Nachhaltiges Energiemanagement mit USV

Nachhaltiges Energiemanagement mit USV

Eigenstromnutzung mit smartem Energiespeicher

Als zertifiziertes Biohotel zählt das Eggensberger im Allgäu zu den Vorreitern der Nachhaltigkeit. Dazu trägt das Energiekonzept bei: Der Strombedarf wird großteils mit einer Photovoltaikanlage und einem BHKW gedeckt. Doch während vor allem die PV-Anlage tagsüber Strom erzeugt, ist der Bedarf am Abend am höchsten. Um dennoch eine hohe Eigenstromnutzung zu erreichen, muss diese Differenz überbrückt werden. Hier kommt der Sirio Power Supply (SPS) von Riello Power Systems zum Einsatz. Der intelligente Energiespeicher steuert die Speicherung der Überschussproduktion und speist sie bei geringer Sonneneinstrahlung wieder ein. Die integrierte USV bietet Schutz vor Stromausfall und steigert die Netzqualität.

Als erstes zertifiziertes Biohotel im Allgäu zählt das Hotel Eggensberger in Hopfen am See zu den Vorreitern des Trends Nachhaltigkeit. Dazu trägt nicht zuletzt das innovative Energiekonzept bei. (Bild: Biohotel Eggensberger)

Als erstes zertifiziertes Biohotel im Allgäu zählt das Hotel Eggensberger in Hopfen am See zu den Vorreitern des Trends Nachhaltigkeit. Dazu trägt nicht zuletzt das innovative Energiekonzept bei. (Bild: Biohotel Eggensberger)

Das Biohotel hat sich dem Ziel verschrieben, seinen Gästen höchsten Komfort zu bieten – ohne die Umwelt unnötig zu belasten. „2014 wollten wir auch in Bezug auf Energieeffizienz eine Vorreiterrolle in der energieintensiven Hotelbranche einnehmen“, erklärt Andreas Eggensberger, Geschäftsführer der Eggensberger OHG. „Unser Plan war es, unseren Eigenverbrauch mit erneuerbaren Energien, die zum größten Teil selbst gewonnen werden, abzudecken.“ Dies sollte vor allem durch die Erweiterung der bereits bestehenden Photovoltaik-Anlage von 50 auf 170kWp gelingen. Aus diesem Grund erkundigte sich der Betreiber nach einem geeigneten Anbieter und stieß dabei auf GermanPV, ein herstellerunabhängiges PV-Systemhaus, das mit anderen in der Sonnenstromtechnik aktiven Unternehmen gemeinsam ganzheitliche Energiekonzepte entwickelt. „Gerade die Unabhängigkeit von einem bestimmten PV-Hersteller war für uns ein wichtiges Argument für die Beauftragung“, bemerkt Eggensberger.

Die bestehende Photovoltaikanlage wurde im Jahr 2014 von 50 auf 170kWp erweitert. (Bild: Biohotel Eggensberger)

Die bestehende Photovoltaikanlage wurde im Jahr 2014 von 50 auf 170kWp erweitert. (Bild: Biohotel Eggensberger)

Maximierung der Eigenstromnutzung gefordert

Zu Beginn des Projekts analysierte das Systemhaus den Strombedarf des Hotels. Im Rahmen der Untersuchungen stellte man fest, dass der Verbrauch im Tagesverlauf kontinuierlich ansteigt, bis er etwa um 18 Uhr sein Maximum erreicht. Dabei beträgt die Grundlast 20kW mit Leistungsspitzen von bis zu 112kW. Der Einsatz einer größer dimensionierten Anlage – eine PV-Leistung von 167,8kWp wurde angestrebt – würde also dazu führen, dass während der Sonnenstunden, besonders in der Mittagszeit, mehr Energie produziert wird, als im Hotel benötigt wird. Am Abend, wenn die Produktion der PV-Anlage nachlässt bzw. endet, steht dagegen nur wenig Eigenstrom zur Verfügung. Sollte das Hotel aber vor allem im Sommer weitestgehend unabhängig vom öffentlichen Stromnetz sein, müsste ein hoher Grad an Eigenstromversorgung erreicht werden. Daher ist es notwendig, die tagsüber produzierte Überschussenergie zu speichern und bei Bedarf an die Verbraucher abzugeben. Hierfür arbeitet GermanPV mit Riello Power Systems zusammen. Das Unternehmen hat eigens für die Ergänzung von PV-Anlagen und anderen regenerativen Energiequellen den sogenannten SPS-Speicher entwickelt. „SPS-Speicher können beliebig viele kleine bis mittlere Systeme der Stromerzeugung aus verschiedenen Energiequellen wie Solar- und Windenergie sowie BHKW und USV-Anlagen integrieren und managen“, umreißt Mathias Sigl, Geschäftsführer von Riello Power Systems, den Funktionsumfang. Durch einen externen Batteriespeicher, der entsprechend den Anforderungen der Last dimensioniert ist, erlaubt es das Gerät, regenerativ erzeugte Energie zu speichern, um sie dann am Abend oder bei geringer Sonneneinstrahlung wieder einspeisen zu können. Hierbei kann ein Wirkungsgrad von 96 Prozent erreicht werden.

