EMV-Schirmung von IT-Sicherheitsräumen

Wir müssen draußen bleiben

Elektromagnetische Felder sind eine unvermeidliche Folge von fließendem Strom. Die abgestrahlte Energie, HF-Strahlung genannt, ist unerwünscht, wenn nicht sogar schädlich. Starke Felder können sich negativ auf andere elektronische Geräte auswirken und selbst schwache Felder können Informationen für unerwünschte Mithörer empfangbar machen. IT-Sicherheitsräume schützen Hardware und Informationen vor den negativen Folgen von HF-Strahlung und hemmen die ungewollte Weitergabe von sicherheitsrelevanten Daten. Sie sind sowohl für individuelle als auch für standardisierte Rechenzentren geeignet und sichern entscheidend die Zukunftsfähigkeit.

Sicherheitsraum / Schaltschrank

Bestehen definierte Anforderungen an die Schirmwirkung? Oder: Welche Anwendungen sollen darin betrieben werden?Kann das Hüllenmaterial mit der bestmöglichen Schirmwirkung genutzt werden oder bestehen Anforderungen, die ein anderes Material erfordern? Welche Schirmwirkung ist in welchem Frequenzbereich erforderlich (bei bekannter Größe und Baureihe)? – Diese Frage führt zur schnellen Auswahl von Standard oder HF-geschirmtem Gehäuse über die entsprechenden Dämpfungsdiagramme. Wird die Hülle in einer Umgebung mit Störstrahlung aussendenden oder gegen Störstrahlung empfindlichen Geräten oder Systemen eingesetzt? Oder: Welche Anlagen, Maschinen, elektrotechnischen Systeme befinden sich in der näheren (bis einige 10m) Umgebung? Gelten Sicherheitsanforderungen, die erfordern, dass störaussendende Komponenten besonders gekapselt werden? Sind für alle notwendigen Ausbrüche entsprechende HF-geschirmte Durchführungen erhältlich? Klimatisierungskomponenten gibt es in geeigneten Ausführungen (beispielsweise EMV-Filterlüfter), für Sichtflächen geschirmte Scheiben.

Es gibt Informationen und Anwendungen, für die das reguläre Sicherheitsniveau eines Rechenzentrums unter Umständen nicht ausreicht. Als flexible und hoch sichere Alternative bietet sich dann ein IT-Sicherheitsraum innerhalb des Rechenzentrums an. IT-Sicherheitsräume sind auch dann eine sinnvolle Basis für IT-Equipment, wenn ad hoc mehr Platz für Hardware benötigt wird und im Rechenzentrum keine Kapazität mehr zur Verfügung steht. Allerdings muss sichergestellt sein, dass die Informationen im IT-Sicherheitsraum bestmöglich geschützt sind. Neben den offensichtlichen Gefahren wie Feuer, Wassereintritt und Vandalismus sollten die Betreiber auch an Gefahren durch ungewollte Abstrahlung von elektrischen Feldern denken. Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) beschreibt auf der einen Seite wie Geräte vor Störstrahlungen aus anderen Quellen geschützt werden können. Es geht bei EMV aber auch darum, Abstrahlungen zu verhindern, aus denen Unbefugte wertvolle und sensible Informationen abgreifen können. Der Schutz vor solchen Strahlungen ist bei einem IT-Sicherheitsraum sehr umfassend möglich, wenn er korrekt geplant und umgesetzt ist und wenn der Hersteller die notwendigen Vorkehrungen bei den kritischen Bauelementen getroffen hat.

Hohe Widerstandsfähigkeit

Ein IT-Sicherheitsraum stellt ein ‚Raum in Raum‘ bzw. ‚Haus in Haus‘-System dar. Es geht darum, eine existierende Gebäudeinfrastruktur zu nutzen und an den relevanten Stellen so zu verbessern, dass ein sicherer, geschützter Raum für den Rechenzentrumsbetrieb entsteht. Der resultierende IT-Sicherheitsraum übertrifft in der Regel, hinsichtlich seiner Widerstandsfähigkeit gegenüber typischen Gefahren für die IT, die Eigenschaften von gemauerten Gebäuden und Gebäudeteilen beträchtlich. Bei den IT-Sicherheitsräumen von Rittal ist dafür ein Elementkern aus thermisch wirksamer Dämmsubstanz verantwortlich, der von robusten, gekapselten Stahlblechkassetten umgeben ist. Eine innovative Verbindungstechnik mittels patentierter Profiltechnologie und Dichtungen, die temperatur- und feuchtigkeitsbeständig sind, sorgen zusammen mit Brandschutzklappen für hohe Temperatur- und Feuchtigkeitstoleranz. Auch gegen die unerwünschte HF-Strahlung wirken die IT-Sicherheitsräume von Rittal. Sie enthalten bereits ab Werk einen EMV-Grundschutz, der durch weitere konstruktive Maßnahmen noch erhöht werden kann. Jedes elektronische Gerät strahlt mehr oder weniger starke elektromagnetische Wellen ab. Diese Abstrahlung ist als Störstrahlung bekannt und ihre maximal zulässige Stärke ist im Allgemeinen gesetzlich geregelt. In Deutschland ist dafür das Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG) anzuwenden. Dort wird die EMV-Strahlung wie folgt definiert: „Die elektromagnetische Verträglichkeit ist die Fähigkeit eines Betriebsmittels (Gerät, System, Anlage…), in seiner elektromagnetischen Umgebung zufrieden stellend zu arbeiten, ohne dabei selbst elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für andere Betriebsmittel unannehmbar wären.“