Video kombiniert Branderkennung und Überwachung

Die videobasierte Branderkennung bietet zusätzlich einen weiteren Vorteil: Sie ermöglicht die Kombination von Branderkennung und Überwachung. Der Betreiber einer Lagerhalle kann ein installiertes videobasiertes Branderkennungssystem auch zur Videoüberwachung nutzen. Voraussetzung ist allerdings, dass das System primär als Branderkennungssystem geplant und installiert wird. Intelligente Algorithmen erkennen nicht nur Rauch oder Flammen, sie stellen auch ungewöhnliche Bewegungen und blockierte Gänge oder Notausgänge fest und erhöhen somit die Sicherheit und die betriebliche Effizienz. Zahlreiche Brände in Lagerhallen sind das Ergebnis von Brandstiftung, auch hier erweist sich die Videoüberwachung bei der Prävention als hilfreich. Aus den Umfrageergebnissen des National Fire Incident Reporting System (NFIRS) und der National Fire Protection Association (NFPA) in den USA im Jahr 2012 geht hervor, dass 13 Prozent aller Brände in Lagerhallen auf Brandstiftung zurückzuführen sind (direkt nach technischen Ursachen, die mit 14 Prozent zu Buche schlagen). Da Brandstiftung auf Zerstörung abzielt, ist der Schaden meist viel höher als bei üblichen Brandursachen. In den 13 Prozent der Fälle, in denen Brandstiftung die Brandursache war, entstanden 21 Prozent des Gesamtschadens. Im Vereinigten Königreich veröffentlichte die Fire Protection Association (FPA) Informationen, aus denen hervorgeht, dass in den späten 1990er Jahren bei 46 Prozent aller Großbrände in Lagerhallen Brandstiftung die Ursache war. Die Videoüberwachung ermöglicht in Kombination mit der videobasierten Branderkennung also nicht nur die schnelle und zuverlässige Erkennung eines Lagerhallenbrandes, sondern erleichtert auch die Ursachenanalyse.

Zwei Möglichkeiten der videobasierten Branderkennung

Für die videobasierte Branderkennung gibt es zwei verschiedenen Möglichkeiten. Die videobasierte Branderkennung kann vorhandene Technologien wie Sprinklersysteme oder optischer und linearer Rauchmelder unterstützen und somit die Geschwindigkeit und Genauigkeit der Branderkennung erhöhen. Neben Lagerhallen gibt es viele andere Szenarien mit unzureichenden Lösungen. Hierzu zählen Räumlichkeiten mit hohen Decken, Bereiche mit viel Staub und hoher Luftfeuchtigkeit oder große offene Bereiche. Andererseits lässt sich die videobasierte Branderkennung in Situationen einsetzen, in denen keine andere Lösung vorhanden ist. Ein Beispiel sind Sägewerke mit ihrer enormen Brandlast – laut NFIRS und NFPA ist Schnittholz das Material in Lagerhäusern, das sich am häufigsten entzündet. Flugzeughangars oder große Überwachungsbereiche wie Generatorhallen in Kraftwerken sind weitere Beispiele.

Voraussetzungen für die videobasierte Branderkennung

Auch wenn die videobasierte Branderkennung viele Vorteile wie zusätzliche Sicherheit bietet, kann sie heute noch keine EN54-Installationen ersetzen. Die videobasierte Branderkennung ist ein aktives Normungsvorhaben der ISO, weshalb die Zertifizierung in nicht allzu ferner Zukunft erwartet wird. FM3232 und UL286B sind heute bereits verfügbar. Jedoch ist die videobasierte Branderkennung die bestmögliche Option, wenn keine EN54-konforme Lösung vorhanden ist. In bestim-mten Situationen besteht sogar das Potenzial eines Versicherungsschutzes für eine Umgebung, in der bisher kein Versicherungsschutz erhältlich war. In anderen Szenarien ergänzt die videobasierte Branderkennung bestehende Brandmeldesysteme, um die Sicherheit zu erhöhen und die Videoüberwachung zu ermöglichen. Eine weitere unverzichtbare Voraussetzung für die Nutzung von Video ist Licht. Flammen und/oder Rauch müssen für die Videokamera sichtbar sein, um erkannt zu werden. Bosch bietet die videobasierte Branderkennung heute mit seiner IP Kamera starlight 8000 an. Für lichtarme Umgebungen stellt das Unternehmen die Starlight-Serie her, die die videobasierte Branderkennung selbst bei sehr ungünstigen Lichtverhältnissen zulässt.

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