Personen-Notsignalanlage mit integrierter Telefoniefunktion

Die Vitos-Klinik für forensische Psychiatrie Eltville setzt zur Sicherheit seiner Mitarbeiter in ihrem neu gestalteten Gebäude eine Personen-Notsignalanlage mit integrierter Telefoniefunktion von Funkwerk ein. Ziel war es, die technische Sicherung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Maßregelvollzugsklinik zu gewährleisten. Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgte in zwei Etappen.
In der forensischen Psychiatrie Eltville werden Patienten behandelt, die gemäß § 63 StGB im hessischen Maßregelvollzug untergebracht sind. Eine Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus wird dann angeordnet, wenn eine Straftat im Zusammenhang mit einer seelischen Erkrankung begangen wurde. Etwa 70 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Professionen sind für die Behandlung und Versorgung der Patienten auf den drei Stationen zuständig. Mit der Eröffnung der neuen, freundlich gestalteten Klinikgebäude können dann insgesamt 57 Patienten untergebracht und therapiert werden. Mit der Entscheidung, den Standort in Eltville auf die o.g. Kapazitäten zu erweitern, startete die Suche nach einem modernen Personen-Notsignalsystem. Ziel war es, die technische Sicherung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Maßregelvollzugsklinik zu gewährleisten. Die bisherige Sicherheitslösung in Eltville sollte schnellstmöglich ersetzt werden, da sich die alte Personensuchanlage als unpraktisch erwies, wie Peter Bahr, Betriebsingenieur bei der Vitos Rheingau GmbH, zu berichten weiß: „Bei der alten Anlage wurde bei einem Alarm lediglich eine Rufnummer angezeigt, ohne dass der Empfänger wusste, wo genau etwas vorgefallen ist. Daher war es unsere Intention, die alte Personensuchanlage durch eine flächendeckende Personen-Notsignalanlage mit integrierter Ortungsfunktion und DECT-Telefoniefunktion zu ersetzen und jeden unserer Mitarbeiter mit einheitlichen Geräten auszustatten.“ Die Ansprüche an das neue Sicherheitssystem waren sehr hoch, denn obwohl Übergriffe von Patienten die Ausnahme darstellen, sind Personen-Notsignalanlagen mit genauer Ortung im Maßregelvollzug unabdingbar. Für den Maßregelvollzug musste daher eine Lösung gefunden werden, die einen ausgelösten Alarm zielgenau ortet und sämtliche Mitarbeiter sowie die Sicherheitszentrale über den Vorfall informiert. Systemüberschneidungen sollten zukünftig verhindert werden. Es wurde eine Notsignalanlage vom Typ funkwerk DSS mit integrierter DECT- Telefoniefunktion installiert. Die Installation und Integration der Anlage hat sich an den Bauzeitplan des gesamten Stationsumbaus angegliedert und ist auf zwei Gebäude verteilt. Diese Aufteilung wurde bewusst gewählt, um das vorhandene Kabelnetz nutzen zu können. Dadurch, dass die Verlegung neuer Kabel über größere Strecken umgangen werden konnte, wurde zugleich der finanzielle Aspekt berücksichtigt. In einem ersten Schritt wurden die neue Telefonanlage und die flächendeckende DECT-Telefonie in Betrieb genommen. In einem zweiten Schritt installierten die Techniker von Funkwerk die Komplettanlage für die Personen-Notsignalanlage vom Typ funkwerk DSS.

