ZVEH vertritt Position der E-Handwerke

Hatte zum Netzanschlussgipfel eingeladen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (1. Reihe, Mitte). Den ZVEH vertraten Präsident Stefan Ehinger (1. Reihe, 2. v. l.) und Karsten Joost, Vorsitzender des LA Technik im ZVEH (3. Reihe, rechts).
Hatte zum Netzanschlussgipfel eingeladen: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (1. Reihe, Mitte). Den ZVEH vertraten Präsident Stefan Ehinger (1. Reihe, 2. v. l.) und Karsten Joost, Vorsitzender des LA Technik im ZVEH (3. Reihe, rechts).Bild: ©BMWK / Andreas Mertens

Beim Netzanschlussgipfel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz am 16.04. diskutierte der ZVEH mit Robert Habeck und anderen Wirtschaftsverbänden aus Energie- und Immobilienwirtschaft, Autoindustrie, Handel und Handwerk darüber, wie Netzanschlussprozesse für eine effiziente Energiewende vereinfacht werden können.

Aktuell stößt das E-Handwerk bei Inbetriebnahme von Photovoltaik-Anlagen, Ladesäulen für E-Autos, Wärmepumpen oder Speicher auf Hindernisse bei den Anmeldeverfahren bei den Netzbetreibern. Das ist unter anderem auf die unterschiedlichen Regelungen und Anforderungen der mehr als 850 Netzbetreiber zurückzuführen. Darüber hinaus haben die meisten Netzbetreiber keine Fristen für die Bearbeitung von Anmeldungen und die Anmeldungen laufen über den Papierweg. Diese Hindernisse bremsen die Energiewende aus und sorgen für Frust sowohl beim Kunden als auch beim Handwerk. Erörtert wurden diese in einer politischen und einer technischen Veranstaltung.

Einheitliche Prozesse und strengere Regeln als Lösung

In der Theorie ist man sich über die Lösung dieser Probleme zunächst einig: Für einen schnelleren Netzanschluss benötigt es vor allem digitalere, einheitlichere und verbindlichere Prozesse. Auch die Kommunikation muss verbessert werden. Nur so könne die Energiewende vorangetrieben werden. Konkret forderte der ZVEH eine allgemeingültige Schulungsverpflichtung für alle im Netzanschlussbereich tätigen Fachkräfte sowie einheitliche und praxistaugliche Regelungen für Steuerbare Verbrauchseinrichtungen (SteuVE). Weiterhin setzte sich die e-handwerkliche Organisation für die Festsetzung gesetzlicher Fristen hinsichtlich der Bearbeitung von Anmeldungen durch die Netzbetreiber ein – ein Punkt, in dem sich beim Netzanschlussgipfel zwar alle Teilnehmer einig waren, bei dem der ZVEH sich im Sinne von mehr Verbindlichkeit jedoch klare Umsetzungsfristen oder sogar Sanktionsmöglichkeiten gewünscht hätte.

Begrüßt wurde auf der Veranstaltung daher die Ankündigung des sogenannten Solarpaket I, das mittlerweile vom Bundestag verabschiedet worden ist. Es stelle zumindest einen ersten Schritt in Richtung praktischer Umsetzung dar, indem es einige Forderungen aus dem Bereich Netzanschluss aufnimmt und Netzanschlussverfahren entsprechend den Vorschlägen von Expertenkommission und Wirtschaftsverbänden regelt. „Dass die Expertenkommission viele Anregungen und Forderungen der E-Handwerke aufgenommen hat, freut uns sehr. Sollten, was zu hoffen ist, die in Berlin diskutierten Punkte im Nachgang zum Gipfel zügig umgesetzt werden, kann das einen wichtigen Beitrag zu einer effizienten Energiewende leisten“, so das positive Resümee von ZVEH-Präsident Stefan Ehinger. „Der Netzanschlussgipfel hat sehr heterogenen Akteuren ein Forum für einen produktiven Austausch gegeben und dabei gezeigt, dass wir uns in vielen Punkten einig sind. Vor allem aber hat die Veranstaltung einmal mehr deutlich gemacht: Die Herausforderungen der Energiewende lassen sich gemeinsam und mit vereinten Kräften am besten bewältigen.“



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