Die Digitalisierung des Handwerks

Mit der cloudbasierten Software ToolTime können administrative Abläufe digitalisiert und in einem zentralen Betriebssystem abgebildet werden.
Mit der cloudbasierten Software ToolTime können administrative Abläufe digitalisiert und in einem zentralen Betriebssystem abgebildet werden. – Bild: ToolTime GmbH

Oft sind es repetitive Aufgaben wie das Schreiben von Angeboten und Rechnungen, die die meiste Zeit fressen. Da passiert auch schnell mal der ein oder andere Flüchtigkeitsfehler – besonders wenn zwischen Word und Excel hin und her gewechselt wird. Mit einer Software, die als zentrales Betriebssystem funktioniert und verschiedene Funktionen vereint, werden solche Fehler vermieden. ToolTime-Nutzer können ihren Material- und Leistungskatalog in die Software übertragen und auf Daten von Großhändlern zugreifen. Mit wenigen Klicks haben sie so ein professionelles Angebot oder eine Rechnung vorliegen. Für den Fall, dass ein Kunde nicht zahlt, können Erinnerungen und Mahnungen automatisiert verschickt werden. Laut Marcel Albrecht, Elektriker bei Baustrom Service GreBo, liegt seit der Einführung von ToolTime im Betrieb die Zeitersparnis bei 30 Prozent.

Zettelwirtschaft war gestern – Zugriff auf digitale Projektordner von überall

Cloud-Technologie bedeutet, dass Daten nicht auf einem bestimmten Computer gespeichert werden, sondern per Log-in jederzeit von überall aus auf diese zugegriffen werden kann. Heißt, das Team muss sich nicht mehr zwangsläufig morgens in der Zentrale treffen, um die anstehenden Termine zu besprechen, sondern erhält alle Details als Handy-Benachrichtigung. Damit sind immer alle auf dem aktuellen Stand und können ihren Tag direkt von zu Hause beginnen. Gleichzeitig haben die Chefs immer den Überblick darüber, wo welcher Angestellte gerade im Einsatz ist. Ein weiterer Vorteil der Cloud-Technologie ist: Auch wenn ein Computer kaputt gehen sollte, besteht kein Risiko, dass Daten verloren gehen könnten.

ToolTime deckt Funktionen wie Arbeitszeiterfassung, Terminplanung, Baustellendokumentation und das Erstellen von Angebot und Rechnung ab. – Bild: ToolTime GmbH

Mobile Dokumentation – Büro und Baustelle werden zur Einheit

Auch wenn es um die Dokumentation auf der Baustelle geht, kann Cloud-Software entlasten. Bis heute nutzen Handwerker oft ihre privaten Chatprogramme wie WhatsApp, um mit dem Chef zu kommunizieren und Fotomaterial vom Einsatzort zu schicken. Das führt dazu, dass diese mit Fotomaterial überhäuft werden, welches zunächst sortiert und den verschiedenen Aufträgen zugeordnet werden muss. Kommt eine Software wie ToolTime zum Einsatz, können die Nutzer ihr Fotomaterial selbst dem jeweiligen Auftrag zuordnen und hochladen – so entstehen von Anfang an keine chaotischen Zustände. Ist der Termin erledigt, fehlt nur noch die digitale Signatur des Kunden. In Sekundenschnelle landet der Arbeitsschein automatisch im Büro und kann abgerechnet werden. Das Erfassen der Arbeitszeit läuft ebenfalls unkompliziert per App.

Ein Blick in die Zukunft – Was kommt da noch?

Wenn es darum geht, Abläufe effizienter zu gestalten, werden Elektrobetriebe in Zukunft auch an dem Phänomen KI nicht vorbeikommen: Angefangen beim Kunden- und Finanzmanagement über die Betriebsführung und Qualitätskontrolle bis hin zu Marketing und Betrieb – laut der Studie ‚Künstliche Intelligenz im Handwerk‘ des Fraunhofer IAO kann auch der Einsatz von KI kleinen und mittleren Betriebe in sämtlichen Bereichen entlasten. Durch das Analysieren großer Datenmengen gewinnt die KI wertvolle Einsichten, die für Handwerksbetriebe von unschätzbarem Wert sind. Beispielsweise wird sie schon heute von Betrieben für die vorausschauende Wartung ihrer Ausrüstung genutzt, was zu einer erheblichen Reduzierung von Ausfallzeiten und Kosten führt. Tatsächlich steht die künstliche Intelligenz derzeit noch in den Kinderschuhen aber die Potenziale sind enorm und sollten auch von Elektrobetrieben genutzt werden.

„Durch den gezielten Einsatz von Cloud-Software und KI können Elektrobetriebe ihre Abläufe optimieren und sich erfolgreich in einer zunehmend digitalisierten Welt behaupten.“ – Marius Stäcker, Co-Gründer und CEO von ToolTime – Bild: ToolTime GmbH

Herausforderung Fachkräftemangel – Mit digitalen Tools Nachwuchs locken

Digitale Arbeitsweisen bringen zwar Effizienz und damit Zeitersparnis in die Betriebe, doch der Fachkräftemangel hält die Branche weiterhin auf Trapp. Egal ob für Dating, Essenslieferungen oder Social Media – bei der Generation, die momentan den Arbeitsmarkt betritt, handelt es sich um sogenannte Digital Natives. Sie sind mit Smartphones aufgewachsen und nutzen Apps in jeder Situation. Präsentiert sich ein Elektrobetrieb nach außen als digital aufgestelltes modernes Unternehmen, steigen auch die Chancen, den Nachwuchs für sich begeistern zu können.

Fazit

Es ist wichtig, dass Elektrobetriebe beim Einsatz digitaler Lösungen eine ganzheitliche Strategie verfolgen, die ihre spezifischen Geschäftsziele und Anforderungen berücksichtigt. Insgesamt bietet die Digitalisierung kleinen und mittleren Elektrobetrieben die Möglichkeit, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und effizienter zu arbeiten. Durch den gezielten Einsatz von Cloud-Software und KI können Elektrobetriebe ihre Abläufe optimieren und sich erfolgreich in einer zunehmend digitalisierten Welt behaupten.



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