App-Konfiguration von Zauberhand – Automatische Generierung von KNX-Bedienoberflächen

App-Konfiguration von Zauberhand – Automatische Generierung von KNX-Bedienoberflächen

Seit dem Erfolg der Apple-Geräte iPod touch, iPhone und iPad hat der KNX-Bus nochmals einen weiteren Pluspunkt gewonnen: Jetzt kann die Steuerung von Licht, Beschattung, Heizung und Klima bequem vom Sofa aus erfolgen. Und wenn’s denn sein soll, auch von unterwegs.
Mit dem Suchwort KNX findet man eine Vielzahl von Apps im Apple Store. Welche davon ist die richtige? Die Frage lässt sich nur beantworten, wenn man sich im Detail mit den verschiedenen Lösungen auseinandersetzt. Erforderlich ist eine Gegenüberstellung von Preis und Leistung. Dies sind auf der einen Seite die Kosten für die benötigte Hardware, für Software-Lizenzen und nicht zuletzt der Aufwand für die Konfiguration und Wartung. Dem stehen gegenüber nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Möglichkeit des Zugriffs mehrerer Geräte und das Design des User-Interfaces. Aus einer Entwicklung der Firmen Weinzierl Engineering, iKnix und Bleu Comm‘ Azur entstand eine von der Idee her völlig neue Lösung: der ‚KNX-proServ‘.

Konfiguration allein über ETS

Die persönlich gestaltete Bedienoberfläche wird bei diesem Produkt nicht etwa mit einem separaten, grafischen Editor erstellt, sondern ganz einfach mit der ETS-Software ohne zusätzliches Plugin. Somit hat bereits der Installateur den Vorteil, nur noch mit einem Tool zu arbeiten, das er bereits kennt und mit dem er vertraut ist. Er braucht also keine weitere Schulung, muss keine zusätzliche Software installieren oder sich in diese einarbeiten. Direkt über ETS-Parameter werden die Räume mit den Funktionen angelegt, die durch den Endkunden bedient werden können. So wie bei anderen KNX-Teilnehmern stellt auch proServ Kommunikationsobjekte zur Verfügung, die den Gruppenadressen zugeordnet werden. Das war’s auch schon. Denn nach dem Übertragen dieser Parameter in das Gerät genügt es, die jeweils kostenlose App vom Store zu laden und zu starten. Der proServ wird ohne Zutun des Bedieners erkannt, und nach Eingabe des Benutzerpasswortes wird innerhalb einer Sekunde die Konfiguration geladen und die Bedienoberfläche erstellt.

Unterschiedlichste Clients

Dieser Vorgang zeigt sich noch beeindruckender, wenn unterschiedliche Bediengeräte verwendet werden. Denn unabhängig von Auflösung und Größe des Displays wird aus der einen Konfiguration, die im proServ hinterlegt ist, die richtige Darstellung ‚gezaubert‘. So funktionieren bereits jetzt iPod touch, iPhone und iPad. Aber auch eine Android-Version für Ice Cream Sandwich soll in Kürze verfügbar sein.

Mehrere personenbezogene Bedienoberflächen

Unterschiedliche Nutzer – unterschiedliche Bedürfnisse. Die Systemarchitektur von proServ ermöglicht nicht nur die Bedienung mit bis zu zehn Geräten gleichzeitig, es können auch bis zu vier verschiedene Benutzeroberflächen festgelegt werden, damit je nach Anforderung oder auch Befugnissen die Hausinstallation individuell bedient werden kann. Ein Benutzerpasswort verhindert unberechtigte Eingriffe.

Funktionenreichtum

Das KNX-System bietet heute mit seinen über 250 Herstellern Lösungen für alle Anforderungen im modernen Gebäude. Die Stärke von KNX liegt in der Kompatibilität aller Geräte sowohl hersteller- als auch gewerkeübergreifend. Die Funktionalität reicht vom einfachen Lichtschalter bis hin zur komplexen Heizungs- und Klimaregelung. Um diese Vielfalt auch darstellen und bedienen zu können, muss auch die App entsprechend leistungsfähig sein. Mit proServ können neben den einfachen Standardfunktionen praktisch alle Datenformate abgebildet, Szenen eingestellt und gespeichert werden, sogar Heizungsregler kann der Nutzer parametrieren. Trotzdem erscheint die Bedienoberfläche aufgeräumt und intuitiv.

Anbindung über proServ-Micro-Server

Die App ist das hübsche Gesicht des Systems. Das Herz schlägt woanders. Die proServ-Lösung basiert auf einem Micro-Server im Schaltschrank. Als Reiheneinbaugerät mit einer Baugröße von nur zwei TE (36mm) sorgt die Schnittstelle für eine flüssige Bedienung ebenso wie für die Konsistenz der Daten. Dies wird erreicht durch die Zwischenspeicherung aller Daten und ein spezielles Verfahren, das die Datenmenge sowohl am Bus als auch über IP minimiert. Die grafische Gestaltung erfolgt durch die jeweilige App. Somit kann sich das Gesicht des Hauses mit neuen Bediengeräten weiterentwickeln, ohne dass ein Eingriff in die KNX-Installation erforderlich wäre. Das Gerät kann auch als Programmierschnittstelle für die ETS dienen und kommt mit einer Leistungsaufnahme von maximal 0,8W aus.

Preis und Leistung

Mit dem Listenpreis für das KNX-proServ-Interface in Höhe von 850 Euro ist alles abgedeckt. Keine Lizenzkosten für zusätzliche Clients, keine Lizenzprobleme beim Austausch der Bediengeräte. Vor allem aber durch die Zeitersparnis bei der Konfiguration wird insgesamt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreicht. Dies zeigt sich vor allem langfristig beim Einsatz mehrerer und verschiedener Bediengeräte. Insgesamt präsentiert sich proServ nicht nur als leistungsfähige, sondern auch als nachhaltige Investition in ein modernes Bedienkonzept.

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