Migrationsszenarien

Der Einsatz aktueller Lesetechniken in der Zutrittskontrolle erhöht die Sicherheit um ein Vielfaches. (Bild: primion Technology GmbH)
Der Einsatz aktueller Lesetechniken in der Zutrittskontrolle erhöht die Sicherheit um ein Vielfaches. (Bild: primion Technology GmbH)

Bei einer Migration sind zahlreiche Punkte zu beachten, darum sollte sie sorgfältig durchdacht werden. Anders als im Smart-Home-Bereich ist in einem Unternehmen mit vielen Türen und noch mehr Mitarbeitern das Umrüstungsszenario sehr komplex.

Harte Migration

Bei der harten Migration werden alle Ausweise durch die neue Technologie ersetzt. Gleichzeitig muss gegebenenfalls auch die Leserhardware getauscht werden, damit die reibungslose Kommunikation zwischen dem neuen Ausweis und dem Leser gewährleistet ist. In einem großen Unternehmen kann z.B. der Verantwortliche im Facility Management über verschiedene Kommunikationskanäle ankündigen, dass es aus Sicherheitsgründen Änderungen am Zugangskontrollsystem geben wird und neue Karten ausgegeben werden müssen. Entscheidend ist der Zeitpunkt, denn die Praxis hat gezeigt, dass kaum einmal alle Betroffenen gleichzeitig verfügbar sind. Ein Kollege ist im Urlaub, der andere krank, der dritte bei einem längeren Auslandseinsatz. Wenn nun das System trotzdem auf die neue Technologie umgestellt wird könnte es vorkommen, dass der Kollege, der aus dem Urlaub direkt in die Nachtschicht kommt, vor verschlossener Türe steht. Die Migration muss also sorgfältig geplant und die Mitarbeiter müssen frühzeitig informiert werden. Wenn außerdem die Hardware ausgetauscht werden muss, kann der Umbau meist nur nachts oder an einem Wochenende erfolgen.

Weiche Migration

Nun gibt es aber auch Szenarien, bei denen die Ausweise und Hardware-Komponenten nicht alle sofort getauscht werden sollen oder können. Manchmal sprechen finanzielle Erwägungen oder komplexe Betriebsabläufe gegen eine harte Migration. Die weiche Migration besteht aus mehreren Phasen. In der ersten Phase wird das System so konfiguriert, dass es sowohl die alten, als auch die neuen Ausweise akzeptiert. Dies ist bei Legic und Mifare möglich, sofern die Hardware dies unterstützt. In dieser Phase des Umbaus gibt es noch keine Änderungen bezüglich des Sicherheitsniveaus, der Umstieg wird lediglich vorbereitet. Die ersten neuen Ausweise werden ausgegeben und parallel zu den alten vom System akzeptiert. Die zweite Phase startet erst, wenn kein alter Ausweis mehr im Umlauf ist. Voraussetzung für die weiche Migration ist die lückenlose Dokumentation aller alten Ausweise, die noch im Umlauf sind und die Ausgabe der neuen Ausweise, die hinzukommen. Wie lange diese Phase andauert, entscheidet das Unternehmen. Alle Ausweise quasi über Nacht auszutauschen ist unter Umständen mit hohen Kosten und Aufwand verbunden. Darum wird dies oft schrittweise vollzogen. Sind dann alle alten Ausweise durch neue ersetzt worden, beginnt die finale Phase. Nun wird die Hardware neu konfiguriert, sodass keine Ausweise mit der alten Technologie mehr akzeptiert werden. Jetzt ist die Migration abgeschlossen und das gewünschte hohe Sicherheitsniveau erreicht. Ob sich ein Unternehmen für die harte oder die weiche Migration entscheidet, hängt von vielen Faktoren ab. Ist das System aber erst einmal umgestellt, ist die Schwachstelle geschlossen und Angreifern wird das Eindringen erheblich erschwert.

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