83% sehen Digitalisierung als Chance für die Energiewende

Bild: Bitkom e.V.

Intelligente Stromnetze, Smart Meter, Heizungssteuerung per Smartphone: Eine große Mehrheit der Deutschen (83%) sieht in der Digitalisierung eine Chance für die Energiewende. Das ist ein Anstieg von 9 Prozentpunkten gegenüber 2023 (74%). Nur 13 Prozent bewerten die Digitalisierung als Risiko für die Energiewende (2023: 19%). Insbesondere das Interesse an so genannten Smart Metern ist erneut gestiegen. Schon 63 Prozent können sich vorstellen, einen Smart Meter in ihrem Haushalt zu nutzen. Zu Beginn der Markteinführung der Smart Meter im Januar 2020 hatten sich erst 36 Prozent der Menschen in Deutschland offen gegenüber dieser Technologie gezeigt.

Das zeigen Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. „Für eine erfolgreiche Energiewende ist die Digitalisierung entscheidend. Nur mit Smart Grids kann die Energie aus Sonne und Wind mit hohen und zugleich wechselhaften Verbräuchen durch E-Autos oder Wärmepumpen ausbalanciert werden. Smart Meter sind der Schlüssel für eine nachhaltige, digital gesteuerte Energieversorgung“, erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Matthias Hartmann.

Die Studie zeigt auch: Die Menschen in Deutschland beschäftigen sich zunehmend mit ihrem Stromverbrauch und wünschen sich mehr Durchblick. Aktuell kann zwar noch immer mehr als ein Viertel der Deutschen (28 Prozent) nicht beziffern, wie hoch der Stromverbrauch im eigenen Haushalt pro Jahr ist, allerdings ist dieser Anteil im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen. 2022 wussten sogar 40 Prozent nicht, wie viele Kilowattstunden ihr Haushalt in etwa verbraucht, 2023 waren es noch 32 Prozent.

Bild: Bitkom e.V.

Bereitschaft zum Energiesparen bleibt hoch

Die Bereitschaft zum Energiesparen ist gegenüber 2023 zwar leicht gesunken, bewegt sich aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. 83 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren sparen bewusst Energie ein, vor einem Jahr traf dies noch auf 89 Prozent zu. 79 Prozent wünschen sich hierfür aber deutlich mehr Durchblick und sagen: Ich möchte meinen Stromverbrauch so einfach ablesen können wie den Datenverbrauch an meinem Handy oder den Spritverbrauch im Auto. Gefragt danach, welche zusätzlichen Informationen über Stromverbrauch und -kosten sie konkret interessieren würden, nennen drei Viertel (77%) die Verbräuche einzelner Geräte, um so die Stromfresser im Haushalt identifizieren zu können. 56 Prozent wüssten gern, wie viel CO2 ihr eigener persönlicher Verbrauch verursacht.

Eine App, die per Smartphone oder Tablet Bescheid gibt, wenn der Strom durch viel Wind- und Sonnenenergie am eigenen Wohnort gerade besonders klimafreundlich ist – das interessiert viele Menschen sehr. Erst 2 Prozent haben eine solche Anwendung auf ihrem Gerät installiert. 59 Prozent können sich die Nutzung einer solchen App jedoch künftig vorstellen – und nur 18 Prozent schließen dies aus.

Bei drei Vierteln (78%) gibt es jedoch die Sorge, dass Hacker ein digitalisiertes Stromnetz lahmlegen könnten. Die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher (52%) fürchtet die Gefahr eines Blackouts.

Wie mit Daten Heizenergie gespart werden kann

Auch beim Thema Heizen zeigen die Deutschen eine erhöhte Preissensibilität und einen Wunsch nach mehr Transparenz. Zwei Drittel (67%) wünschen sich ein Siegel oder Label, das ihnen Auskunft darüber gibt, ob ihre Heizung energieeffizient ist. Noch etwas mehr (70%) möchten intelligente Zähler nutzen, die in Echtzeit anzeigen, wie viel Energie ihre Heizung gerade verbraucht. Zwei Drittel (69%) können sich vorstellen, detaillierte Daten zu Ihrem persönlichen Heizverbrauch anonymisiert dem Ersteller der Heizkostenabrechnung bzw. Ablesedienstleister zur Verfügung zu stellen, wenn sie dadurch künftig Heizkosten einsparen.

Ob neues Heizungsgesetz oder das Aus der E-Auto-Förderung: Die weit überwiegende Mehrheit der Deutschen ist angesichts der aktuellen Klima- und Energiepolitik verunsichert. 93 Prozent haben das Gefühl, bei der Energiepolitik nicht mehr durchzublicken. 85 Prozent fordern, dass insbesondere Eigentümerinnen und Eigentümern von Häusern oder Wohnungen dauerhaft stabile und verlässliche Rahmenbedingungen geboten werden. Der Zuspruch zur Energiewende ist aber weiterhin hoch: Zwei Drittel (68%) bewerten das Tempo der Energiewende dabei als zu langsam und 14 Prozent als genau richtig. 14 Prozent geht es allerdings zu schnell – eine deutliche Steigerung gegenüber 2023, als es nur 4 Prozent waren, die ein zu schnelles Tempo kritisierten. 61 Prozent stimmen der Aussage zu, dass es für die Energiewende möglichst viele Haushalte mit Solaranlagen, Heimspeichern, E-Autos und Wärmepumpen brauche.

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