Energiemanagementsystem und USV-Anlage in einem

So übernimmt die Anlage das Management aller Energiequellen inklusive der eigenen Erzeugungsanlagen und der Verbraucher. Die Steuerung und Überwachung der eingesetzten Bleigel-Batterien erfolgt über das integrierte Programm Battery Care System. Dieses stellt die Leistungsfähigkeit sowie Zuverlässigkeit der Batterien sicher, indem die Ladung mit zwei Spannungskennlinien erfolgt, um den notwendigen Ladestrom zu optimieren. Damit zusätzlich die Lebensdauer verlängert wird, verfügt das System über eine temperaturabhängige Spannungskompensierung und einen Entladungsschutz. Durch den integrierten Ausgangstransformator wird die galvanische Trennung zwischen Verbraucher und Batteriesystem gewährleistet. „Doch im Gegensatz zu handelsüblichen Systemen verfügt der SPS-Speicher nicht nur über alle Funktionalitäten eines Speichers, sondern auch über die einer Doppelwandler-USV“, so Eggensberger. Mithilfe der integrierten USV-Anlage bietet der SPS-Speicher zusätzlich Schutz für alle angeschlossenen Verbraucher. Gleichzeitig verbessert das Gerät durch Ein- und Ausgangsfilter die Stromqualität. Dies ist wichtig, da vor allem regenerative Energie anfällig für Netzprobleme, z.B. Verzerrungen, Spannungsabfälle und -spitzen sowie Frequenzschwankungen, ist.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: Corning Incorporated
Bild: Corning Incorporated
Mehr Effizienz mit Glasfaser bis zum Netzwerkrand

Mehr Effizienz mit Glasfaser bis zum Netzwerkrand

Im Juni 2021 wurde das EU-Klimagesetz beschlossen. Demnach soll die europäische Union bis 2050 klimaneutral sein. Da der Bausektor für mehr als ein Drittel aller jährlichen Treibhausgasemissionen weltweit verantwortlich ist, liegt noch viel Arbeit vor Gebäudeplanung, Konstruktion und Beratung, um Klimaneutralität zu erreichen. Auch die zur Gebäudeinfrastruktur gehörige Datenverkabelung kann hier ihren Beitrag leisten. Die Menge ’smarter‘ und vernetzter Geräte nimmt stetig zu, eine Fiber-to-the-Edge-Architektur kann helfen, Emissionen zu verringern.

Bild: ABB AG
Bild: ABB AG
Messen, überwachen 
und optimieren

Messen, überwachen und optimieren

Intelligente Messsysteme wurden bisher überwiegend in Neubauten eingebaut. Durch das Messstellenbetriebsgesetz haben sich die Rahmenbedingungen seit 2017 jedoch geändert. Zur Verwirklichung der Klimaschutzziele werden zunehmend erneuerbare Energien gepaart mit Speichereinheiten in der Energieversorgung eingesetzt. Neben der Energiequelle ist auch der effiziente Energieverbrauch entscheidend. Um diesen effektiv zu überwachen und zu steuern, werden Energieversorger und Messstellenbetreiber künftig immer mehr intelligente Messsysteme und moderne Messeinrichtungen einsetzen.

Bild: B.E.G. Brück Electronic GmbH
Bild: B.E.G. Brück Electronic GmbH
Mode im perfekten Licht

Mode im perfekten Licht

Mode ist Ausdruck von Zeitgeist, sozialer Stellung und Persönlichkeit. Das belgische Hasselt widmet der Geschichte der Mode und den zeitgenössischen Designern ein eigenes Museum. Eine besondere Rolle in den Ausstellungen spielt die Beleuchtung. Hierfür wurde eine flexible und einfach programmierbare Lösung gesucht, die auch den Themen Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit Rechnung trägt. Fündig wurde man beim DALI-Link-System von B.E.G., das sich mit dem gesamten Gebäude vernetzen lässt.

Bild: Robert Bosch GmbH
Bild: Robert Bosch GmbH
Strom und Wärme für das Krankenhaus Erkelenz

Strom und Wärme für das Krankenhaus Erkelenz

Das Hermann-Josef-Krankenhaus (HJK) Erkelenz soll zu einem Vorzeigeprojekt für die klimafreundliche Energieversorgung von morgen werden. Robert Bosch und Hydrogenious LOHC NRW zeigen am HJK zum ersten Mal die Koppelung von Wasserstoff-Technologien in einer wirtschaftlich relevanten Größe. Das Projekt soll einen Beitrag zur Energiewende leisten und mit seinen Forschungsergebnissen zum Strukturwandel im Rheinischen Revier beitragen. Das Helmholtz-Cluster Wasserstoff (HC-H2), das aus dem Forschungszentrum Jülich hervorgegangen ist, koordiniert das Demonstrationsvorhaben.