Infrarotkamera für Gebäudeanwendungen

Infrarotkamera für Gebäudeanwendungen

Die Qualität der Gebäudeisolierung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da die Heizkosten rapide steigen. Eine Infrarotkamera für Gebäudeanwendungen und das Auge des Experten können viel zum Energiesparen beitragen.
Günther Buchstaller, ein Maurer- und Verputzermeister, der sich auf die Begutachtung von Wasserschäden und die thermografische Inspektion und Analyse von Wohngebäuden spezialisiert hat: „Inspektionen von Gebäuden und Undichtigkeiten im Fußbodenbereich sind unsere Hauptanwendungen“. Herr Buchstaller hat seinen Firmensitz in Ruhpolding, einem Ferienort im bayrischen Alpenvorland. In dieser Region gilt die Bausubstanz der Häuser als sehr stabil. Aber auch hier entdeckt die Infrarotkamera Undichtigkeiten und Defekte, die den Hauseigentümer teuer zu stehen kommen: Die Heizölkosten sind in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland um 100% angestiegen. Da ist es nicht weiter erstaunlich, dass immer mehr Hauseigentümer Herrn Buchstaller mit einer thermografischen Inspektion beauftragen. Infrarotkameras zeigen Temperaturunterschiede über ganze Oberflächen. Die Untersuchung der Hausfassaden und -wände beruht auf den Temperaturunterschieden innen im Haus, den Außenwänden und der Umgebungstemperatur außen. Vieles hängt jedoch auch von der korrekten Kameraeinstellung ab und, last but not least, von der Bauerfahrung des Kamerabedieners.

Inspektion und Berichterstellung

„Die Einstellung des Emissionsgrads, der Menge an Wärmestrahlung, die von jedem Gegenstand oder jeder Person abgegeben wird, ist selbstverständlich. Aber die exakte Einstellung des Reflexionstemperatur-Wertes erlaubt eine zuverlässige Temperaturmessung.“ Neben der korrekten Durchführung der Inspektion erfordert die Interpretation der Bilder eine solide Kenntnis lokaler Bautechniken, Materialien und Vorschriften. Herr Buchstaller setzt die Software ThermaCam Reporter ein, um seinen Kunden einen umfassenden Bericht zur Verfügung stellen zu können, der Bilder, eine Beschreibung des Zustands und Empfehlungen für die Behebung des Defekts enthält. „Ich stelle wahlweise in der Kamera oder in der Software die Regenbogen-Farbpalette ein, damit der Kunde die Temperaturunterschiede der gemessenen Objekte besser erkennen kann.“ Außerdem zeigt die Kamera Herrn Buchstaller oder seinem Geschäftspartner Herrn Gastager, an welchen Stellen nicht gebohrt werden sollte, wenn Inspektionen zu Undichtigkeiten oder Begutachtungen von Wasserschäden durchgeführt werden. Insbesondere in einer Region, in der die Fußbodenheizung weit verbreitet ist, stellt dies eine wertvolle Hilfe dar. Herr Buchstaller hat sich für die Infrarotkamera Flir B360 entschieden: „Die Größe des Bildschirms der Kamera ist wichtig, nicht nur für den Komfort von uns Anwendern sondern auch für den Kunden, der durch die Technologie meist stark beeindruckt ist. Die neigbare Objektiveinheit ist sehr praktisch, und das geringe Gewicht der Kamera erleichtert das Arbeiten.“ Ausufernde Heizkosten und eine kostengünstige Technologie eröffnen neue Markt- und Service-Perspektiven für Bauprofis. Herr Buchstaller geht davon aus, dass sich seine Infrarotkamera innerhalb von zwei Jahren amortisiert hat. Für alle Wohnungs- und Hausbesitzer lohnt es sich heute mehr als je zuvor, die Energieeffizienz ihrer Immobilie zu verbessern. Die aktuelle Diskussion über Energiekosten zeigt ganz klar, dass innovative Handwerksbetriebe mit neuen Ideen lukrative Geschäftsmodelle erschließen können. Neben Gebäude-Energieberatern könnnen auch Schreiner, Tischler, Trockenbauer, Stuckateure und andere Ausbauberufe vom Trend zu energieeffizientem Bauen und zeitgemäßem Sanieren profitieren. Und auch bei der schnellen und exakten Lokalisierung von Problemen in der Wasserversorgung, der Heizung und im Lüftungsbereich sind Infrarotkameras mittlerweile kaum noch wegzudenken.

