2-Komponenten-Gele

Flexible und beständige Abdichtung

Auf deutschen Baustellen werden täglich zahlreiche Kabelabzweigkästen und Verbindungsdosen installiert. Nach der Installation ist ein ausreichender Schutz gegen eindringendes Wasser unabdingbar, damit Kurzschlüsse vermieden werden. Während im Erdreich Kabelleitungen mithilfe der Gießharz- und Warmschrumpftechnologie verbunden werden, eignet sich für die Isolation elektronischer Bauteile oder elektrischer Verbindungen der Einsatz flexibler 2-Komponenten-Gele.
Gele werden nicht nur aufgrund ihrer guten Isoliereigenschaften gegen eindringende Feuchtigkeit eingesetzt, sondern auch hinsichtlich ihrer guten Medienbeständigkeit. Das heißt, dass die Produkte beständig gegen Salzwasser, Reinigungsmittel, verdünnte Säuren und Laugen sind. Klassische Anwendungsbereiche sind elektrische Verbindungen z.B. in Autowaschanlagen, Schwimmbädern oder in Feuchträumen. „Da der Markt kontinuierlich neue Entwicklungen für effiziente Isolations- und Verbindungstechniken im Bereich der Niederspannung fordert, wurden in den vergangen Jahren neue Gel-Produkte für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche entwickelt“, erklärt Ralf Losen, Geschäftsbereichsleiter Elektroprodukte bei Mankiewicz Resins. Entscheidet sich der Monteur für die Verwendung der Gel-Technologie im Rahmen eines Bauprojekts, sind folgende Schritte für eine nachhaltige Installation zu beachten: Vor dem Verguss der Gelmasse kann der Monteur wählen, ob er die beiden Komponenten (Harz und Härter) selbst in einem Messbecher zusammen mischt, sie in einem Mischbeutel miteinander vermengt, oder das Gel fertig gemixt direkt aus einer Kartusche presst. „Die Verarbeitung von 2-Komponenten-Gelen geht relativ schnell und leicht von der Hand und hat sich schon bei zahlreichen Projekten unserer Kunden bewährt“, erklärt Losen. Ein effektiver Isolationsschutz ist bereits nach zehnminütiger Verarbeitungszeit gewährleistet. Das exzellente Fließverhalten der Materialien trägt ebenfalls zur bequemen Handhabung bei. Der Aushärtungsprozess erfolgt dabei ohne zusätzliche Wärmeentwicklungen.

Gel-Technologie – Widerstands- fähigkeit und erhöhter Schutz

„Im Normalfall hält das verarbeitete Gel unbegrenzt, sofern es nicht mit aggressiven Säuren oder Laugen in Verbindung kommt“, so Ralf Losen. Nach dem Verguss zeichnen sich die 2-Komponenten-Gele durch ihre Hitze- und Kältebeständigkeit bei Temperaturen von -40 bis +90°C aus. „Unsere Entwicklungsabteilung hat zuletzt ein 2-Komponenten-Silikongel mit einer Temperaturbeständigkeit bis zu +140°C entwickelt. Nach dem Aushärtungsprozess ist das Gel elastisch, weist vibrationsdämpfende Eigenschaften auf und hat eine Durchschlagsfestigkeit von >20kV“, erklärt Losen. Die Topfzeit, das heißt, die Verarbeitungszeit der reaktiven Komponenten, kann bei den unterschiedlichen Gel-Lösungen variieren. Bei 2-Komponenten-Gelen, die auf der Basis von Kohlenwasserstoffharzen gefertigt wurden, kann diese bei einem Mischungsverhältnis beider Komponenten von 1:1 bei +23°C 40min. betragen. „Unser neues Silikongel hingegen hat bei dem selben Mischungsverhältnis eine Topfzeit von gerade einmal zehn Minuten“, erklärt der Geschäftsbereichsleiter. Mit den geeigneten Kabelabzweigkästen kann mitunter die IP-Schutzklasse IP68 erreicht werden, die den dauerhaften Schutz gegen Eindringen von Wasser auf unbestimmte Zeit gewährleistet.

Transparent im Einsatz und keine Gesundheitsgefährdung

Im Gegensatz zu den meisten Standard-Polyurethanharzen sind 2-Komponenten- Gele transparent. Der Installateur kann zu jeder Zeit nachvollziehen, ob die Verbindung korrekt verbunden worden ist und ob die Kontaktstellen vollständig mit dem Gel umschlossen sind, damit der benötigte Isolationsschutz gewährleitstet wird. Zudem kann die Verbindung direkt überprüft werden, da sich der Stechkanal direkt wieder verschließt. Sind bei der Verarbeitung von Polyurethanharzen oder Epoxidharzen stets Sicherheitshinweise zu beachten, besteht bei der Verwendung von 2-Komponenten-Gelen keine Gefahr für den Anwender. Gele, die in der Elektroinstallation zur elektrischen Isolation eingesetzt werden, haben den Vorteil, dass sie keine spezielle Kennzeichnung besitzen, die auf etwaige Gefahren hinweisen. Dadurch kann sich der Monteur sicher sein, keinen gesundheitlichen Gefahren beim Verarbeiten ausgesetzt zu sein. Der Einsatz von 2-Komponenten-Gelen in einer Standard-Verbindungs-Garnitur ist nicht zu empfehlen, da im Gegensatz zur Gießharz-Technologie keine mechanische Festigkeit bzw. keine Zugentlastung gewährleistet werden kann. Weiterhin sollten die silikonhaltigen Gele nicht in Bereichen angewendet werden, in denen lackiert oder geklebt wird, da die Gefahr besteht, dass Silikonöle die Oberflächen von Substraten kontaminieren könnten. Alternativ können bei diesen Anwendungsfällen die 2-Komponenten-Gele auf Basis von Kohlenwasserstoffharzen verwendet werden.


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