Was macht eine gute
Fassadenbeleuchtung aus?

Fassadenbeleuchtung prägt unser Bild globaler Metropolen: Das nächtliche Panorama von Paris mit dem beleuchteten Fachwerk des Eiffelturms, der Blick über den Hafen von Sydney mit der Licht-Silhouette von Oper und Harbour Bridge, das Nachtbild von Rom mit den hinterleuchteten Bögen des Kolosseums. Städte und Gemeinden fördern die Beleuchtung baulicher Landmarken, um sich im Wettbewerb als Tourismus-, Wohn- und Wirtschaftsstandort zu behaupten. Auch Kulturinstitutionen, Unternehmen und private Immobilienbesitzer setzen Lichtplanung für Fassaden ein, um Architektur und ihre Materialien zu modellieren. Denn Fassadenbeleuchtung unterstreicht die Machtdemonstrationen historischer Baukunst ebenso wie die bauliche Haltung zeitgenössischer Architekten.
Beleuchtete Fassaden bieten Orientierung in der Stadt, erzeugen Aufmerksamkeit und beleben den öffentlichen Raum. Ob als minimalistische oder lautstarke, narrative Lichtlösung, die die Grenzen des Machbaren auslotet: Der Technologiewechsel zur LED ermöglicht dank neuer Leuchtenformen und individueller Steuerbarkeit unkonventionelle Lichtkonzepte mit maximaler Gestaltungsfreiheit und geringer Anschlussleistung. Die Herausforderung besteht darin, gestalterisch, ökonomisch und ökologisch verantwortungsvoll mit Licht umzugehen und einen Bezug zur Umgebung herzustellen. Wir beantworten die sechs häufigsten Fragen, die sich Planer und Bauherrn vor Beginn eines Projektes zur Fassadenbeleuchtung stellen.

1. In welchem Kontext steht das Gebäude?

Die Architektur entscheidet über Beleuchtungstechniken, die Umgebung bestimmt die Tonalität des Lichtkonzepts. Ein Chalet in den Weinbergen, in einer Naturlandschaft vom Mondlicht modelliert, beeindruckt bereits mit wenigen, gezielt eingesetzten Lichtquellen. Die Industriehalle, eingehüllt in den Lichtdunst der Großstadt, wirkt im gerichteten Licht der Bodeneinbauleuchten, das die Struktur der alten Backsteinfassade betont. Die Firmenzentrale im Hauptgeschäftsviertel wiederum setzt sich mit einem weichen Lichtschein vom direkten Licht der Schaufenster in der Nachbarschaft ab. Der Effekt wird durch das diffus reflektierende Licht von Wänden und Decken im Innenraum erreicht. Fassadenbeleuchtung kann sich harmonisch in ihre Umgebung eingliedern, aber auch – ohne zu konkurrieren – einen Kontrast setzen. Wichtig ist ein visuelles Gleichgewicht in der Landschaft, denn eine Beleuchtung, die heller ist als die der nebenstehenden Bauten, vor allem mit gleichartigem Lichtkonzept, kann den Nachbarn stören oder seinerseits zu stärkerer Beleuchtung provozieren.

2. Wie hell darf die Fassade sein?

Ein Lichtkonzept wirkt wie ein Musikstück: Es ist eine in sich geschlossene Komposition, die, aufgehellt durch fremdes Licht, in ihrer Harmonie gestört wird. Die Verlockung, ähnlich zunehmender Lautstärke für ein Mehr an Wirkung, Gebäude heller zu beleuchten ist groß – schließlich dient eine beleuchtete Fassade auch dem Ausdruck von Bedeutung und Einfluss. Städte und Business Improvement Districts erkennen diesen energetischen und gestalterischen Nachteil zunehmend. So hat die Stadt Hamburg z.B. maximale Leuchtdichten für die Innenstadt definiert, um ein einheitliches Erscheinungsbild mit qualitativem und energetischem Anspruch zu erzielen. Wie hell wir eine beleuchtete Fassade wahrnehmen, bestimmt die Beschaffenheit ihrer Oberfläche und die Leuchtdichte der Umgebung. Im urbanen Umfeld gelten Leuchtdichten zwischen 5 und 10cd/m² als angemessen, das beste Urteil ermöglicht dabei eine Bemusterung vor Ort. Doch hohe Helligkeit verschafft einem Gebäude nicht zwangsläufig mehr Aufmerksamkeit – gezielte Akzente, Lichtmuster oder Streiflichtwandflutung, die Oberflächen reliefartig hervorhebt, können für weit spannungsreichere Lichteffekte sorgen.

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