Parametergestützte Detektion

Parametergestützte
Detektion

Nutzer von Brandmeldern stehen vor der Qual der Wahl: Welche der unterschiedlichen Meldertypen eignen sich für kritische Anwendungen? Die Antwort von Siemens: Ein Brandmelder mit applikationsspezifischen Parametersätzen. Denn diese bieten hohe Detektionssicherheit. Zum einen können durch Auswahl des geeigneten Parametersatzes mit hinterlegten Brandkenngrößenmustern Täusch-einflüsse zuverlässig ausgeschlossen werden. Zum anderen werden komplexe Brandschutzlösungen für schwierigste Umgebungsbedingungen möglich.

Brandmelder, die mit der hochentwickelten ASAtechnology und einer leistungsfähigen Brandmelderzentrale arbeiten, können ihr Potenzial besonders in der industriellen Produktion ausschöpfen. Sie ersparen dem Betreiber enorme Folgekosten durch Produktionsausfall nach einem Falschalarm. (Bild: Siemens AG)

Brandmelder, die mit der hochentwickelten ASAtechnology und einer leistungsfähigen Brandmelderzentrale arbeiten, können ihr Potenzial besonders in der industriellen Produktion ausschöpfen. Sie ersparen dem Betreiber enorme Folgekosten durch Produktionsausfall nach einem Falschalarm. (Bild: Siemens AG)


Rauchentwicklung, Staub, Dampf und Hitze: In der industriellen Produktion sind Brandmelder mit zahlreichen Störgrößen konfrontiert. Detektionsverfahren, die in Standardumgebungen wie Büros oder Hotels gute Ergebnisse bringen, sind damit überfordert. Wird z.B. in der metallverarbeitenden Industrie geschweißt, kann selbst ein moderner Multisensormelder dies unter Umständen als Brand interpretieren. Der hieraus resultierende Falschalarm hat dann vielleicht beträchtliche Auswirkungen: Die Feuerwehr wird automatisch alarmiert. Das ebenfalls automatisch angesteuerte Sprachalarmsystem informiert alle Personen im Gebäude über die Evakuierung. Brandfallsteuerungen unterbrechen die Produktion, schalten Maschinen ab und lassen Aufzüge an definierten Haltepunkten stoppen. Besondere Anforderungen an das Detektionsverhalten von Brandmeldern verlangen also nach speziellen Lösungen. Die Grundlage hierfür legte Siemens bereits vor Jahren. In unterschiedlichen Brandversuchslabors wurden das Feuer, seine Entwicklung und die Ausbreitung studiert. Dabei hat Siemens jedoch nicht nur das Feuer selbst analysiert, sondern auch Täuscheinflüsse. Täuscheinflüsse sind entweder die Vortäuschung von Brandphänomenen wie Wasserdampf oder Staub. Oder sie stammen aus einem tatsächlichen Verbrennungsprozess, sollen aber trotzdem nicht detektiert werden – wie etwa Abgase oder Zigarettenrauch.

Zuverlässige Branddetektion

mit ASAtechnology

Tausende reproduzierbarer Brandversuche und Tests mit derartigen Störgrößen bilden die Basis der von Siemens patentierten ASAtechnology (Advanced Signal Analysis). Sie ermöglicht eine zuverlässige, täuschungssichere Branddetektion selbst unter schwierigsten Bedingungen. Dafür zerlegen die Brandmelder der Sinteso S-Line die von den Sensoren erfassten Signale mithilfe von Algorithmen in mathematische Komponenten und vergleichen sie selbstständig mit programmierten Vorgaben. Als Resultat dieser Vergleiche liefert der Melder das entsprechende Gefahrensignal.

 (Bild: Siemens AG)

(Bild: Siemens AG)

