Normänderung für estrichbündige Bürstenkanäle im Raum

Sollen Bürstenkanalsysteme im Raum umgesetzt werden, ist darauf zu achten, dass diese verschließbar sind.
Sollen Bürstenkanalsysteme im Raum umgesetzt werden, ist darauf zu achten, dass diese verschließbar sind.Bild: Pohlcon

Mit einer Änderung der Normenreihe EN 61084 umfasst diese nun auch den Umgang mit estrichbündigen Bürstenkanälen und stellt klar: Die Bürstenleiste darf offen bleiben, wenn die Installation an der Wand entlang läuft. Sobald die Bürstenleiste die Wand verlässt, muss sie verschließbar sein. Die Lösung Chali von Pohlcon erfüllt diese Anforderung und bietet damit einen normgerechten, flexiblen Zugang zu Strom und Datennetzen auch mitten im Raum. Damit ist sie insbesondere für Büros und öffentliche Gebäude prädestiniert.

Seit dem 28. April gibt es den neuen Normentwurf zur DIN EN IEC 61084 Teil 2-2. Diese Norm befasst sich mit den besonderen Anforderungen von Installationskanalsystemen für die Montage unter- sowie aufflur und bodenbündig. Die zukünftige Normenreihe DIN EN IEC 61084 entspricht weitgehend der bisher gültigen Normenreihe DIN EN 50085, da deren Inhalt in die aktuellen Arbeiten zu IEC 61084 übernommen worden ist. Beide Normen sind vorerst parallel gültig: Die Normenreihe DIN EN 50085 wird erst nach fünfjähriger Übergangszeit zurückgezogen. Eine wichtige Änderung der Normenreihe EN 61084 betrifft allerdings die sogenannten Service Units. Mit Service Units werden alle Einheiten bezeichnet, die einen Zugang zu Steckdosen bieten. In der bisherigen Kommunikation galt das ausschließlich für Bodenauslassdosen.

Auch Bürstenkanäle sind Service Units

Mit der Änderung in der Normenreihe werden hiermit nun auch estrichbündige Bürstenkanäle beschrieben: Die sind nach dieser Definition keine Kanallängen, sondern zwei Meter lange Service Units. Allerdings muss zwischen offenen estrichbündigen Kanälen mit Bürstenleiste und abdeckbaren estrichbündigen Bürstenkanälen unterschieden werden. Gemäß der Normanpassung ist es normkonform, offene Bürstenkanäle zu planen und zu verbauen, wenn die Öffnung im Bereich der Wand, maximal 30mm von dieser entfernt, eingesetzt wird. Sofern die Bürste nicht zur Wand hin, sondern in den Raum ausgerichtet ist, ist der Einsatz nicht normkonform.

Normgerechte Lösung für Systeme im Raum

Für die Verlegeart im Raum gelten weiterhin die Regelungen der DIN EN 50085. Diese besagt, dass Elektroinstallationskanalsysteme im ungenutzten Zustand mindestens die Schutzart IP20 erfüllen müssen und nicht genutzte Öffnungen zu verschließen sind. Für die Planung und den Einsatz von Bürstenkanalsystemen bedeutet das, dass diese nur dann der Norm entsprechen, wenn die Öffnungen abdeckbar konstruiert sind. Auf diesem Prinzip basiert die Konstruktion des estrichbündigen Bürstenkanals Chali. Im nicht genutzten Zustand wird die Bürstenleiste durch eine Kabelauslassklappe, die der Schutzart IP30 entspricht, gesichert. Werden Kabel ausgeführt, wird die Kabelauslassklappe bündig versenkt. Damit ist nicht nur eine Planung und Montage von Bürstenkanälen, deren Bürsten in den Raum hinein positioniert sind, möglich, auch ihre Platzierung quer durch den Raum ist auf diese Weise normkonform.