Universität Vechta: Zutrittskontrolle und Zeiterfassung

Im Jahr 2008 erfolgte der Auftrag der Universität Vechta zur Lieferung und Installation eines neuen Zutrittskontrollsystems mit Offline- und Online-Komponenten sowie mechatronischen Schlössern. In drei Auftragsphasen bis 2011 lieferte und installierte die Schroiff GmbH und Co. KG das neue Zutrittskontrollsystem. Auch in diesem Jahr sind wieder Erweiterungen geplant.
Seit 2008 setzt die Universität Vechta auf ein elektronisches Schließsystem. Bis dahin existierten mehrere alte mechanische Schließsysteme, und Nachbestellungen von Schlüsseln und Zylindern waren äußert kostspielig. Einige Zylinder hatten ihren Zenit überschritten und mussten sowieso ausgetauscht werden. Schlüsselverluste bedeuteten einen extrem hohen Arbeits- und Kostenaufwand. Kurz: Ein neues System war erforderlich. Es sollte sich dem Wachstum und den Veränderungen der Universität flexibel anpassen können.

Neues Zutrittskontrollsystem

‚So kam der Wunsch nach einem elektronischen Schließsystem auf‘, berichtet Carsten Wiese, Leiter Betriebstechnik an der Universität Vechta. Über eine Ausschreibung gewann die Schroiff GmbH und Co. KG aus Bremen 2008 das Projekt. Bereits 2007 hatte das Bremer Unternehmen zehn Personalzeiterfassungsterminals zum Anschluss an das Hochschul-Informations-System HIS an der Uni Vechta installiert. Ein Jahr später folgte dann der Auftrag zur Lieferung und Installation des neuen Zutrittskontrollsystems mit Offline- und Online-Komponenten sowie mechatronischen Schlössern. In drei Auftragsphasen bis 2011 lieferte und installierte Schroiff das neue Zutrittskontrollsystem.

Anwendungsalltag

Nutzer des elektronischen Schließsystems sind alle Angestellten der Universität: von den Lehrenden über externe Veranstalter, technisches Personal bis zu den Reinigungskräften. Als Medien zur Öffnung und Schließung befinden sich Karten und Transponder in Schlüsselanhängerform im Einsatz. Im Wesentlichen kommen drei Anwendungsfälle im Universitätsalltag zum Einsatz:

Standalone-Zutrittssystem

Büro- und Lagerräume sind mit den digitalen Schließzylindern Kaba elolegic (N-Line) ausgestattet. Das Standalone-Zutrittssystem überprüft die Nummer des elektronischen Schlüssels. Die Berechtigung wird durch einen grünen Leuchtring am Zylinder angezeigt, und durch Drehen des Zylinders kann die Tür geöffnet werden.

Intelligente Zylinder

Die Seminarräume der Universität und Räume mit besonderer Funktion sind mit intelligenteren Zylindern (U-Line) mit Datumsabfrage und einem Buchungsspeicher ausgestattet. Dieser Zylinder überprüft die Rechte auf dem Medium und ob ein gültiges Datum vorhanden ist. Ist das Datum älter als sieben Tage, wird der Zugang nicht gewährt. Das aktuelle Datum und Änderungen von Schließberechtigungen für die U-Line-Zylinder werden an Updatelesern auf das Medium übertragen. Insgesamt sechs solche Leser befinden sich derzeit auf dem Universitätsgelände.

Online-Einbindung

Die Außentüren und die der EDV-Räume schließlich sind online in das System eingebunden. So kann über das Netzwerk jederzeit direkt eingegriffen werden. Innerhalb der normalen Öffnungszeiten sind diese Türen für jeden zugänglich. Außerhalb dieser Zeit schalten Berechtigte durch Vorhalten des Chips die Tür für sechs Sekunden frei. Innerhalb dieser Zeit können sie die Uni betreten. Nach dem Zufallen der Tür wird diese elektronisch wieder verschlossen. Auf Wunsch kann, etwa bei einer Veranstaltung am Wochenende, eine Berechtigung auf dem Medium programmiert werden, durch die die Öffnungszeiten der Außentür selbst bestimmt werden können. In diesem Fall wird durch Vorhalten des Schlüssels die Tür solange freigeschaltet, bis sie durch nochmaliges Vorhalten wieder verschlossen wird.

