Die passende Berufskleidung

Rüstung des Handwerks

Mit den Ansprüchen an das Handwerk steigen auch die Ansprüche an die Berufskleidung. Den Träger beim täglichen Job schützen und unterstützen: Lange galt das als einzige Forderung an die Berufskleidung. Das soll sie heute natürlich immer noch leisten, allerdings erwarten Handwerker inzwischen auch einiges mehr von ihrer Kleidung.

Kornblau - die typische Farbe des SHK-Bereiches. Ob Latzhose, Bundhose oder Short hängt dabei von Einsatz, Bedarf und Vorliebe des Trägers ab. (Bild: Engelbert Strauss GmbH & Co. KG)
Kornblau – die typische Farbe des SHK-Bereiches. Ob Latzhose, Bundhose oder Short hängt dabei von Einsatz, Bedarf und Vorliebe des Trägers ab. (Bild: Engelbert Strauss GmbH & Co. KG)

Alles beginnt mit dem Einsatzort. Und der ist jedes Mal anders: Verwinkelte, ölverschmierte Leitungen im staubigen Kellergewölbe, komplexe Außenanlagen bei strömendem Regen, Reparaturen in Privatwohnungen – Handwerker wissen, dass jeder Job andere Ansprüche an sie und ihre Arbeit stellt. Und diese Ansprüche verlangen nicht nur Körper und Geist eine Menge ab, sondern auch dem Equipment. Installateure sind viel in Bewegung, wechseln häufig zwischen stehenden und knienden Arbeiten, brauchen ihr Werkzeug stets griffbereit und sind hartnäckigen Verschmutzungen ausgesetzt. Selbst Outdoor-Einsätze sind nicht ungewöhnlich – und auch bei schlechtem Wetter muss die Arbeit erledigt werden.

Maximaler Schutz für die Füße

Diese Bedingungen machen deutlich, dass Arbeitskleidung Schutzrüstung, Gehilfe, verlässlicher Partner und Berufsidentität in einem ist. Wer das perfekte Arbeitsoutfit sucht, muss sich deshalb zunächst einige Fragen stellen: Welche Körperpartien beanspruche ich besonders? Wo benötige ich viel Bewegungsfreiheit? Welches Hilfsmittel muss ich griffbereit am Körper tragen? Arbeite ich vermehrt draußen und muss mich die Kleidung vor bestimmten Einflüssen schützen? Denn Schutz ist gerade im Handwerk das A und O. Besonders wichtig ist dabei das Schuhwerk. Die richtigen Schuhe schützen nämlich nicht bloß die Füße, sondern unterstützen viele Bewegungsabläufe, schonen die Gelenke und sorgen für einen sicheren Stand. Dabei unterscheidet man Schutzklassen, die durch die Europäische Norm EN ISO20345 definiert sind. Die gängigsten Sicherheitsschuhe tragen die Schutzklasse S1, S2 oder S3. Während S1 Sicherheitsschuhe lediglich mit einer Schutzkappe aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff ausgestattet sind, verfügen S2 Schuhe zusätzlich über wasserabweisendes Obermaterial und S3 Schuhe über einen Durchtrittschutz. Welche Sicherheitsschuhe innerhalb eines Berufsfeldes Vorschrift sind, bestimmt die jeweilige Berufsgenossenschaft. Aber aufgepasst: Einige Sicherheitsschuhe tragen die Kennzeichnung ‚ESD‘. Diese Schuhe schützen spannungsempfindliche elektronische Bauteile wie Platinen oder Messgeräte vor Durchströmung und Beschädigung. Durch ihren geringen elektrischen Durchgangswiderstand eignen sich ESD-Schuhe allerdings nicht für Arbeiten an spannungsführenden Anlagen, wie sie z.B. Elektroinstallateure verrichten. In diesen Bereichen empfiehlt sich vielmehr isolierendes Schuhwerk. Nähere Informationen über die für ihren Job geeigneten Schuhe erhalten Handwerker bei der Berufsgenossenschaft.

