So wird das Gebäudenetzwerk fit für die Zukunft

Smarte Vernetzung im (Büro-)Gebäude

So wird das Gebäudenetzwerk fit für die Zukunft

Ob Firmenbüros, Verwaltung oder Schule: Distanzunterricht, Home Office und Videokonferenzen belasten die Netze weiterhin mit immer größeren Datenmengen. Zugleich kommt zunehmend intelligente Gebäudetechnik zum Einsatz. Da stößt die vorhandene Kabelinfrastruktur irgendwann an ihre Grenzen. Moderne Glasfaser-Lösungen ermöglichen ein schnelles und wirtschaftliches Netzwerk – sei es als Neuinstallation oder im Rahmen eines Retrofit.

Bild: ©Jackie Niam/shutterstock.com
Bild: ©Jackie Niam/shutterstock.com


Jährlich erscheinen Prognosen der großen Beratungshäuser, die das Fortschreiten der Digitalisierung anhand der erzeugten Datenmengen illustrieren. Die Größenordnungen, die heute und in Zukunft anfallen, machen es nötig, neue Worte zu kreieren – derzeit ist dies die Zentillion, die 10 zur 600sten Potenz erhebt. Was dabei oft vergessen wird: Die Daten entstehen nicht einfach in einem Rechenzentrum oder einer Cloud, sondern sie werden erzeugt – vieles davon an Büroarbeitsplätzen, in Klassenräumen und Industrieanlagen. Immer größere Bandbreiten werden deshalb in Office-Gebäuden, Schulen und Fabrikhallen benötigt. Für die Gebäudeverkabelung ist die Digitale Transformation eine extreme Herausforderung.

Das intelligente Büro(-Gebäude)

Wenn Lars Schulze seinen Meetingraum bucht, wird nicht einfach nur eine Reservierung in der Raumplanung hinterlegt. Das intelligente Haus sorgt rechtzeitig für die präferierte Raumtemperatur, sorgt nach dem vorangegangenen Treffen für einen schnellen Luftaustausch, regelt wetterabhängig die Luftfeuchtigkeit und schaltet rechtzeitig die Beleuchtung an. Auf dem Smart Screen an der Tür wird das Thema des Meetings und der verantwortliche Ansprechpartner angezeigt. Auch die Anfangszeit des Folgemeetings ist dort bereits vermerkt. Zumindest in weiten Teilen wird ein solches Szenario heute schon realisiert, z.B. auf dem Campus von Siemens Smart Infrastructure im schweizerischen Zug, der 2018 eröffnet wurde. Hier können nicht nur Meeting-Räume, sondern auch Arbeitsplätze gebucht werden. Mittels der Workplace-App Comfy können schon von zu Hause aus z.B. Temperatur und Beleuchtung an jedem einzelnen Arbeitsplatz eingestellt werden.

Der beengte Raum erfordert für Installation und Management ein Equipment, das die High-Density-Anforderungen in jedem Punkt unterstützt. (Bild: Rosenberger-OSI GmbH & Co. OHG)
Der beengte Raum erfordert für Installation und Management ein Equipment, das die High-Density-Anforderungen in jedem Punkt unterstützt. (Bild: Rosenberger-OSI GmbH & Co. OHG)

Schnell und zuverlässig

Eine der wichtigsten Anforderungen an die Gebäudeverkabelung: Sie muss den schnell wachsenden Datenmengen genügen. Breitbandige Anwendungen wie Videokonferenzen erlebten angesichts der Corona-Pandemie einen Boom. Und während der eine vom Home Office aus sein Onlinemeeting mit Kollegen und Geschäftspartnern abhält, sind in benachbarten Wohnungen mit Streaming-Diensten wie Netflix und Spotify weitere Bandbreiten-Fresser am Werk. Darüber hinaus sind im Smart Office oder Smart Building noch mehr Funktionen zu erfüllen: Zugangskontrolle, Brandschutz, Einbruchsüberwachung, Kontrolle und Steuerung von Installationen wie Aufzug, Rolltreppe oder automatischen Türen, Videoüberwachung und vieles mehr. Steuerungstechnik, Antriebe und Sensoren sind in einem intelligenten Gebäude eng miteinander verknüpft. Das stellt Anforderungen an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit. Zudem müssen Büroflächen heute flexibler genutzt werden können. Wenn Hierarchiestufen entfallen, zeitlich befristete Projektgruppen eingerichtet werden oder der Anteil der Home- und Mobile-Worker steigt, schlägt sich das auch in der Organisation der Büro-Arbeitsplätze nieder – und schnell stellt sich die Frage, ob die Gebäudeverkabelung dem gewachsen ist: Haben PCs, Drucker und lokale Router am geplanten Standort auch wirklich Netzzugang? Dabei können nicht alle Eventualitäten von Anfang an bedacht werden. Umso mehr kommt es darauf an, dass die Netztechnik anpassungsfähig ist, und mit den technologischen Anforderungen mitwächst. Dass etwa das Verlegen zusätzlicher Leitungen nicht daran scheitert, dass der Etagenverteiler die Zahl der möglichen Anschlüsse oder der einsetzbaren Technologien beschränkt, bestehende Kabelkanäle schon voll belegt sind oder die zusätzliche Verkabelung hohe Kosten verursacht.

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