Breitbandtechnologien jetzt innerhalb von Gebäuden?


Zwei Anschlusstechnologien

Für den Anschluss von Wohnungen bieten sich grundsätzlich zwei Varianten. Die Anbindung jedes einzelnen Kunden mit einer eigenen Faser an den Point of Presence (POP) über Active Ethernet, oder die Anbindung über Passive Optische Netztechnik (PON). Für Active Ethernet wird ein eigener aktiver Ethernet Port sowie eine eigene Glasfaserverbindung mit mindestens einer Glasfaser benötigt. Der Vorteil dieser Technologie liegt in der Trennung der Endkundenanschlüsse und der Flexibilität bei der Bandbreitenvergabe. Der Nachteil liegt in den hohen Investitions- und Betriebskosten. Nicht nur der Verkabelungsaufwand, auch die Anzahl der aktiven Ports und somit die Größe und der Energiebedarf der aktiven Verteilertechnik ist erheblich größer. Dieser Gesamtaufwand ist in der PON Technologie deutlich geringer. Passive optische Splitter binden 32, 64 oder 128 Endkunden an einen einzigen aktiven Port an, der am Beispiel des GPON eine Downlink Rate von 2,5GBit/s und eine Uplink Rate von 1GBit/s abdeckt. Im Gebäude ist durch die kurzen Leitungslängen auch ein Teilungsverhältnis von 1 zu 128 möglich. Daraus ergeben sich für eine einzelne GPON Unit mit acht Ports 8×128 = 1024 mögliche Endkunden. Dieses macht GPON gerade in großen Gebäuden wie Mietshäusern, Hotels, Einkaufzentren und auch Krankenhäusern zu einer leistungsstarken und kosteneffizienten Anschlusstechnologie. Sollen z.B. in einem Hotel jedem Kunden mindestens 100MBit/s zur Verfügung gestellt werden, so können immerhin noch 8×16 = 128 Zimmer angebunden werden. Next Generation Technologien, wie XG-PON liefern pro Port 10GBit/s im Downlink und 2,5GBit/s im Uplink, im symmetrischen Konzept sogar 10GBit/s in beide Richtungen. Werden noch größere Datenraten im PON gefordert, so kommt WDM-PON zum Einsatz. Durch die Verwendung von Wellenlängen-Multiplex-Verfahren kann für einzelne Teilnehmer ein dediziertes Wellenlängen-Paar verwendet werden, mit dem dann eben bis zu 10G zur Verfügung gestellt werden können. Im WDM-PON sind allerdings gegenüber herkömmlichen PON Verfahren, WDM-Splitter notwendig.

Breitbandiges Zugangsnetz (Bild: Opternus GmbH)
Breitbandiges Zugangsnetz (Bild: Opternus GmbH)

Fazit

Ob nun Ende zu Ende oder passive Verteilung. Der wachsende Bandbreitenbedarf lässt sich auf lange Sicht nur über den Einsatz von Glasfaserverbindungen decken. Die hiermit verbundene Mess- und Verbindungstechnik stellt Planer, Installateure und Integratoren vor neue Herausforderungen.