Krankenhaus setzt auf IoT-basierte Automatisierung

Im zentralen Technikgebäude sammelt die IoT-basierte Steuerung ILC 2050 BI alle Daten ein. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)
Im zentralen Technikgebäude sammelt die IoT-basierte Steuerung ILC 2050 BI alle Daten ein. (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Sicherer Zugriff auf die relevanten Funktionen

Die IoT-basierte Steuerung ILC 2050 BI wird durch eine Software-Station ergänzt. Der sogenannte Supervisor ist die Knappschaft Kliniken Service GmbH (KKSG), deren Rechenzentrum des Knappschaftsverbands in Bochum installiert ist. Hier werden sämtliche Daten an einem Ort gehostet. Mit dem Konzept der Software-Station hat Phoenix Contact die KKSG-Forderung nach einer zentralen Datenspeicherung auf einfache Weise erfüllt. Die maßgeblichen Webseiten für das Monitoring und Datenmanagement sind hier aufgesetzt. Darüber hinaus werden die von den einzelnen Gebäudeautomations-Stationen ILC 2050 BI erfassten und berechneten Daten im Rechenzentrum gesammelt. Zukünftig wird es ebenfalls lokale webbasierte Bedien-, Überwachungs- und Alarmmanagement-Ebenen geben. Die Zugriffsberechtigung hängt von der jeweiligen Rolle des Mitarbeiters (Betriebstechnik, Standortleitung etc.) am Standort ab, sodass dem Sicherheitsbedürfnis der verschiedenen Anwendungen Rechnung getragen wird. Je höher das Verfügbarkeitslevel der Bedienstrukturen und der Automatisierung ist, desto mehr müssen die Anwendungen lokal verfügbar sein. Reine Monitoring-Funktionen respektive übergeordnete Managementaufgaben können direkt bei der KKSG gehostet werden. Eine wesentliche Anforderung der Klinikums-IT ist ein zugriffssicheres System, das dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Emalytics wird diesem Anspruch u.a. dadurch gerecht, dass die Kommunikation gemäß der TLS-Version 1.2 mit 256Bit verschlüsselt ist und sich der Anwender zertifikatsbasiert einwählen muss. Ein durchgängiges Logging-System dokumentiert jeden Zugriff der Nutzer sowie die von ihnen vorgenommenen Änderungen. Die schon erwähnte Schnittstellenvielfalt trifft ebenso auf die Kommunikation mit überlagerten Software-Systemen – wie ERP, CAFM oder Energiemanagement – zu. Als Austauschplattform können Hochsprachen-Interfaces wie CSV, OPC UA, OBIX, SAP oder MQTT verwendet werden. Davon profitieren derzeit die Westfälische Hochschule (WH) und das installierte Energiemanagement ESM, die den CSV-Export zum Datenaustausch nutzen. Die WH greift für das mit Mitteln des BMVI im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität über die NOW geförderte FuE-Projekt ‚SyncFueL‘ (2015-2018; siehe Kasten) auf entsprechende Daten zu, um am Beispiel des Klinikums Westfalen den zukünftigen Vorteil eines energieoptimierten Ladens von Elektrofahrzeugen zu erforschen.

 (Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)
(Bild: Phoenix Contact Deutschland GmbH)

Schnelle Reaktion auf mögliche Störungen

Die übersichtlichen Schaubilder erleichtern die Orientierung für die räumliche und funktionale Zuordnung der Messpunkte. Fehlzustände wie Leckagen werden automatisch sowie zeitnah gemeldet, sodass sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem IoT-basierten Gebäudemanagementsystem Emalytics sind bereits Folgeprojekte an weiteren Standorten des Knappschaftsverbands in Planung.

Erste Erprobung einer cleveren Ladelösung
Das Projekt ‚SyncFueL‘ der Westfälischen Hochschule (WH) steht für ‚Synchronisierter Eigenstrom für die Ladung von Elektrofahrzeugen‘. Das System soll einen Ladevorgang ermöglichen, bei dem die Einspeisung von privaten oder betrieblichen Erneuerbare-Energien- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit dem Verbrauch an einer entfernten Ladestelle oder Steckdose synchronisiert wird. Auf diese Weise hat der Fahrzeughalter die Möglichkeit, die erzeugte Energie im Sinne des Eigenverbrauchs als Eigenstrom auch außerhalb des eigenen Grundstücks oder Betriebsgeländes zum Laden von Elektrofahrzeugen zu nutzen. Er bezieht den Strom dann zwar vom Energieversorger, verrechnet diesen aber mit seinem Eigenstrom und bezahlt somit nicht für die Ladestation. Zur praktischen Erprobung des Projekts im Feldtest ist die energetische Infrastruktur an den Standorten des Klinikums Westfalen entsprechend aufgerüstet worden.