N- und U-Line

Es werden zwei Produktlinien unterschieden: Die N-Line erlaubt den einfachen elektronischen Zutritt ohne Zeit- und Ereignisspeicherfunktion. Verlorene oder abhanden gekommene Medien können dank der Elektronik sofort ausgesperrt werden. Rund 400 N-Line-Komponenten kommen in Vechta zum Einsatz. Bei der U-Line wird die dezentrale Vergabe von zeitlimitierten Zutritten möglich. Berechtigungen werden von der Software Kaba exos 9300 verwaltet und können auf das Benutzermedium gespeichert werden. Gut 200 U-Line-Komponenten werden an der Universität genutzt. Ein Ereignisspeicher ist in der Türelektronik und im Schlüssel integriert. Insgesamt sind derzeit 50 Online-Durchgänge eingerichtet.

Erweiterung noch 2012

Auch für den Neubau, der in ein paar Monaten fertig gestellt sein wird, ist der Einbau des Zutrittkontrollsystems geplant. Damit wird die vorhandene Lösung um fünf weitere Online-Durchgänge sowie 20 U-Line Zylinder ergänzt. Ebenfalls noch 2012 liefert Schroiff eine Kaba SAP B-COMM-Kommunikationsschnittstelle.

Vorteile des elektronischen Schließsystems

‚Im Unterschied zum vorherigen Einsatz mechanischer Schlüssel ist die Situation jetzt vor allem entspannter‘, erklärt Wiese. Die Gebäudesicherheit kann jetzt einfacher gewährleistet werden. Das Ausgeben und Einziehen von Schlüsseln bzw. Berechtigungen geht nun viel schneller. Bei Verlust eines Chips kann dieser an den online vernetzten Kontakten sofort gesperrt werden, an den Zylindern mit 7-Tage-Berechtigungen spätestens nach sieben Tagen oder ‚zu Fuß‘ auch sofort. ‚Hilfreich ist die Software, die einem immer auch mitteilt, was zu tun ist‘, sagt Wiese. Wo früher viele Generalschlüssel unterwegs waren und sich damit auch ein hohes Sicherheits- und Kostenrisiko verbarg, werden heute – etwa bei den Reinigungskräften – Berechtigungen nach Bereichen vergeben. Für die Serverräume haben so etwa nur wenige Personen eine Berechtigung, während bei Seminarräumen durchaus mal ein paar hundert Berechtigungen vorliegen können. Im Falle eines Diebstahls kann nachvollzogen werden, wer zuletzt den Raum geöffnet oder verschlossen hat. Das Auslesen der auf den elektronischen Schließsystem-Komponenten gespeicherten Daten erfolgt ausschließlich nach einem Störfall und nach gegebenenfalls erfolgter Anzeige bei der Polizei. Das Auslesen zu allen anderen Zwecken ist unzulässig, eine wichtige Voraussetzung für die Zustimmung des Betriebsrates und die Akzeptanz durch die Nutzer. Zusätzlich sind über die Software und das Online-System auch das Schrankensystem auf dem Parkplatz, Drehkreuze in der Bibliothek sowie Fluchttüren geschaltet.

Vorbehalte ausgeräumt

‚Die Technik des Legic-Systems hat uns schnell überzeugt‘, erklärt Wiese. ‚Bisher läuft das System reibungslos und wir sind sehr zufrieden.‘ Nach anfänglichen Vorbehalten sind die Nutzer nun von den Vorzügen des elektronischen Systems überzeugt.


  • Mit Gebäudeautomation zur Energiewende

    Für den Betrieb klimafreundlicher und damit zukunftsfähiger Immobilien ist die digitalisierte Gebäudeautomation eine Schlüsseltechnologie. So hat es der VDMA Fachverband Automation +…