Smarter Anschluss von Feldgeräten

Schnell und einfach installiert: Die Elektronikgehäuse BC modular und die Push-in Anschlusstechnik sind auf die Bedürfnisse von Installateuren abgestimmt
Schnell und einfach installiert: Die Elektronikgehäuse BC modular und die Push-in Anschlusstechnik sind auf die Bedürfnisse von Installateuren abgestimmtBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Eine normale Baustelle: Drei Meter fünfzig bis zur Decke, darunter die Blechkanäle der Lüftungsanlage. Die Automatisierung der Anlage steht an, Kanalsensoren zur Überwachung der Luftqualität sollen installiert werden. Der Monteur steht auf der Leiter und arbeitet über Kopf, um die Signalleitung der MSR-Technik an den Sensoren anzuschließen. Es ist warm, Schweiß steht auf der Stirn und rinnt in die Augen. Die Sicht ist ohnehin nicht gut. Und jetzt auch noch Tüftelarbeit: In dem kleinen Anschlussraum des Sensors müssen die einzelnen Leiter korrekt aufgelegt werden. Ist das richtige Werkzeug da? Ansonsten heißt es: Noch mal runter von der Leiter und an den Werkzeugkoffer gehen. Ein Ärgernis für jeden Installateur. Die geschilderte Situation ist nur ein Beispiel von vielen. Neben einfacher Parametrierung und hoher Funktionalität spielt das Design des Anschlussraums und der Anschlusstechnik eine besondere Rolle bei der Installation und Inbetriebnahme. Sie kann dem Installateur die Arbeit erleichtern und dabei helfen, Fehler beim Anschließen der Leiter zu vermeiden. In vielen Fällen sind Kontaktprobleme die Hauptursache für Fehler in einer Verkabelung. Häufig ist die Installationssituation ausschlaggebend für die Qualität der hergestellten Verbindung von Gerät und Leitung. Beengte Situationen, schlechte Sicht auf die Leitereinführungsöffnungen, veraltete Anschlusstechnik und zunehmender Druck kurzer Installationszeiten führen dazu, dass Fehler passieren können.

Schwierige Einbaubedingungen z.B. bei der Über-Kopf-Montage erfordern einen möglichst einfachen Leiteranschluss
Schwierige Einbaubedingungen z.B. bei der Über-Kopf-Montage erfordern einen möglichst einfachen LeiteranschlussBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Das perfekte Match finden

Entwickler und Produktmanager haben es in der Hand, einen Beitrag zur Installationsfreundlichkeit der Produkte zu leisten. Bereits in den frühen Phasen von Entwicklungsprojekten ist es von Vorteil, sich mit der Ergonomie der Anschlussebene bei Feldgeräten auseinanderzusetzen. Reicht ein fester Geräteanschluss aus oder sollen es Steckerlösungen sein? Wo wird das Gerät installiert und wird gegebenenfalls eine höhere Schutzart benötigt? Diese und weitere technische Details wie Anschlussquerschnitte, Bemessungsspannungen und -ströme, die Einfluss auf das Rastermaß haben, sollten Planer bereits im frühen Projektentwicklungsstadium klären. Wichtig ist dabei zu berücksichtigen, welche Installationssituationen später zugrunde liegen. Nimmt ausschließlich Fachpersonal die Installation und Inbetriebnahme vor oder sind es unterwiesene, aber fachfremde Personen? Und wer führt später Wartungs- oder Reparaturarbeiten aus? So kann ein Gerät optimal auf seine spätere Verwendung ausgerichtet werden. Werden diese Aspekte bei der Geräteentwicklung von Beginn an berücksichtigt, wird später eine optimale Handhabung und Fehlerfreiheit erreicht. Dies fördert die Reputation eines Produktes und führt zu einer hohen Akzeptanz im Markt. Zudem profitieren von den Vorzügen einer schnellen und einfachen Installation alle Parteien. Der Installateur, weil ihm die Arbeit erleichtert wird und er dadurch seinen Auftrag schneller erledigen kann. Der Systemintegrator, weil er die Anlagen schneller in Betrieb nehmen kann. Und der Anlagenbetreiber, weil ihm weniger Kosten durch die schnellere Installation und Inbetriebsetzung entstehen und er sogar bei späteren Wartungs- und Reparaturarbeiten seine Anlage schneller instand setzen kann und dadurch eine höhere Verfügbarkeit erreicht.

