Abgestimmt auf den circadianen Rhythmus

Biodynamische
Beleuchtung im Büro

Künstliche Beleuchtung wurde lange Zeit genutzt, um zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiv sein zu können. Dass dies nicht immer gesund ist, zeigen schon lange Studien über den Schichtbetrieb. In den letzten Jahren kamen jedoch neue Erkenntnisse hinzu, die belegen, dass das natürliche Licht eine wesentlich größere Rolle für das menschliche Wohlbefinden spielt als bisher angenommen. Besonders im Fokus steht dabei die Lichtfarbe. Diese Erkenntnisse macht sich die Beleuchtungsregelung nun zu Nutze: Human Centric Lighting setzt den Menschen und seinen natürlichen Biorhythmus in den Mittelpunkt.

 (Bild: ©Robert Schneider/Fotolia.de / B.E.G. Brück Electronic GmbH)
(Bild: ©Robert Schneider/Fotolia.de / B.E.G. Brück Electronic GmbH)

Der moderne Mensch hält sich überwiegend in Innenräumen mit künstlicher Beleuchtung auf. Helligkeit und Dynamik des Tageslichts verlieren damit ebenso an Einfluss wie die Dunkelheit der Nacht, der Mensch entfernt sich immer mehr von seinen natürlichen Rhythmen. Die sogenannte circadiane Beleuchtung orientiert sich am natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus (circadian = rund um den Tag), ein Zyklus dauert 24 Stunden. Eine biologisch wirksame Beleuchtung sollte auf den circadianen Rhythmus des Anwenders abgestimmt sein, sie muss natürliche aktive Zeiten und Ruhephasen im Tagesverlauf sinnvoll unterstützen.

Die Bedeutung der Lichtfarbe

Die Wirksamkeit der Lichtfarbe auf den menschlichen Biorhythmus wurde erst im Jahr 2002 entdeckt. Wissenschaftler fanden im menschlichen Auge neben den bereits bekannten Lichtrezeptoren (Zapfen und Stäbchen für Farb- und Dämmerungssehen) einen dritten, bis dahin unbekannten Lichtrezeptor. Die sogenannten Ganglienzellen sind lichtempfindlich und steuern biologische Prozesse im Körper wie den Pupillenreflex oder die Hormonproduktion. Ein bis drei Prozent der Ganglienzellen reagieren auf die Lichtfarbe, genauer gesagt auf den Blauanteil im Licht. Bei wenig Blauanteil wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin in Gang gesetzt, bei hohem Blauanteil der des Stresshormons Cortisol. Das Licht hat also einen großen Einfluss darauf, ob wir uns müde oder wach fühlen. Im natürlichen Licht variiert über den Tag hinweg der Blauanteil, so wird der menschliche Biorhythmus über den Tag hinweg unterstützt. Um diesen Effekt auch in Innenräume zu holen, hat B.E.G. den PureColour-Präsenzmelder PD4-M-HCL entwickelt. Er bringt mit der Steuerung der Lichtfarbe die Dynamik des Tageslichts zurück zu den Menschen. Damit kann der Präsenzmelder die Leistungsfähigkeit und das Wohlgefühl der Raumnutzer unterstützen.

Durch die Einteilung der Leuchten in drei Lichtgruppen kann eine einseitige Fensterfront mit Hilfe der Programmierung von Offset-Werten ausgeglichen werden. (Bild: B.E.G. Brück Electronic GmbH)
Durch die Einteilung der Leuchten in drei Lichtgruppen kann eine einseitige Fensterfront mit Hilfe der Programmierung von Offset-Werten ausgeglichen werden. (Bild: B.E.G. Brück Electronic GmbH)

Realisierung der HCL-Regelung

Für eine HCL-Lichtregelung in einem Büro werden nicht viele Komponenten benötigt: Der Dali-Präsenzmelder PD4-M-HCL verfügt über eine integrierte Tunable-White-Funktion für Human Centric Lighting. Es wird also kein zusätzlicher Controller für die Steuerung der Lichtfarbe benötigt, sondern der Präsenzmelder kann direkt mit den Leuchten verbunden werden. Die Panelleuchten in der Moduldecke des Büros müssen natürlich für die Farbveränderung ausgelegt sein. Die B.E.G. LED-Panelleuchten der Reihe PL1 und PL2 sind mit warm- und tageslichtweißen LEDs ausgerüstet, die getrennt gesteuert werden können. Der LED-Treiber arbeitet nach dem Dali Device Type 8 Standard für Tunable White. Dadurch kann die Leuchte nicht nur gedimmt werden, sondern auch die Farbtemperatur kann von Warm- (2.700K) bis Tageslichtweiß (6.800K) frei eingestellt werden. Damit sind auch schon alle benötigten Komponenten für die HCL-Lichtregelung genannt.

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