestand nun darin, krumme Flächen mit geraden Strahlen zu beleuchten.“ Hinzu kamen weitere Schwierigkeiten. Das etwa 1m starke Mauerwerk erwies sich für Bohrversuche als zu robust. Aus diesem Grund musste z.B. der WLAN-Router, ein zentrales Element für die Steuerung der Lichttechnik, statt außerhalb der Kirche im Inneren positioniert werden. Er befindet sich nun direkt unter der Orgel.

Die Lösung: Effiziente und flexible Lichtinszenierung

Für die Beleuchtung der Klosterkirche hat sich der Architekt und der Bauherr für das Lutron-System Homeworks QS entschieden: „Dank der Variabilität von Homeworks QS konnte auf alle bestehenden Wünsche der Auftraggeber eingegangen werden“, sagt Detlef Jeenicke. „Ganz einfach lassen sich so ohne zusätzlichen Programmieraufwand z.B. verschiedene Lichtszenarien einstellen.“ Insgesamt wurden elf verschiedene Lichtszenen vorinstalliert. Sie bieten geeignete Lichtverhältnisse z.B. für Führungen, Gottesdienste, Lesungen oder Trauungen. Die Bedienstelle des Systems, das sich in einem Nebenraum der Kirche befindet, lässt sich bequem via W-LAN über iPhone oder iPad steuern. Ein weiterer Vorteil ist die Effizienz des Systems: Die Lösung von Lutron sorgt dafür, dass den Halogenleuchten selbst bei maximaler Helligkeit nur 90% ihrer Leistungsfähigkeit abverlangt wird. Durch diese bewusste Reduzierung verlängert sich die Leistungsdauer der Leuchten erheblich, ohne dass sich daraus eine Einschränkung für die Nutzer ergibt: Sie können wie gewohnt zwischen einem und 100% dimmen. Insgesamt bietet das System zudem vier DMX-Kreise. Externe Ton- und Lichttechniker können dank dieser Schnittstellen ihr eigenes Equipment leicht in die bestehende Technikinfrastruktur integrieren – und so z.B. bei Events ihre individuellen Lichtszenen aufrufen.

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