Optimale Anschlussbedingungen ab Werk: Für eine fehlerfreie und schnelle Installation im Feld
Optimale Anschlussbedingungen ab Werk: Für eine fehlerfreie und schnelle Installation im FeldBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Ohne innere Werte geht es nicht

Die LPT- und LPC-Produktfamilie von Phoenix Contact bietet dem Gerätehersteller ein Portfolio aus Leiterplattenklemmen und -Steckverbindern, die sich für sämtliche Anwendungen in der Schutzklasse IP20 eignen. Die einzigartige Hebel-Push-in-Anschlusstechnik ermöglicht den intuitiven und werkzeuglosen Anschluss von flexiblen und starren Leitern in den Querschnittsbereichen von 1,5 bis zu 25mm² am Gerät. Sind flexible Leiter ohne Aderendhülse anzuschließen, lässt sich der Klemmraum mit dem Betätigungshebel werkzeuglos öffnen. Das Design der Kabeleinführtrichter verhindert das Abspleißen einzelner Litzen und ermöglicht den werkzeuglosen Anschluss. Dank Push-in-Technik lassen sich flexible Leiter mit Aderendhülsen sowie starre Leiter auch bei geschlossenem Hebel direkt anschließen. Es wird ein kraftschlüssiger Kontakt zwischen Strombalken und Leiter sichergestellt. Der Betätigungshebel zeigt von außen sicht- und fühlbar die definierten Zustände des Klemmraums an. So fallen nicht ordnungsgemäß geschlossene Klemmräume und somit fehlerhafte Verbindungen sofort auf. Darüber hinaus ist die Kontaktkraft durch die Feder vorprogrammiert und stets gleichbleibend. Der Anwender kann sich durch Umlegen des Hebels sicher sein, dass die eingeführten Leiter zuverlässig und langzeit-stabil kontaktiert werden. Hierdurch wird eine potenzielle Fehlerquelle – etwa ein falsches Anzugsdrehmoment beim Schraubanschluss – sicher ausgeschlossen. Diese Eigenschaften machen die Leiterplattenklemmen und -Steckverbinder der LPT- und LPC-Produktfamilie zur idealen Lösung für Anwendungen, bei denen der Anschluss selbsterklärend und zeitsparend erfolgen soll.

Normative Anforderungen

Normative und zulassungsrelevante Anforderungen nehmen bereits in der frühen Entwicklungsphase Einfluss auf das Geräte-Design. Wenn das Gerät international vermarktet werden soll, müssen neben den internationalen Normen – wie EN/IEC – auch die amerikanischen Normen erfüllt werden. Insbesondere bei der Isolationskoordination müssen Planer den Geräteschnittstellen hohe Beachtung schenken. Die hierfür verwendeten Komponenten finden sich auf der sogenannten ‚List of Critical Components‘. Die Leiterplattenklemmen LPT(A) 6 und LPT 16 eignen sich ebenso wie die Leiterplatten-Steckverbinder LPC(H) 6 und LPC 16 nach dem Standard UL 1059 uneingeschränkt für Spannungen bis zu 600V. Damit gestatten sie eine universelle Anwendung als sogenannter ‚Field Wiring Terminal Block‘ in allen Bereichen. Sie bieten zudem eine erweiterte Fingerberührsicherheit von 3mm (nach IEC/UL 61800-5-1). Damit erfüllen sie den für 400-V-TN-Systeme geforderten Schutz gegen das direkte Berühren und erlauben den Geräteeinsatz ohne zusätzliche Abdeckungen. Die Leiterplattenklemme LPT(A) 2,5 und die Steckverbinder LPC 1,5 / 2,5 sind ebenfalls nach dem Standard UL 1059 zugelassen, sie weisen eine Spannung von 300V nach Usegroup B auf. Die Konformität zu den nationalen und internationalen Normen vereinfacht den Zulassungsprozess und ermöglicht so eine schnellere Markteinführung neuer Geräte auf den diversifizierten Märkten in Europa, den USA und Asien.

Fazit

Mit der Hebel-Push-in-Anschlusstechnik wird ein Gerät auch im Geräteanschluss smart. Leiterplattenklemmen und -Steckverbinder der LPT- und LPC-Produktfamilie sind die ideale Alternative, da sie dem Anwender eine intuitive und zeitsparende Installation ermöglichen. Das sorgt für eine höhere Zuverlässigkeit im Feld und stellt einen wirtschaftlichen Betrieb der gesamten Anlage sicher.

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    Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des…