Sonderschau auf der Eltefa 2007:
Intelligentes Wohnen erleben

Die Eltefa ist im diesjährigen Messeherbst 2007, entgegen dem allgemein rückläufigen Trend der regionalen Elektrotechnik- und Elektronikfachmessen, gewachsen. Knapp 26.000 Besucher, also ein Zuwachs von 10% gegenüber dem Jahr 2005, fanden den Weg zu der Drei-Tage-Elektroausstellung in den Neuen Messehallen Stuttgarts. Den wichtigen Zukunftsfragen der Gebäudetechnik konnte die Eltefa mit rund 400 Ausstellern Antworten entgegenbringen, die besonders in dem Projekt ‚Intelligentes Wohnen‘ zusammengefasst wurden. Die Sonderschau war nicht ohne Grund gut besucht. Auf 50m2 wurden umfassend die Bereiche der modernen und zukunftsweisenden Technik, mit der man ein Gebäude im 21. Jahrhundert ausstatten kann, in einem einzigen Stand vereint.
Die ‚Initiative Intelligentes Wohnen‘ wurde vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, ZVEI, Ende des Jahres 2003 ins Leben gerufen. Rund zwei Dutzend Hersteller aus der Gebäude- und Elektrotechnik schlossen sich zu dieser Initiative zusammen; heute, fünf Jahre später, steigt ihre Zahl stetig weiter. Unter ‚Intelligentem Wohnen‘ versteht man nicht nur das Vorantreiben von Technologien, die zur Vernetzung von Geräten und Systemen entwickelt werden, ‚Intelligentes Wohnen‘ bedeutet vor allem, dass diese Technologien für die Bewohner eines Hauses vernünftig eingesetzt werden – eben intelligent. Die meisten Technologien sind längst aus dem Versuchsstadium heraus und sind zu Lösungen geworden, die eine Zusammenschaltung vom Herd bis zur Heizung über die Türkommunikation bis hin zu Multimediageräten erlauben. Einige dieser intelligenten Lösungen für den Alltag, die auf der Sonderschau in Stuttgart zu bestaunen waren, werden hier im Folgenden vorgestellt.

Das ’solare Wasserstoffzeitalter‘

Natürlich ist das Sonderschau-Haus nicht mit einer herkömmlichen Heizanlage, sondern mit einer Wärmepumpe ausgestattet, die die benötigten Energiemengen zum großen Teil aus Umweltwärme bezieht, wahlweise aus Abluft, Erdreich oder Grundwasser. Eine solche Pumpe übernimmt gleich mehrere Aufgaben auf einmal: Sie ist mit einem Kreuz-Wärmetauscher ausgestattet und kann sowohl heizen als auch Warmwasser aufbereiten, kühlen und entfeuchten. Die Bilanz ist 40% weniger CO2-Emissionen und die Hälfte an Heizkosten. In weiser Voraussicht und auf den Umweltschutz bedacht, war im Heizungsraum des Hauses eine Brennstoffzellanlage ausgestellt, die bisher noch ein zukunftsweisendes System ist, um nicht zu sagen das System der Zukunft. Die Brennstoffzellentechnik lebt vom Wasserstoff als Energieträger. Über die sogenannte kalte Verbrennung, also einer kontrollierten chemischen Reaktion, wird Wasserstoff in Strom und Wärme umgesetzt. Es werden keine Stickoide oder andere Schadstoffe freigesetzt wie bei herkömmlichen Verbrennungen: übrig bleibt einfach reines Wasser. Obwohl die Idee bereits vor mehr als 160 Jahren entwickelt wurde, ist sie in Vergessenheit geraten und erst jetzt wieder aufgegriffen worden. Sie ist also noch nicht ausgereift und muss in Zuverlässigkeit und Lebensdauer optimiert werden. Einige Energieversorgungsunternehmen, darunter die EWE AG haben bereits begonnen Brennstoffzellengeräte unter realen Bedingungen beim Verbraucher zu testen. Die Ini­tiative Brennstoffzelle träumt also nicht nur von dem ’solaren Wasserstoffzeitalter‘, sie bewegt sich auch schon in seine Richtung. Trotzdem ist das Bild vom Strom, gewonnen aus regenerativen Energien wie Sonne, Wind und Wasser, indem per Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten und in Brennstoffzellen wieder in Energie umgewandelt wird, doch noch eine Vision.

Mirror TV

Ähnlich verhält es sich mit dem Spiegelfernseher. Als er 2003 vom Philipps eigenen Forschungslabor für intelligente Wohnraumtechnik HomeLab für den Markt freigegeben wurde, war an privat häuslichen, kommerziellen Gebrauch und den breitflächigen Elektrovertrieb nicht zu denken. Der Preis von ca. 5.000? erlaubte bloß eine Nutzung in Hotels oder im Einzelhandel der gehobenen Kategorie. Im Badezimmer scheint ein solcher Fernseher, der sich, wenn er ausgeschaltet wird, zum reinen Spiegel zurück verwandelt, am beliebtesten zu sein. Die Vorstellung von der morgendlichen Mund- und Körperpflege, während man beim Frühstücksfernsehen gleichzeitig wach werden kann, erfreute sich großer Beliebtheit bei den Messebesuchern. Doch die Nutzung ist nicht auf das Fernsehen begrenzt. Der Spiegelfernseher kann sowohl als Informationsterminal als auch als externes Display für Laptop und PCs genutzt werden. ‚Mirror TV‘ heißt die Technik, die nach dem Prinzip eines Zwei-Weg-Spiegels funktioniert und in eine Richtung Licht durchlässt (Fernseher), in die andere aber zurückhält bzw. reflektiert (Spiegel). Er kann aus einem High-Tech Glas aus der Optoelektronik gefertigt werden oder aus Acrylglas bestehen.

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