Photovoltaik – Lohnt sich das?
Anwendung und Nutzen

Photovoltaik (PV) ist auf allen Dächern – über 350.000 Anlagen gibt es mittlerweile in Deutschland, und täglich werden es mehr. Grund genug, dieses „Phänomen“ mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Was braucht man und was muss man beachten, wenn man eine PV-Anlage installieren möchte? Wie kann eine Finanzierung aussehen?
Bilder: Sharp
Vor der Anschaffung einer PV-Anlage muss man einige Überlegungen bezüglich Standort, Monatge, Komponenten und schließlich Finanzierung anstellen. Alles möchte genau geplant werden, um später böse Überraschungen zu vermeiden.

Standort

Die Anlage sollte nach Süden ausgerichtet werden, optimal ist eine Dachneigung zwischen 15° und 40°. Ab einer Fläche von 10m2 ist eine Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Bereits die teilweise Abschattung eines einzigen Moduls kann die Leistung der ganzen Anlage erheblich beeinträchtigen, deswegen sollte auf Bäume und hohe Gebäude in der Nähe geachtet werden.
Montage

Abhängig vom Dachtyp bzw. der vorhandenen Fläche gibt es verschiedene Montagearten. Eventuell ist es hilfreich, sich von einem Installateur oder Architekten beraten zu lassen. Bei der „Aufdach-Montage“ werden die PV-Module direkt auf dem Dach angebracht. Aufwändiger und kostenintensiver, dafür optisch ansprechender ist die „Indach-Montage“, bei der die Module in die vorhandene Dacheindeckung integriert werden. Ein Nachteil dabei ist die schlechtere Hinterlüftung. Auf flachen Dächern („Flachdach-Montage“) werden die Module aufgeständert, um eine für die Sonneneinstrahlung günstige Neigung zu erreichen. Bei der „Fassaden-Montage“ können Module vor eine bereits bestehende Fassade installiert (Kaltfassade) oder direkt in das Gebäude integriert werden (Warmfassade). Die „Freilandaufstellung“ schließlich ist für große, freie Bodenflächen gedacht.

Anlagen-Konzepte

Die häufigste und übliche Anlagenart hierzulande ist der „Netzeinspeisebetrieb“. Dabei wird die durch die PV-Anlage gewonnene Energie ins öffentliche Netz eingespeist. Wenn man Energie nur für den Eigenbedarf produzieren möchte oder sich fernab von einem Elektroverteilernetz befindet, ist ein Inselbetrieb die richtige Wahl. Energie aus der PV-Anlage fließt direkt in elektrische Geräte oder wird in Akkumulatoren gespeichert, wenn sie gerade nicht genutzt wird. Von „Direktversorgung“ spricht man, wenn ein Elektrogerät direkt über die PV-Anlage betrieben wird, ohne dass gerade nicht benötigte Energie gespeichert wird.

Komponenten

Für die Wahl der beteiligten Komponenten ist es unumgänglich, einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Benötigt werden Module, ein Wechselrichter, ein Gestell für die Montage, Zähler und Kabel. Anlagenüberwachung und Sicherheitskomponenten sind optional. Abhängig von der Herstellungsart gibt es drei verschiedene Modultypen. „Monokristalline Module“ haben den höchsten Wirkungsgrad, sind allerdings auch die teuersten. Billiger sind „polykristalline Module“, deren Wirkungsgrad dafür niedriger ist. Bisher werden sie am häufigsten verwendet. „Amorphe“ oder „Dünnschichtmodule“ haben die niedrigsten Materialkosten. Sie können in vielfältigen Formen hergestellt werden und sind dadurch flexibel einsetzbar. Da sie auch schwaches, diffuses Licht ausnutzen und hohe Temperaturen am besten vertragen, arbeiten sie sehr effizient. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der für die Einspeisung ins öffentliche Netz erforderlich ist. Ein guter Wechselrichter verbraucht wenig Eigenstrom und läuft möglichst leise. Zwei Zähler sind nötig: Der Wechselstromzähler erfasst die Strommenge, die von der PV-Anlage erzeugt und an das Energieversorgungsunternehmen geliefert wird. Den Strom, den ein Kunde aus dem öffentlichen Netz bezieht, misst ein Bezugszähler. Dieser ist normalerweise im Haus schon vorhanden.