Das Wunderwerk Arbeitshose

Sie ist der beliebte Klassiker unter den Handwerker-Hosen: Die Bundhose. Und diesen Ruf trägt sie zurecht – schließlich bringt eine gute Bundhose alles mit, was es für das körperlich anspruchsvolle Arbeiten braucht: Bequeme Schnittführung für ein gutes Tragegefühl in Bewegung, jede Menge Taschen zum praktischen Verstauen von Handwerkzeug sowie eine robuste Fertigung. Denn die Hose eines Handwerkers muss so einiges aushalten. Gute Bundhosen unterstützen das tägliche Arbeiten außerdem durch praktische Zusätze wie verstärkte Kniepartien: Der Hersteller Engelbert Strauss setzt dabei z.B. auf bXeric, ein doppelt gewebter Spezialstoff aus Polyamid und Elasthan. Trotz der robusten Textilstruktur bleiben die verstärkten Partien beweglich und bequem. Für längeres Knien empfiehlt sich aber der Einsatz von Kniepolstern. Die meisten Bundhosen verfügen über spezielle Taschenvorrichtungen, in die Kniepolster eingesetzt werden können – das schont die Gelenke und erleichtert das Arbeiten spürbar. Ähnlich ausgestattet und unter Installateuren beliebt ist die Arbeitslatzhose. Sie überzeugt durch perfekten Sitz, geschützte Nierenpartie und mehr Stauraum durch Fächer und Taschen im Latz. Hochwertige Latzhosen setzen zudem auf Bewegungskomfort z.B. durch dehnbare Rückenpartien – so bleibt die Bewegungsfreiheit auch beim Bücken oder knienden Arbeiten gewahrt.

Schutz für jede Schicht

Wetterschutz ist eine wichtige Funktion von Arbeitsjacken. Welcher Jackentyp sich für den Job empfiehlt, hängt deshalb auch von der Frage ab, ob es oft zu Außeneinsätzen unter widrigen Bedingungen kommt. Bei starkem Regen halten Jacken mit spezieller Membrantechnologie wie z.B. Dryplexx ihren Träger trocken. Dryplexx-Textilien sorgen für eine wasserdichte Wetterschutzschicht und garantieren gleichzeitig Atmungsaktivität – so gerät man auch bei viel Bewegung im Inneren der Jacke nicht ins Schwitzen. Beim häufigen Wechsel zwischen drinnen und draußen wird es mit der falschen Jacke schnell mal zu warm oder zu kalt. Hier heißt die Lösung: Klimakomfort. Atmungsaktives Funktionsgewebe sorgt dabei für einen optimalen Temperaturaustausch. Die im Inneren der Jacke entstehende Feuchtigkeit wird über das spezielle Textilgewebe nach außen abgegeben. Aber Vorsicht: Die Atmungsaktivität einer Jacke kann nur gewährleistet werden, wenn auch die darunterliegenden Bekleidungsschichten entsprechend atmungsaktiv sind. Ein dickes Baumwollshirt bremst den Klimakomfort jeder noch so hochwertigen Funktionsjacke aus! Wer im Job keinen Wetterschutz benötigt, kann auch auf sogenannte ‚Midlayer‘ zurückgreifen. Die modernen Fleeceprodukte sind ein atmungsaktiver Wärmespeicher und lassen sich, wenn es doch mal deutlich kälter wird, hervorragend als zweite Schicht unter einer dickeren Jacke tragen. Wer auf alle Eventualitäten vorbereitet sein möchte, dem sei eine 3 in 1 Funktionsjacke ans Herz gelegt: Diese vereint eine wetterschützende Außenjacke mit einer wärmenden Fleecejacke. Je nach Wetterlage können sie voneinander getrennt und so separat getragen werden.

Arbeitskleidung ist Teamwear!

Keine Frage: Funktionalität und Schutz stehen bei Berufskleidung noch immer an erster Stelle. Moderne Arbeitskleidung ist aber längst nicht mehr bloß Mittel zum Zweck. Sie kann, darf – und sollte auch – gut aussehen! Denn in Zeiten des Fachkräftemangels ist es nur vernünftig, wenn das Handwerk seine Professionalität auch optisch nach außen trägt. Moderne Handwerksbetriebe gehen mit der Zeit, sie setzen auf Teamgeist, ein auffälliges Auftreten, sie möchten gesehen und wiedererkannt werden. Das bedeutet freilich nicht, dass Traditionen und altbewährte Qualitätsansprüche aufgegeben werden -vielmehr kommt etwas dazu, als das etwas verschwindet. Wer sich mit seinem Betrieb und Beruf identifiziert und als Teil davon empfindet, ist mit mehr Motivation und Spaß dabei. Wenn Arbeitskleidung als Teamwear verstanden wird, stiftet sie ein solches Gemeinschaftsgefühl. Engelbert Strauss hat deshalb eigene Kollektionslinien für das Handwerk entwickelt und den Branchen ihren eigenen, unverwechselbaren Look verliehen – sogar mit der Möglichkeit, Outfits durch Unternehmenslogos zu veredeln. Neben dem Teamgedanken geht es dabei aber auch um die Besonderheiten jedes Einzelnen: Nicht nur, weil Betriebe wachsen und Ausstattungen erweitert werden müssen, sondern vor allem, da jeder anders ist und seinen persönlichen Stil verkörpern möchte. Eine breite Auswahl an Größen, Farben und Passformen machen diese Selbstverwirklichung möglich. Denn Teamgeist und Individualität sind gleichermaßen die Werte, die das moderne Handwerk ausmachen – und moderne Arbeitskleidung hilft dabei, sie zum Ausdruck zu bringen.

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