Südtiroler Hotel setzt auf Photovoltaikwärme

Mit dem Photovoltaik-Power-Manager AC•Thor 9s 
ist der Photovoltaiküberschuss stufenlos für die Wärme verwendbar.
Mit dem Photovoltaik-Power-Manager AC•Thor 9s ist der Photovoltaiküberschuss stufenlos für die Wärme verwendbar.Bild: my-PV GmbH

Da der für das Projekt zuständige Elektriker wenig Erfahrung mit vergleichbaren Installationen hatte, gestaltete sich die Installation der Wärmesensoren als kleine Herausforderung. Zwei digitale Sensoren mussten installiert werden, jeweils einer im Boiler und einer im Pufferspeicher. Aufgrund der räumlichen Distanz zwischen Pufferspeicher und dem Photovoltaik Power-Manager AC•Thor 9s war jedoch eine Verlängerung erforderlich, um eine Verbindung herzustellen. Dabei leistete das Supportteam von My-PV während des Installationsprozesses remote Unterstützung; damit wurde auch diese spezielle Installation problemlos möglich. Die Residenz Montana liegt in der Landschaft der italienischen Dolomiten und möchte Touristen und Besuchern einen nachhaltigen Urlaub ermöglichen. Das Hotel kann von niedrigen Betriebskosten profitieren, da es durch die Nutzung von selbsterzeugtem PV-Strom unabhängiger von Preisänderungen externer Energiequellen, so wie etwa Strom aus dem öffentlichen Netz, Gas oder Pellets, wird. Das einzige Gerät im Hotel, das ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben wird, ist die alte Vespa.

PV-Überschuss für Wärmezwecke

Der AC•Thor 9s versorgt zwei Boiler mit Überschussstrom aus der Photovoltaikanlage auf dem Hoteldach. Das Gerät kommt hier in der Betriebsart M3 zum Einsatz und versorgt den Boiler (1000l) mit Warmwasser mit 9kW, sowie den Pufferspeicher (2.500l) für die Raumheizung mit zusätzlichen 9kW in den Wintermonaten. Die Betriebsart M3 ermöglicht es, einen Heizstab stufenlos zu regeln, je nach Überschuss; steht genügend überschüssige PV-Leistung über die 9kW hinaus zur Verfügung, dann wird ein zweiter Heizstab eingeschaltet, aber nicht mehr stufenlos geregelt. Das bietet den Vorteil, noch mehr PV-Überschuss selbst für Wärmezwecke im Hotel zu nutzen, statt zu einem geringen Vergütungspreis in das öffentliche Netz einzuspeisen.

Auch für die Elektromobilität wurde im 3-Sterne-Hotel in 
Südtirol mitgedacht: Insgesamt sieben Wallboxen stehen den Gästen zur Verfügung.
Auch für die Elektromobilität wurde im 3-Sterne-Hotel in Südtirol mitgedacht: Insgesamt sieben Wallboxen stehen den Gästen zur Verfügung.Bild: my-PV GmbH

Eigenverbrauch steigern

Darüber hinaus ist in der Hotelanlage ein 20kWh Batteriespeicher verbaut, der priorisiert mit der Sonnenenergie geladen wird. Das heißt, nur bei Überschuss an PV-Strom wird der Wärmebereich versorgt. Auch für die Elektromobilität wurde im 3-Sterne-Hotel in Südtirol mitgedacht: Insgesamt sieben Wallboxen der Firma Heidelberg wurden hier installiert. Das steigert den Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage, wodurch ein weiterer Ausbau der Photovoltaikanlage angedacht ist.

Konstante Warmwassertemperatur

Sowohl im Sommer als auch im Winter zieht das Hotel aufgrund seiner Lage in der Landschaft am Fuße des Kronplatzes in Südtirol viele Besucher und Gäste an. Neben Wandern und Klettern im Sommer ist der Ort geeignet für Wintersportarten wie Skifahren und Schneeschuhwandern. Zu den Spitzenzeiten sind so 60 Gäste im Hotel, die konstant mit Warmwasser versorgt werden müssen. Je nach Saison beträgt der Warmwasserbedarf rund 120.000kWh/Jahr. Für den AC•Thor 9s wird keine Warmwassersicherstellung aktiviert, da die primäre Wärmequelle ein Biomasseboiler ist, der das ganze Dorf abdeckt, wodurch die Mindesttemperatur kosteneffizient gehalten wird. An Tagen, an denen zu wenig Sonnenstrom zur Verfügung steht, wird – sobald die Temperatur im Warmwasserboiler und im Pufferspeicher unter 40°C sinkt – die Biomasseheizung genutzt, bis eine Temperatur von 60°C erreicht ist. Die Temperatur für die PV-basierte Heizung ist auf 75°C eingestellt, um ein Maximum an Energie in Form von thermischer Energie zu speichern.

Mit dem PhotovoltaikPower-Manager AC•Thor 9s kann stufenlos und je nach PV-Überschuss der Eigenverbrauch erhöht werden.
Mit dem PhotovoltaikPower-Manager AC•Thor 9s kann stufenlos und je nach PV-Überschuss der Eigenverbrauch erhöht werden.Bild: My-PV GmbH/©Hartwig Zögl

Flexible Regelung spart Kosten

Mit dem AC•Thor 9s ist ein hohes Maß an Flexibilität gegeben. Zu frühlingshafteren Temperaturen ab März wird keine Raumheizung benötigt und der Pufferspeicher wird abgeschaltet. Der AC•Thor 9s wird somit in Modus 1 geschaltet, das bedeutet, dass nur noch 9kW statt 18kW geregelt werden. Hierfür muss keine Verkabelung geändert werden. Der Betriebsmodus kann ganz einfach in den Einstellungen des Gerätes ausgewählt werden. Die Investitionsrendite des AC•Thor 9s beträgt für dieses Projekt drei Jahre, so der Hersteller. Angesichts der teuren Strompreise ist das Ziel, ein Maximum an selbsterzeugter PV-Energie zu nutzen. Aufgrund der niedrigen Einspeisevergütung ist die Erhöhung des Eigenverbrauchs von PV-Energie durch die Nutzung für Heizung und Warmwasser die effizienteste und kostensparendste Lösung. „Der AC•Thor 9s bietet mit der Betriebsart M3 ein hohes Maß an Flexibilität. Ab März brauchen wir die Raumheizung nicht mehr. Der 18kW Modus kann dann mit einem einfachen Klick in die Betriebsart 1 (9kW) geändert werden“, fasst der Hotelbesitzer seine Erfahrungen zusammen.