Arbeitsplatzbeleuchtung: Büros ins richtige Licht setzen

Viele Menschen verbringen mehr Zeit im Büro als zu Hause – entsprechend wohlfühlen sollen sie sich an ihrem Arbeitsplatz. Ein zentraler Faktor dafür ist die richtige Beleuchtung, die jeder individuellen ‚biologischen Uhr‘ gerecht wird: Denn diese muss täglich neu mit dem Tageslicht synchronisiert werden, um optimal arbeiten zu können
Was ist das ‚richtige‘ Licht? Untersuchungen haben ergeben, dass gerade ein hoher Blauanteil die Leistungsbereitschaft am Tag fördert. Generell erhöht biologisch effektives Licht die Ausschüttung des Hormons Melatonin in der Nacht und trägt damit zu einer besseren Nachtruhe bei. Mithilfe intelligenter Licht-Management-Systeme, in Kombination mit passenden Leuchten, kann, im Zusammenspiel mit dem Tageslicht, ein solches Licht erzeugt und die biologische Wirkung von natürlichem Tageslicht simuliert werden. Das richtige Licht kann auch zu signifikanten Energieeinsparungen beitragen: Der Einsatz von Licht-Management-Systemen macht nämlich nicht nur eine tageslichtabhängige Ausleuchtung von Büroräumen möglich, sondern auch eine Beleuchtung, die von der Präsenz abhängig ist – das Licht brennt nur dort, wo es auch wirklich gebraucht wird. Kombiniert mit moderner LED-Technologie kann darüber hinaus auch ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz, und damit zur Nachhaltigkeit geleistet werden.

Mehr Komfort und Energieeinsparung durch Licht-Management

Großraumbüros sind ein besonders gutes Beispiel für die Bedeutung eines aufeinander abgestimmten Licht-Managements, da in diesen das Licht oft mehr als acht Stunden am Tag brennt. Damit die Energiekosten nicht ins Unermessliche steigen, wird immer öfter intelligentes Licht-Management ein gesetzt. Dabei erfassen zunächst Lichtsensoren das Beleuchtungsniveau im Raum. Daraufhin wird das vorhandene Tageslicht bei Bedarf durch künstliches Licht aus dimmbaren Leuchten ergänzt. Je nach Raumtiefe und Tageslichtangebot steuert das Licht-Management-System die Leuchtengruppen so, dass ein vorgegebenes Niveau – von beispielsweise 500lx – eingehalten wird. Der Nutzer kann allerdings jederzeit die individuell gewünschte Lichtstärke manuell anpassen, mit entsprechenden Bedienelementen ist dies auch per Funk möglich. Gepaart mit Präsenzerfassung kann eine noch größere Energieersparnis erzielt werden: Wenn sich keine Personen mehr im Raum aufhalten, wird die Beleuchtung automatisch abgeschaltet.

Energy Audit für optimale Energieeffizienz

Jedes Bürogebäude ist anders, somit sind auch die Anforderungen an eine effiziente Beleuchtung immer verschieden. Vor einer Umrüstung empfiehlt sich daher ein sogenanntes Energy Audit: Es zeigt auf, wo und wie durch einfache Maßnahmen bei bestehenden Beleuchtungsanlagen Kosten eingespart werden können. Die betreffende Liegenschaft wird unter wirtschaftlichen und optischen Gesichtspunkten analysiert. Ziel ist es, eine sparsame und auch normenkonforme (DIN EN12464 – Beleuchtung von Arbeitsstätten) Beleuchtungseinrichtung zu schaffen. Die Lichtqualität soll dabei bestehen bleiben oder sogar noch verbessert werden, bei gleichzeitiger Reduktion des CO2-Ausstoßes, der Wartungskosten und des Energieverbrauches. Damit einher geht die Verringerung des Wärmeeintrags und damit der Klimatisierungskosten. Nach der Umrüstung amortisiert sich die Investition in das moderne Beleuchtungssystem im Allgemeinen innerhalb von etwa drei bis vier Jahren und kann in vielen Fällen – je nach Brenndauer und Strompreis – sogar auf unter zwei Jahre gesenkt werden.

Süddeutscher Verlag: Dynamik am Arbeitsplatz

Für eine optimal auf die Ansprüche an Raumflexibilität, Ergonomie und Wirtschaftlichkeit angepasste Lösung hat sich beispielsweise der Süddeutsche Verlag bei der Beleuchtung seiner neuen Konzernzentrale entschieden: Der von gläsernen Fassaden dominierte Gebäudekomplex, der sich über 28 Etagen erstreckt und Platz für 1.850 Mitarbeiter bietet, ist mit einem Beleuchtungssystem ausgestattet, das in Zusammenarbeit von Siemens Building Technologies, Osram und Siteco entstanden ist. Die Innenräume sind durchflutet von Tageslicht, das bei Bedarf durch passgenaues Kunstlicht ergänzt wird. Neben der Einbindung dieser tageslichtabhängigen Steuerung waren auch flexible Lichtgruppen gefragt, die bei einer veränderten Raumnutzung ohne langwierigen Verdrahtungsaufwand angepasst werden können. Die Grundlage hierfür bilden 6.000 dimmbare Eldacon Leuchten von Siteco. Diese sind mit einer speziellen Lichtlenktechnologie ausgerüstet: Damit können exakt bestimmte Lichtverteilungen mit hoher Gleichmäßigkeit und ohne Direkt- oder Reflexblendung geschaffen werden. Die Leuchten sind harmonisch in die abgehängten Deckensegel integriert und ihr Anteil an indirektem Licht von etwa 8% reicht aus, um die Decke aufzuhellen. Dadurch wirken die Deckensegel schwebend, und es entsteht ein angenehmer Raumeindruck. Das lichttechnische Zusammenspiel im neuen Gebäude des Süddeutschen Verlags regeln 3.000 Elektronische Vorschaltgeräte vom Typ Quicktronic Intelligent Dali Dim (Dali = Digital Addressable Lighting Interface) von Osram. Die intelligente Lichtsteuerung organisiert tageslicht- und präsenzabhängig die komplexe Interaktion der Beleuchtung und des innen liegenden Sonnenschutzes. Entscheidend an den Vorschaltgeräten ist dabei ihre Dali-Schnittstelle, durch die individuelle Lichtgruppen gebildet werden können – je nachdem, wie gerade die Besetzung in den Büros ist. Die Präsenzmeldung schaltet die Beleuchtung ab, wenn sie nicht mehr benötigt wird und spart damit nachhaltig Energie.

Neue Leuchte für hochwertiges Licht im Büro

Ebenfalls in Dali-Licht-Management-Systeme integrierbar ist die Leuchte Apollon II ‚Pro‘ von Osram. Sie und ihre Schwesterleuchte Apollon II ‚Basic‘ punkten mit ihrem schlanken Gehäuse aus gebürstetem Aluminium und integrieren sich sowohl in modern gestaltete Innenräume als auch in gepflegte Altbauten. In Büros und an Computer-Arbeitsplätzen gewährleistet sie eine blendfreie, gleichmäßige Lichtverteilung und sorgt so für eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Die indirekte Beleuchtung verleiht Konferenzräumen ein angenehmes Raumgefühl. Die für T5-Leuchtsstofflampen konzipierte und dimmbare Apollon II ‚Pro‘ erfüllt dabei die Anforderungen der DIN EN12464-1, der europäischen Norm für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen in Innenräumen, sowie der Energieeinsparverordnung EnEV 2009.


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