Finanzierung und Wirtschaftlichkeit

Aufgrund der langen Laufzeit und des geringen Wartungsbedarfs sind für eine PV-Anlage wenig Folgekosten zu erwarten – aber erstmal kostet sie viel Geld. Zahlreiche Förderprogramme bezuschussen die Installation, und auch Kredite helfen. Der wichtigste Aspekt ist aber die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Die Stromnetzbetreiber sind verpflichtet, Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig abzunehmen. 20 Jahre lang sowie für das Jahr der Inbetriebnahme wird eine Vergütung pro Kilowattstunde gezahlt. Diese ist abhängig vom Jahr der Inbetriebnahme, der Größe und der Lage der PV-Anlage. Aus der Differenz zwischen der Vergütung und dem niedrigeren ortsüblichen Preis für den Strom, den der Kunde aus dem öffentlichen Netz bezieht, ergibt sich ein beachtlicher Gewinn. Auf diese Weise finanziert sich eine PV-Anlage nach einiger Zeit selbst. Und man tut der Umwelt etwas Gutes.

Marktübersicht PV-Module

Die folgende Marktübersicht bietet einen Überblick über technische Details verschiedener PV-Module. Die Einheit Kilowattpeak (kWp) beschreibt die Spitzenleistung eines PV-Moduls unter Standard-Testbedingun

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Finanzierung

www.umweltbank.de
www.kfw-foerderbank.de www.bmu.de
www.ieu.de, 01802/343452
www.solarserver.de
www.solarwirtschaft.de
www.solarfoerderung.de
www.solarinfo.de
www.bmwi.de
Es empfiehlt sich außerdem, direkt bei den Energieversorgungsunternehmen, Beratungsstellen und Umweltämtern der Städte nachzufragen.

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gen (STC). Diese sind folgendermaßen genormt: Einstrahlung von 1.000W/m², Zelltemperatur von 25°C mit einer Toleranz von ± 2°C und definiertes Lichtspektrum AM1,5. Ausschlaggebend für die Qualität eines Moduls sind u.a. Nennleistung (=maximale Leistung) und Toleranzbereich. Ein kleiner Toleranzbereich lässt nur geringe Abweichungen der Nennleistung nach unten zu und ist damit vorzuziehen. Die Nennspannung beschreibt die Spannung bei maximaler Leistung, die Leerspannung die Spannung eines nicht bestrahlten PV-Moduls. Entsprechend ergibt sich der Nennstrom aus dem Strom bei Maximalleistung. Ein niedriger Wert des Kurzschlussstroms bedeutet, dass vorübergehender Kurzschluss am Modul zu keiner Beschädigung führt. Der Wirkungsgrad gibt an, wie viel Prozent der einwirkenden Strahlungsenergie in elektrische Leistung umgewandelt wird und sollte v.a. bei kleineren Flächen relativ hoch sein. Aus dem Temperaturkoeffizienten kann man ersehen, um wie viel Prozent die Leistung der Module bei steigender Temperatur abnimmt: An einem klaren, sonnigen, aber kalten Wintertag erbringen die Module mehr Leistung als an einem heißen Sommertag. Die Garantie wird oft in Jahren/Prozent angegeben, d.h. wie viel Prozent der ursprünglichen Leistungserwartung nach einer bestimmten Anzahl an Jahren noch garantiert werden.

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Tipps

Förderinformationen für private Investoren und Tipps zur Antragstellung: www.energieförderung.info
Energiesparberatung: www.bafa.de
kostenlose Energie-Hotline der Deutschen Energie-Agentur GmbH: 08000/736734,
www.thema-energie.de
Ertragsrechner: www.solarserver.de
Handwerkerverzeichnis Solarfachbetriebe: www.solarwirtschaft.de

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