Erstmals mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz erzielt

Bild: BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V.

Im Jahr 2022 konnte der Markt für elektronische Sicherheitstechnik in Deutschland ein Umsatzplus von 5,2% auf rund 5,2Mrd.€ verzeichnen. So wuchs die Sicherheitstechnik in Deutschland in der Summe deutlich, wenngleich mit Unterschieden bei den einzelnen Gewerken, erläutert Dirk Dingfelder, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Sicherheit. Axel Schmidt, Vorstandsvorsitzender des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. erklärt den Aufwärtstrend im Markt damit, dass die Trends Digitalisierung und Vernetzung in der Sicherheitstechnik andauern und der Markt sich hin zu softwaregetriebenen, vernetzten Produkten und Systemen und begleitenden digitalen Services entwickelt.

Neben Digitalisierung und Vernetzung in der Sicherheitstechnik ist die Integration in die Gebäudetechnik für Dingfelder die Basis für das künftige Marktwachstum. „Wir müssen das Gebäude gesamtheitlich betrachten, um sowohl im Hinblick auf Sicherheit, aber auch Energieeffizienz, Komfort und Gesundheit weitere Fortschritte zu machen.“ Als Herausforderungen sehen die Verbände die Entwicklung der Baukonjunktur und den Rechtsrahmen. „Die Zeichen für den Bau stehen in Summe für die Zukunft nicht ganz so gut. Die Indikatoren für den Wohnungsbau weisen eher nach unten, für den Wirtschafts- und Zweckbau sind sie uneinheitlich. Das könnte für die Sicherheitstechnik ein schwieriger werdendes Umfeld bedeuten,“ blickt Schmidt verhalten optimistisch in die Zukunft. „Mit der europäischen Bauprodukte-Verordnung ist ein für uns extrem wichtiger Rechtsakt gegenwärtig in der Überarbeitung, was weitreichende Folge haben kann“, erklärt Dingfelder. Auch der Fachkräftemangel belastet die Branche weiterhin.

Unterschiede beim Wachstum zwischen den einzelnen Gewerken

Der Umsatz mit Brandmeldetechnik – dem größten Gewerk der Sicherheitstechnik, das stark von der Baukonjunktur abhängig ist – stieg 2022 um 6,3% auf 2,44Mrd.€. Die Sprachalarmanlagen halten ihr Niveau mit einem konstanten Umsatz von 130Mio€. Eine überdurchschnittliche Entwicklung zeigten die Videosysteme mit einem Anstieg von 6,6% auf 746Mio.€. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und die Flexibilität der Videosicherheitstechniken in Kombination mit anderen Technologien sorgen für ein anhaltend hohes Wachstum. Auch Zutrittssteuerungssysteme haben sich im Markt mit einem Plus von 8,1% auf 454Mio.€ gut behauptet. Die Überfall- und Einbruchmeldeanlagen konnten 2022 nach zuletzt einer etwas schwächeren Phase mit einem Zuwachs von 1,8% auf 891Mio.€ aufholen. Wie sich im Bereich des privaten Einbruchschutzes der Wegfall der KfW-Zuschüsse (derzeit sind nur KfW-Kredite sowie die Fördermittel der Bundesförderung für effiziente Gebäude verfügbar) auswirken wird, bleibt abzuwarten. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen inklusive der Natürlichen Lüftung (RWA/NL) verzeichneten einen deutlichen Anstieg auf 176Mio.€. Hingegen waren die sonstigen Technologien wie Rufanlagen nach DIN VDE0834, Fluchttürsysteme, Personenhilferuf sowie weitere Systeme und Komponenten leicht rückläufig. Somit kommt dieser Block insgesamt auf ein Plus von 2,5%.

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