Neue Ebene des Wohnens

Wer regelmäßig unsere Zeitschrift liest, weiß, dass uns neben den technischen Hintergründen der einzelnen Systeme und Lösungen auch immer eine gewisse menschliche, spielerische Komponente antreibt. Smart Home als Projekt zu verstehen, was den persönlichen Bedürfnissen an die eigene Lebensumwelt entspricht, hat einen selbstbestimmenden und individuellen Charakter: Eine neue Ebene des Wohnens und des Gestaltens.
Am Anfang der Planung steht dabei der simple Wunsch nach einer Funktion, die mich in meinem Alltag unterstützt und mir diesen erleichtert. Oder eben auch die Einsicht, dass ich lange zur Tür brauche, die Rollladensteuerung nur schwer erreiche oder der Weg zum Lichtschalter beschwerlich wird. Ab hier ist die Bandbreite schier unendlich: von der Mediastation im Wohnzimmer über eine Szenensteuerung der Zimmerbeleuchtung bis hin zum Komplettpaket aus Gebäudesteuerung, Monitoring und Überwachungstechnik. Hat man einmal angefangen, findet man immer neue Komponenten und technische Lösungen, die man umsetzen kann und möchte.

Die Individualisierung des Gebäudes endet damit heute nicht mehr bei der passenden Wandfarbe und der dekorativen Raumeinrichtung. Smart Home impliziert eine neue Ebene des Wohnens, die sich auf die Funktionen der heimischen vier Wände bezieht und diese zu individualisieren vermag. Das angestrebte Resultat ist eine höhere Lebensqualität. Das viel zitierte Beispiel des automatisch aufgebrühten Kaffees am Morgen in Kombination mit der passenden Musik zum Aufwachen sei hier als passendes Sinnbild nur am Rande erwähnt.

Spinnt man den Faden weiter und erweitert sein Blickfeld, wird schnell klar, dass sich diese Individualisierung nicht nur auf das Smart Home beschränkt. Die im Trend liegenden Konzepte des New Work und der digitalen Transformation berühren jetzt schon jeden Teilaspekt unseres Lebens. Und auch hier setzt sich die Individualisierung auf der funktionalen Ebene weiter durch. Das startet bei der am Menschen ausgerichteten Beleuchtung im Büro – Human Centric Lighting – geht über das digitale und individuell zugeschnittene Schließsystem und endet (längst nicht) bei der Messung der Raumauslastung. Oder doch wieder beim automatisch aufgebrühten Kaffee.

Natürlich gibt es gemessen an den zahllosen technologischen Möglichkeiten bei der Umsetzung genügend Fallstricke. Vor allem das Thema Security bei Smart-Home- und Smart-Building-Lösungen begleitet uns beispielhaft derzeit nahezu täglich. Doch bietet der Ausblick auf eine höhere Lebensqualität genügend Anreize, diesen Entwicklungen beizuwohnen und ihnen gegenüber positiv gestimmt zu sein. Denn klar ist auch, dass wir – gemessen an der Geschwindigkeit der technischen Entwicklung – gerade erst die Spitze des Eisbergs erreicht haben.

Es bleibt also spannend, was die Zukunft noch an funktionellen Helfern für uns bereithält, die uns bei der Individualisierung unserer (Lebens-)räume helfen können. Getreu unserem Motto ‚Elektroinstallation und Gebäudetechnik im 21. Jahrhundert‘ werden wir Sie natürlich darüber informieren!

Von daher wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der aktuellen Ausgabe 4 der GEBÄUDEDIGITAL!

Florian Streitenberger

Redaktion GEBÄUDEDIGITAL