Modernisierung schafft neue Möglichkeiten

Durch die Grundsanierung des kompletten Gebäudes eröffnete sich den Technikern von Funkwerk die Möglichkeit, eine Anlage zu installieren, die eine zielgenaue Ortung auf dem insgesamt 26ha großen Gelände möglich macht. Durch die Modernisierung konnte ein Wandeinbau der Ortungssender realisiert werden, um so etwaigen Manipulationen entgegenzutreten. Sämtliche der 139 Ortungssender wurden auf dem Klinikgelände vergraben und in den neu verputzten Wänden der neuen Stationen eingemauert. Sollte es zu einem technisch bedingten Ausfall kommen, läuft bei der Sicherheitszentrale umgehend über den Bildschirm eine Alarmmeldung auf. Die 95 Handgeräte vom Typ FC4 S und die 160 mobilen Geräte FC4 sind personengenau zugeordnet. Jeder Mitarbeiter verfügt über ein eigenes Gerät. Der Krankenpflegedirektor Wolfgang Gunold, der bereits seit 19 Jahren in leitender Funktion im Maßregelvollzug tätig ist, war besonders von der Bedienungsfreundlichkeit der Handgeräte überzeugt. Mit den Handgeräten FC4 und FC4 S können drei verschiedene Alarmarten ausgelöst werden, wobei die Erfahrungen in Eltville gezeigt haben, dass der von Hand ausgelöste Alarm in jedem Fall ein ernstzunehmender Alarm ist. Lage- oder Abrissalarme hingegen kommen so gut wie nie vor. Im Falle eines ausgelösten Alarms wird dieser über die Zentrale registriert und an die übrigen Mitarbeiter weitergeleitet. Dadurch wird ein umfassender Informationsfluss sichergestellt und die Mitarbeiter können in der entsprechenden Situation angemessen reagieren. Probleme mit dem neuen Sicherheitssystem traten lediglich bei der Planung und Installation vor Ort auf. Da das Gebäude der Vitos-Klinik auf dem sogenannten Eichberg direkt am Hang liegt, stellte die ungewöhnliche Schräglage die Techniker von Funkwerk vor große Herausforderungen. Neben der Hanglage erschwerte zudem das weitläufige Gelände, die zum Teil sehr alte Bausubstanz und die langen Kabelwege die Arbeiten. „Durch die Hanglage gab es eine hohe Abstrahlung der Antennen über das Gelände hinweg“, berichtet Thomas Velthaus, Vertriebsbeauftragter der Funkwerk Security Communications GmbH. Weiterhin erwies sich die Begrünung des Geländes als problematisch. „Wir haben die Messungen bewusst im Sommer durchgeführt, da das Laub der Bäume eine natürliche Störquelle für die Funkwellen darstellt“, berichtet Velthaus weiter. Während der Einführung der neuen Sicherheitslösung ist es zu keinen technischen Störungen oder Ausfällen gekommen, sodass Wolfgang Gunold ein positives Fazit aus der Zusammenarbeit mit Funkwerk ziehen kann: „Wie schon bei der Installation in Hanau ist die Betreuung durch Funkwerk sowie die Einweisung in die genaue Arbeitsweise der neuen Personen-Notsignalanlage DSS sehr gut verlaufen.“ Verbesserungsvorschläge hat der Krankenpflegedirektor daher nicht.

Fortschrittlich und effizient

Mit der neuen Personen-Notsignalanlage funkwerk DSS können vor allem Wege und Zeit eingespart werden: „Es ist ein riesiger Zeitgewinn und Vorteil, dass es in der Kommunikation zügig geht. Man kann sich schnell mit den Kollegen verständigen“, berichtet Peter Bahr. „Jeder Mitarbeiter, der sich im Dienst befindet, ist immer und vor allem überall erreichbar. Jeder getätigte Anruf wird protokolliert, sodass ein Nicht-Antworten ausgeschlossen werden kann. Im Gegensatz zu unserem alten System ist die Lösung von Funkwerk wirklich fortschrittlich und effizient.“ Auch die Mitarbeiter der Klinik haben sich schnell an die neuen Handgeräte von Funkwerk gewöhnt. In den letzten sechs Wochen der Bauphase wurden die mobilen Geräte bereits in Betrieb genommen, damit sich sowohl die Sicherheitsleute in der Zentrale als auch das medizinische Personal damit vertraut machen konnten. Zukünftig sollen auch die anderen Stationsbereiche der Klinik Eltville um eine Notruffunktion erweitert werden. Für den Alarmfall wird eine DECT-Ortung mit einer geringeren Präzision vorgenommen. Insgesamt werden auf den anderen Stationen 16 Handgeräte zum Einsatz kommen. Für diesen Auftrag wird es erneut zu einer Zusammenarbeit mit der Firma Funkwerk kommen.