Vertrauenswürdige, sichere Infrastruktur


Anforderungen für Akzeptanz

‚Smarte‘ Technologien dienen bisher zwei Zielstellungen und Akteuren, die entweder im ’smart market‘ oder im ’smart grid‘ agieren. Die Innovationen, die auf Gebäudeebene implementiert werden, lassen sich für das Stromnetz aufgrund fehlender Marktmodelle bisher nicht zur Systemoptimierung nutzen. Um dies zukünftig zu gewährleisten, müssten alle Akteure gemeinsam an der Entwicklung und Vernetzung smarter Technologien und entsprechend einfachen Prozessen (z.B. zur Abrechnung) arbeiten. Technologien, die Datensicherheit und -integrität sowie Interoperabilität gewährleisten, sind Grundvoraussetzung für eine Akzeptanz der Systeme bei allen Beteiligten. Nur durch diese Akzeptanz ist die Skalierbarkeit der Infrastruktur möglich.

Vertrauensinfrastruktur notwendig für Zusammenwachsen

Die Regulierer stehen hier vor der komplexen Aufgabe diese multiplen Zielstellungen beim Marktdesign zusammenzuführen. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der intelligenten Datennutzung. Der andere in einem sicheren aber diskriminierungsfreien Zugriff auf Daten und Dienste auf Gebäudeebene, so dass neue Geschäftsmodelle für Technologieanbieter, Dienstleister und Energieversorger entstehen können. Deren Gewinne sollten einerseits die Kosten notwendiger Technologien im natürlichen Monopolbereich sowie einen guten ROI für die eigenen Investitionen ermöglichen. Das BMWi und das BSI haben mit den bisher geleisteten Arbeiten eine exzellente Grundlage für eine Neuorientierung der Energiewirtschaft gelegt – die Entwicklung eines Mindestanforderungskatalogs für den Einsatz von intelligenten Messsystemen erfordert die Einbindung eines aktiven Zugangsmanagements, das einen vertrauenswürdigen Datenaustausch zwischen Stakeholdern auf Gebäudeebene, Verteilnetzbetreibern und dritten Dienstleistern sicherstellt.

HSM (hardware secure element)

Es wurde auf ein Derivat der SmartCard-Technologie gesetzt – das so genannte HSM (hardware secure element). Dieses Element sichert die Daten und beinhaltet eine aktive Schlüsselverwaltung für alle Berechtigten. Neben der traditionellen Energiewirtschaft können so auch Innovationstreiber wie Aggregatoren, Sicherheitsdienstleister und Gerätehersteller die Funktionen und Möglichkeiten eines Rund-um-die-Uhr verfügbaren Service-Gateways nutzen. Voraussetzung sind allerdings klare und einfache Regeln, die sicherstellen, dass nur der Kunde oder Eigentümer marktliche Akteure für Serviceleistungen beauftragt und somit zum provisionieren von Diensten auf dem Gateway berechtigt. Um dies vertrauenswürdig für die Applikation intelligentes Messwesen sicherzustellen, wurde die Rolle des Gateway-Administrators definiert – dieser hat eine Datenroutingfunktion und ist zuständig für die Wahrung der Datenintegrität auf dem Weg zu den verschiedenen Adressaten. Der Gateway-Administrator hat keinen Einblick in die übermittelten Daten – die verschlüsselten Datenpakete werden aber zu den Parteien, die über entsprechende Gegenschlüssel verfügen, geleitet. Ändern sich nun aufgrund einer gewünschten Mehrwertdienstleistung diese Berechtigungen, ist der Gateway-Administrator technisch in der Lage als sogenannter Data Access Point Manager zu agieren. In dieser Funktion kann er die zur Erbringung des Mehrwerts notwendige Applikation, mitsamt der für den Akteur gültigen Schlüssel, sicher auf das Gateway spielen. Dieser Vorgang kann ein wesentlicher Baustein zur Refinanzierung der Kommunikationsinfrastruktur werden. Auch die Gebäudewirtschaft kann im Rahmen dieses Innovationsprozesses Verantwortung für die Interaktion zwischen Gebäuden und Energienetzen übernehmen. Durch effiziente Anlagenüberwachung oder Übernahme von smarten Submetering-Diensten lassen sich so erhebliche Kosteneinsparungen realisieren und Konfliktpunkte mit den Mietern vermeiden.