Thermografie findet Energieverluste

Die mit Sicherheit einfachste und schnellste Methode, Energieverluste in einem Gebäude aufzuspüren, ist die Infrarotthermografie. Eine Wärmebildkamera zeigt genau auf, wo Energieverluste auftreten. So kann Gebäude-Energieberatung für die verschiedensten Handwerksberufe zu einem neuen Geschäftsmodell werden. Hier bietet sich in erster Linie die Überprüfung von bestehenden Gebäuden auf Sanierungsbedarf an. Bereits diese Dienstleistung bietet, gleichsam als erster Schritt, interessante Umsatzmöglichkeiten. Der zweite Schritt: die Aufdeckung von Schwachstellen in der Wärmedämmung und ihre genaue Analyse. Schritt Nummer drei: die fachgerechte Sanierung. Daneben lässt sich auch die korrekte Durchführung von Arbeiten (in Innenausbau, Neubau oder Sanierung) mit einer Infrarotkamera schnell und einfach demonstrieren und dokumentieren. Handwerksbetriebe, die von der hohen Qualität ihrer Arbeit überzeugt sind, können das ihren Kunden so jetzt auch einfach, schnell und verständlich vermitteln – mithilfe eines deutlichen Infrarotbildes, das dank Bild-im-Bild-Funktion über ein Realbild gelegt wird.

Wasserschäden und Durchfeuchtung

Feuchte oder trockene Gebäudemasse? Beide haben völlig unterschiedliche Temperaturwerte. Mit Infrarotaufnahmen lassen sich Probleme durch Feuchtigkeit sehr viel früher erkennen und orten als mit herkömmlicher Ausrüstung. Auch nicht oder nur schwer begehbare Stellen können so zuverlässig inspiziert werden. Ist später die Ursache für ein Feuchtigkeitsproblem behoben, lässt sich mit der Kamera der Trocknungsprozess überwachen und erkennen, wann die Feuchtigkeit vollständig verschwunden ist. So hat das Rätseln ein Ende, denn selbst versteckte Problembereiche in Wänden oder Decken lassen sich mit der Infrarottechnik sehr schnell und präzise orten. Weitere typische Einsatzbereiche sind Untersuchungen der Gas- und Wasser-Installationen und an der Elektrik, sowie die Überprüfung von Dächern auf Dichtigkeit.

Inspektion von Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen

Lose, schlecht sitzende oder offene Leitungen von Heiz-, Lüftungs- oder Klimaanlagen können zu Feuchtigkeitsproblemen und schlechter Durchlüftung im Gebäude führen. Damit werden Geld und Energie verschleudert! Frühzeitige Erkennung und Behebung dieser Probleme mit Infrarotbildern sollte einen hohen Stellenwert haben und erspart dem Besitzer wie auch den Benutzern viel Zeit und Mühe.

Software zur Organisation und Analyse

Im Lieferumfang der Kameras ist die leistungsfähige Software QuickReport enthalten. Sie dient zum einfachen Organisieren und Analysieren der Infrarotbilder und zur Erstellung professioneller Berichte. Die Übertragung der Bilder zum PC (über USB oder SD-Karte) erfolgt einfach per ‚Drag & Drop‘ in den Bericht, eine detaillierte Analyse und die Erstellung professioneller Untersuchungsberichte werden so zum Kinderspiel. Quick Report ist voll kompatibel zu Flir Reporter Building, der Profi-Software, mit der sich Gebäudeprobleme visualisieren und quantifizieren lassen: Luftundichtigkeiten, Isolierungsdefekte, Wärmebrücken und Feuchtigkeit sowie andere Aspekte werden in einem professionellen Bericht aufgeführt. Spezielle neue Funktionen ermöglichen außerdem die Ermittlung der Energieverlustmenge und eine Abschätzung der dadurch verursachten Kosten.

Schulungen & Zertifizierungen

Für eine aussagekräftige Gebäude-Energieberatung ist neben der Anschaffung einer Infrarotkamera mit speziellen bauthermografischen Funktionen auch die Teilnahme an entsprechenden Schulungen sinnvoll, in denen das fachspezifische Know how praxisnah vermittelt wird. Diese Schulungen bietet z.B. das Infrared Training Center unter www.irtraining.eu an. Geschulte Thermografen können sich dort auch in verschiedenen Stufen zertifizieren lassen.

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