Intelligente Lichtsteuerung für das Krankenhaus

Das neu errichtete Krankenhaus ist ein Kompetenzzentrum für Orthopädie, Herz- und Kreislauferkrankungen, Neurochirurgie und Forschung mit 340.000 Patienten im Jahr.
Das neu errichtete Krankenhaus ist ein Kompetenzzentrum für Orthopädie, Herz- und Kreislauferkrankungen, Neurochirurgie und Forschung mit 340.000 Patienten im Jahr. Bild: Tridonic GmbH & Co. KG

Behandlungskomfort, Nachhaltigkeit und Hightech verschmelzen zu einer fortschrittlichen Lichtlösung im IRCCS (Insitute of Hospitalisation and Scientific Care) Ospedale Galeazzi-Sant’Ambrogio in Mailand. Mit 150.000m² Fläche auf 17 Stockwerken, 1.200 Mitarbeitenden und über 340.000 Patienten und Patientinnen im Jahr ist das Krankenhaus ein Kompetenzzentrum für Orthopädie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Neurochirurgie sowie Forschung. Mitten im Mailänder Innovationsviertel MIND (Milano Innovation District) gelegen, entspricht das von der Gruppo Ospedaliero San Donato (GSD) geführte Privatkrankenhaus dabei hinsichtlich Architektur und technischer Ausstattung hohen Ansprüchen von Nachhaltigkeit und Funktionalität.

Durch 180 Kilometer DALI-Kabel werden die Informationen über insgesamt 45.000 BACnet-Schnittstellen an das Gebäudeautomationssystem gemeldet.
Durch 180 Kilometer DALI-Kabel werden die Informationen über insgesamt 45.000 BACnet-Schnittstellen an das Gebäudeautomationssystem gemeldet. Bild: Tridonic GmbH & Co. KG

Nahtlose Vernetzung von Lichtsteuerung und Gebäudeautomationssystem

Im Rahmen des Projekts lieferte Tridonic ein System für das automatisierte LED-Lichtmanagement und koordinierte in Kooperation mit den Projektpartnern dessen Implementierung vor Ort. Herzstück des Lichtsteuerungssystems sind insgesamt 210 Mehrkanal-Lichtsteuerungen vom Typ Scenecom Evo DA2. Sie steuern und überwachen rund 16.000 dimmbare Leuchten, 6.000 Sensoren aus der Produktfamilie Basicdim DGC sowie 2.500 Dimmschalter (sceneCOM UPB4 oder Dali XC G3). Das intelligente System reguliert anhand von zehn Raumprofilen automatisch u.a. Dimmniveau sowie Reaktionsverhalten der Sensoren und Lichtschalter, um das Licht optimal auf die jeweiligen Bedürfnisse in Krankenzimmern, Fluren oder Aufenthaltsräumen abzustimmen. Über die Schnittstellen Bacnet sowie MQTT API ist die Lichtsteuerung nahtlos in die Gebäudeautomationssysteme des Mailänder Krankenhauses integriert. Verdrahtet wurden die Komponenten über rund 180km Dali-Kabel. Konkret werden alle Informationen, die für den Gebäudebetrieb relevant sind, über insgesamt 45.000 Bacnet-Schnittstellen an das Gebäudeautomationssystem gemeldet. Wenn z.B. ein Bewegungssensor in der Beleuchtungsinfrastruktur Präsenz meldet, wird diese Information über die Bacnet-Schnittstelle an den Raum-Controller übermittelt und verrät dem Gebäudeautomationssystem z.B., dass die HLK-Anlage zur Klimatisierung des Raumes aktiviert werden muss. Die Tageslichterfassungsfunktion desselben Sensors regelt auch das Dimmniveau der Raumleuchten, so dass das gewünschte Beleuchtungsniveau stets aufrechterhalten wird. Nicht steuerungsorientierte Befehle, wie z.B. Energiedaten, werden über das MQTT-API-Protokoll zur Visualisierung und Analyse an das Energiemanagementsystem gesendet. Über die interaktive Lichtsteuerung kann das Facility Management des Krankenhauses den Energieverbrauch einfach und gezielt beeinflussen – bis hin zu jeder einzelnen Leuchte. Dank der eingerichteten Schnittstelleninfrastruktur können in Zukunft weitere Systemdaten einfach kommuniziert werden.

Professionelle Koordination ermöglicht schnellen Fortschritt

Das umfangreiche und komplexe Projekt bewältigte Tridonic innerhalb einer 20-monatigen Implementierungsphase inmitten der Covid-19-Pandemie mit einem kleinen Expertenteam aus 10 Personen. Möglich wurde diese effiziente Projektabwicklung mit professionellem Projektmanagement bei Tridonic, effiziente Unterstützung durch den Partner Forlani Impianti vor Ort sowie einer engmaschigen Kommunikation zwischen allen Beteiligten, u.a. mit dem Generalunternehmen GKSD Edile. Entscheidend für die reibungslose Umsetzung war auch die Kommunikation und Vorarbeit, welche die Experten und Expertinnen von Tridonic lange vor Baubeginn geleistet hatten. Durch den engen Austausch mit dem Auftraggeber konnten Besonderheiten und technischen Anforderungen in der Phase der Detailplanung fixiert werden. „Alle internen und externen Stakeholder müssen eine realistische Vorstellung davon haben, was technisch machbar ist und was nicht“, erklärt Projektleiter Au Yeong Pak Kuan von Tridonic. Für ihn ist sorgfältige Planung der Schlüssel zum Projekterfolg: „Indem wir die Bedürfnisse unserer Kunden verstehen und sie in das FEED (Front End Engineering Design) übertragen, können wir die Risiken bei der Umsetzung von Großprojekten bereits in einem sehr frühen Stadium des Projektzyklus mindern.“

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