Bluesmart sichert Franziskanerinnen Kloster

Schlüsselverlust mit glücklichem Ausgang

Hin und wieder ging ein Schlüssel verloren im Kloster der Franziskanerinnen der ewigen Anbetung von Schwäbisch Gmünd e.V. Das letzte Ereignis gab einen Impuls, der vieles veränderte. Anstatt in dem Komplex mit rund 220 Türen neue mechanische Zylinder einzubauen, tauschte man die alte Technik gegen Elektronik aus. Seither sichert das Bluesmart-System von Winkhaus die Liegenschaft.
Die dezenten Optik des blueSmart Schließsystems ordnet sich der Raumarchitektur unter.
Die dezenten Optik des blueSmart Schließsystems ordnet sich der Raumarchitektur unter. Bild: Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG

Die vor rund zwanzig Jahren bezogene Klosteranlage ist die jüngste Europas. Zur Sicherung der Zugänge und Türen boten sich die unterschiedlichsten Systeme an. Daher stellte sich die Frage: Was muss eine Schließanlage können, die ins Kloster geht? Dies herauszufinden und die passende Lösung auszuwählen, dauerte ein paar Wochen. 18 Schwestern wohnen derzeit in dem Kloster, das als Altersruhesitz dient. Die jüngste von ihnen ist 69, die älteste zählt bereits 100 Lebensjahre. Gesucht wurde daher ein System, das auch für Betagte leicht zu handhaben ist. Die Architektur des Klosterkomplexes ist von schnörkelloser Ästhetik. Dieser sollten sich die Schließanlagenkomponenten optisch unterordnen. Da neben den Schwestern auch Übernachtungsgäste, Besucher, Seminarteilnehmer sowie Patienten und Mitarbeiter des Hospitzgebäudes ein- und ausgehen, waren Bewegungsfreiheit und z.B. auch eine sichere Verwahrung von Medikamenten wichtige Aspekte. Außerdem gab es bestehende Drittsysteme wie die Arbeitszeiterfassung, die es zu integrieren galt. Und schließlich sollte das ganze System auch unkompliziert verwaltet werden können.

Umrüstung ohne Türumbau

Vier Zutrittskontroll-Systeme kamen in die engere Wahl und unterzogen sich einem Praxistest. „Das hat sich gelohnt, um Klarheit zu gewinnen, welches Produkt das beste ist“, sagt Manfred Welzel, Geschäftsführer des Klosters. Gemeinsam mit dem Sicherheitsspezialisten Reif aus dem nahen Heroldstatt fand die Klostergemeinschaft die Lösung: Die elektronische Zutrittsorganisation Bluesmart erfüllt ale Anforderungen. Rund 200 knauflose und daher dezente Türzylinder hat das Reif-Team in die bestehenden Türen montiert. Türumbauten waren nicht notwendig, weil die elektronischen Zylinder die gleichen Abmessungen haben wie die vorhandenen mechanischen und nicht verkabelt werden müssen. Lediglich die Aufbuchleser an den Außenzugängen zum Kloster und Hospiz wurden online an einen zentralen PC angeschlossen. Die Aufbuchleser sind wichtige Schnittstellen im virtuellen Netzwerk der Schließanlage. Dort werden die elektronischen Bluesmart Schlüssel eingeführt, erkannt und mit der jeweiligen Zutrittsberechtigung beladen. So vergibt der Aufbuchleser tagesaktuelle Berechtigungen für den zeitlich und örtlich begrenzten Zugang. Mit seiner Hilfe lassen sich auch Schließereignisse rückprotokollieren. So ist nachvollziehbar, wer z.B. wann Zugang zum Medikamentenschrank im Hospiz hatte.

Für den Austausch der mechanischen Türzylinder waren keine Umbauarbeiten erforderlich. Die elektronischen Zylinder haben dieselben Anmessungen.
Für den Austausch der mechanischen Türzylinder waren keine Umbauarbeiten erforderlich. Die elektronischen Zylinder haben dieselben Anmessungen.Bild: Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG

Einfache Bedienung und Verwaltung

Insgesamt sind 170 elektronische Schlüssel im Einsatz. Mit ihnen können die Schwestern und die Angestellten des Klosters und des Hospizes ihr gewohntes Schließverhalten beibehalten. Dies war ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung. Denn das stabile Identmedium wird ohne Einfädelaufwand in den elektronischen Zylinder gesteckt und gedreht – schon zieht sich die Falle zurück. Das vermeidet gleichzeitig unnötige Kontakte mit Oberflächen. Darüber hinaus sind die wartungsfreien Bluesmart Schlüssel beständig gegen Handdesinfektionsmittel und vertragen dank wasserdichtem Gehäuse (IP68) sogar eine Wäsche. Die Schlüssel der dreißig Angestellten im Kloster und der rund 25 Hospiz-Angestellten haben eine Sonderausstattung: Sie tragen einen integrierten Zusatztransponder, mit dem sie sich am Zeiterfassungsgerät an- und abmelden. Die Programmierung der Schlüssel ist unkompliziert und kann wie die gesamte Schließanlage mithilfe der Software Bluecontrol virtuell von der EDV-Abteilung erledigt werden. „Für den Kunden war sehr wichtig, dass er für die Verwaltung der Anlage eine einfache, intuitiv zu erlernende und zu bedienende Software erhält, mit der Berechtigungsänderungen schnell und einfach vorgenommen werden können“, sagt Andreas Baumann, Geschäftsführer von Reif. „Wir haben dann eine vorkonfigurierte Gesamtsoftware übergeben, die die Haustechniker einfach übernehmen konnten.“ Aufgabe der Bluesmart Schlüssel ist es u.a. auch, Informationen schnell und kabellos zwischen den elektronischen Komponenten der Anlage zu übertragen. Jeder Schlüssel hat einen RFID-Chip im Inneren, der Nutzerrechte speichert und Befehle im Netzwerk sowie aus Türkomponenten ausgelesene Daten transportiert. Geht ein Schlüssel verloren, wird er in der EDV des Klosters einfach deaktiviert. Versucht dann jemand, über den außen angebrachten Aufbuchleser eine Zutrittsberechtigung zu erlangen, wird er von diesem als unberechtigt identifiziert.

Virtuelle Vernetzung

Das Sperren eines Schlüssels wird schnell wirksam, weil das Netzwerk von Bluesmart virtuell arbeitet. Es funktioniert offline und drahtlos zwischen den installierten elektronischen Komponenten, die miteinander kommunizieren. Im Gegensatz zu Online-Zutrittskontrollsystemen entfallen Verkabelungen, eine Vielzahl von Umsetzern oder Funkstrecken. Mit blueSmart können so Schließanlagen mit bis zu 196.000 Komponenten realisiert werden. Dabei ist die Anlage schnell installiert, denn bei Nutzung dieses virtuellen Netzwerks sind lediglich die Aufbuchleser, mit denen die Informationen und Befehle im virtuellen Netzwerk automatisiert verteilt werden, konventionell zu verkabeln. Mit der Umrüstung wurde vieles für die Schwestern und die Angestellten leichter: Ein einziger Schlüssel öffnet alle erlaubten Türen und niemand muss mehr nachts daran denken, die Außenzugänge abzuschließen. Denn diese Aufgabe übernimmt Bluesmart. Motorschlösser unterstützen das System an den Zugängen. Sie öffnen und verriegeln auf Befehl automatisch.

Autorin | Irena Byrdy-Furmanczyk, Senior Brandmanagerin, Aug. Winkhaus GmbH & Co. KG

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