Melder für unterschiedliche Applikationen einsetzbar

Die zugrunde liegenden Algorithmen lassen sich über verschiedene Europanorm-konforme ASA-Parametersätze – gemäß EN 54-5 (Wärmemelder) und 54-7 (Rauchmelder) – gezielt beeinflussen. Das bedeutet: Melder desselben Typs können – jeweils angepasst an die individuellen Risiken und Umgebungseinflüsse – für ganz unterschiedliche Applikationen eingesetzt werden. In einem Produktionsgebäude unterscheidet der Melder dann z.B. die typische intervallartige Rauchentwicklung während des Schweißens von der kontinuierlichen Rauchentwicklung eines Brandes. Über die zuverlässige Erkennung von Störgrößen hinaus zeichnet sich die ASAtechnology durch die Echtzeit-Interpretation der Situation aus. Der jeweils gewählte ASA-Parametersatz wird dynamisch beeinflusst. Das bedeutet: Der optimale Einsatzbereich des Melders verschiebt sich. So reagiert der Melder im Falle eines Feuers empfindlicher, im Falle einer Täuschung robuster. Das Resultat ist eine Branddetektion bei gleichzeitiger Täuschungssicherheit. Mit den Testfeuern nach EN 54 wird der Nachweis erbracht, dass die EN 54-zugelassenen Brandmelder ausreichend empfindlich gegenüber einem breiten Spektrum von möglichen Bränden sind. Die ASA-Parametersätze sind Teil des Melders. Sie entsprechen ebenfalls den Vorgaben gemäß EN 54-5 /-7. Der Mehrkriterienmelder FDOOT241-x kann gemäß der Richtlinie VdS 2095 mit den ASA-Parametersätzen bis zu einer Höhe von 12m eingesetzt werden. Volle Normenkonformität gewährleisten die mit ASAtechnology ausgestatten Melder der Sinteso S-Line auch im Hinblick auf die Vermeidung von Falschalarmen (siehe Kasten). Um für verschiedenste Einsatzgebiete ein gutes Detektionsverhalten zu erzielen, kommen in der Praxis u.a. folgende Parametersätze zur Anwendung:

  • • Balanced: Der Melder zeigt ein ausgewogenes Ansprechverhalten für Standardanwendungen, etwa in Büros und Fluren. Aufgrund der ausgeprägten Dynamik reagiert der Melder bei echten Bränden sehr sensibel, bei Täuschungsgrößen dagegen robust.
  • • Robust: Der Melder zeigt sich sehr robust gegenüber Störgrößen wie Zigarettenrauch; dieser Parametersatz ist damit geeignet für schwierige Umgebungsbedingungen, etwa in Raucher- oder Produktionsbereichen.
  • • Fast Response: Der Melder reagiert schnell und empfindlich, z.B. in EDV-Räumen, Lagerräumen mit brennbaren Gütern oder Räumen mit hohen Decken.
  • • Suppression: Der Melder toleriert auch massive Störgrößen wie Dampf oder Abgase, etwa in Großküchen.
  • • High Compensation: Der Melder arbeitet auch bei massiven Verschmutzungen zuverlässig, beispielsweise in staubintensiven Produktionsbereichen der Papier- oder Textilindustrie.
  • • High Suppression: Der Melder detektiert primär über Temperaturzunahme (EN 54-5) und schaltet die optischen Sensoren für die Raucherkennung bei Gefahr intelligent dazu. Dieser Parametersatz kommt deshalb in Umgebungen mit regelmäßigen optischen Störgrößen wie z.B. der Tanzfläche einer Diskothek zum Einsatz.

Die ASA-Parametersätze können im Zusammenspiel mit der leistungsfähigen Zentralentechnologie mit weiteren optionalen Konzepten kombiniert werden. Je nach Applikation lassen sich mit einer Parameterumschaltung, einem Multizonenkonzept oder der Gefahrenstufen-Steuerung Lösungen für komplexe Brandschutzanforderungen realisieren.

Fazit

Brandmelder, die mit der hochentwickelten ASAtechnology und einer leistungsfähigen Brandmelderzentrale arbeiten, können ihr Potenzial besonders in der industriellen Produktion ausschöpfen. Eine Investition in die neueste Meldertechnik ist sowohl unter Sicherheits- als auch unter wirtschaftlichen Aspekten sinnvoll. Dabei gewährleisten die mit ASAtechnology ausgestatten Melder volle Normenkonformität hinsichtlich der EN 54 als auch nach DIN VDE 0833-2:2009. Trotz ihres robusten Verhaltens bei Störgrößen detektieren die Melder dank ihrer ausgefeilten Technik sowohl Schwelbrände als auch offene Brände schnell und zuverlässig. Sie retten so Leben, verhindern größere Schäden und ersparen dem Betreiber enorme Folgekosten durch Produktionsausfall nach einem Falschalarm. n Melder mit ASAtechnology

Die DIN VDE 0833-2:2009-06 Kapitel 6.4.2.3 ‚Betriebsart TM, Brandmeldeanlagen mit technischen Maßnahmen zur Vermeidung von Falschalarmen‘ fordert zur Vermeidung von Falschalarmen den Vergleich von Brandkenngrößenmustern. Mit der ASAtechnology wird dies von allen Sinteso-Brandmeldern voll erfüllt.
Siemens AG
www.siemens.de/buildingtechnologies

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